Corona in Niedersachsen: RKI registriert erneute Rekord-Inzidenz
Die Corona-Krise hält Deutschland und Niedersachsen fest im Griff. Die Neuinfektionen steigen allerorts und traurigerweise auch die Zahlen der Covid-19-Toten.
Hannover – Das Corona-Virus zieht weiterhin ungebremst seine Kreise und somit führen sich die schlechten Nachrichten im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie in Deutschland und Niedersachsen ungehindert fort. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind im gesamten Bundesgebiet in den vergangenen 24 Stunden 63.924 Corona-Neuinfektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 registriert worden. Das entspricht einer deutlichen Steigerung im Vergleich zur vergangenen Woche. Zum gleichen Zeitpunkt vor einer Woche hatte das RKI noch 45.081 Covid-19-Infektionen vermeldet.
Tag | Neuinfektionen | Todesfälle | Inzidenz |
Samstag (20.11.2021) | 63.924 | 248 | 362,2 |
Freitag (19.11.2021) | 52.970 | 201 | 340,7 |
Donnerstag (18.11.2021) | 65.371 | 264 | 336,9 |
Mittwoch (17.11.2021) | 52.826 | 294 | 319,5 |
Dienstag (16.11.2021) | 32.048 | 265 | 312,4 |
Montag (15.11.2021) | 23.607 | 43 | 303,0 |
Corona in Niedersachsen: Bundesweite Inzidenz steigt den 13. Tag in Folge auf Covid-19-Rekordwert
Für die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz berechnete das RKI am heutigen Samstag (20. November 2021) eine Inzidenz von 362,2. Der Inzidenzwert, der die Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche angibt, stieg somit den 13. Tag in Folge auf einen weiteren Covid-19-Rekordwert an. Am Freitag hatte das RKI noch eine Inzidenz von 340,7 vermeldet. Vor einer Woche lag der Wert bei 277,4.
Im Vergleich: Innerhalb von vier Wochen hat sich die Inzidenz damit mehr als verfünffacht. Das erklärte der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bei der Pressekonferenz zusammen mit RKI-Chef Lothar Wieler. Ebenfalls führte der CDU-Politiker Spahn aus, dass er einen bundesweiten Lockdown aufgrund der dramatischen Corona-Lage nicht mehr ausschließe.
Corona in Deutschland: Covid-19-Todesfälle im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 binnen 24 Stunden gestiegen
Auch die Zahl der Covid-19-Todesfälle in der Corona-Krise ist binnen 24 Stunden laut dem RKI gestiegen. 248 Menschen sind demnach in besagtem Zeitraum im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 gestorben. Vor einer Woche hatten die Gesundheitsämter in der Bundesrepublik Deutschland dem RKI noch 228 Todesfälle übermittelt.
Corona in Niedersachsen: Inzidenz der registrierten Covid-19-Neuinfektionen schießen weiter in die Höhe
Nach Angaben des RKI ist Corona in Niedersachsen im Vergleich zum Vortag ebenfalls weiter auf der Vormarsch. Im Vergleich zum vergangenen Tag stieg die Inzidenz erneut und wird vom RKI-Dashboard mit 161,1 ausgewiesen. Weiterhin besonders stark betroffen von Corona-Neuinfektionen sind der Landkreis Cloppenburg mit einem Inzidenzwert von 359,1 und die kreisfreie Stadt Salzgitter mit einem Wert von 354,3.
Zunehmend prekär gestaltet sich die Lage im Landkreis Minden-Lübbecke mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 277,5, im Landkreis Gifhorn 272 und dem Landkreis Emsland 254,2. Insgesamt vermeldete das RKI 2408 Corona-Neuinfektionen. Hinzu kommt, dass Niedersachsen zehn neue Todesfälle im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 vermelden musste. Angesichts der Lage soll bereits ab kommenden Dienstag die neue Corona-Verordnung mit verschärften Covid-19-Regeln in Kraft treten.
Landkreise: Schließung der Impfzentren war „politischer Unsinn“ im Zuge der Corona-Pandemie in Niedersachsen
Der Niedersächsische Landkreistag (NLT) hat die Schließung der Impfzentren vor knapp zwei Monaten als Fehlentscheidung kritisiert. Die aktuelle Situation verdeutliche den „politischen Unsinn“, die Impfzentren zum 30. September dieses Jahres abzuwickeln, sagte NLT-Hauptgeschäftsführer Hubert Meyer der Deutschen Presse-Agentur dpa. „Es ist keine Überraschung, dass die Infektionszahlen in der kalten Jahreszeit nach oben schnellen.“ Das Land Bremen hat sich hingegen entschieden, in Bremen ein neues Impfzentrum zu eröffnen.
Bund und Länder hatten damals vereinbart, die zum Impfstart eingerichteten zeitweise mehr als 400 regionalen Impfzentren in Deutschland zum 30. September zu schließen oder die Kapazitäten zurückzufahren.
Corona in Niedersachsen: Mobile Impfteams für Landkreise und die Region Hannover
Jetzt seien die Mobilen Impfteams der Landkreise und der Region Hannover nicht nur wichtig, um Impfskeptiker noch zu erreichen, betonte Meyer. „Sie sind auch unverzichtbar, weil allein in den Monaten Januar und Februar 2022 drei Millionen Booster-Impfungen in Niedersachsen anstehen. In der Praxis ist nicht die Finanzierung der Impfteams das Problem, sondern wiederum höchst kurzfristig qualifiziertes Personal zu gewinnen.“

Gleichzeitig erwägt Niedersachsens Landesregierung auch die Corona-Regeln an Schulen zu verschärfen, um den gesteigerten Corona-Zahlen bei Schülerinnen und Schülern entgegenzutreten und weiterhin den Präsenzunterricht zu ermöglichen.
Corona-Pandemie: Wirtschaft und Juristen sehen neue Kontrollen der 3G-Regel im Zuge der Corona-Pandemie am Arbeitsplatz skeptisch
Im Kampf gegen die Pandemie sollen bald auch am Arbeitsplatz schärfere Corona-Regeln gelten. Nur für Geimpfte, Getestete und Genesene heißt auch hier die Devise. Wirtschaftsverbände sehen hohe Hürden im Alltag – und auch Datenschützer haben Bedenken.
Besonders Wirtschaftsverbände bezweifeln, ob die beschlossenen 3G-Regeln am Arbeitsplatz praktikabel sind. Während Arbeitgeber auf einen großen Aufwand bei nur kurzer Zeit zur Umsetzung verweisen, fürchten Baubranche, Handwerk und Gebäudereiniger Probleme in der Praxis. Auch Datenschutzexperten sehen Klärungsbedarf.
„Das neue Testregime stellt unsere Unternehmen vor große Herausforderungen“, sagte Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände, der Deutschen Presse-Agentur. Die Regelungen zum Nachweis des Status schafften indes Rechtssicherheit. Die vorgesehene Speichermöglichkeit begrenze zudem Bürokratie und helfe, den Betriebszugang zu regeln.
Corona in Deutschland: Bundestag und Bundesrat beschließen neue Corona-Regeln
Der Bundestag hatte eine 3G-Regel am Arbeitsplatz zusammen mit anderen Corona-Maßnahmen beschlossen, die ab Mittwoch bundesweit gelten sollen. Auch der Bundesrat hatte ohne Veto die neuen Corona-Maßnahmen durchgewunken. Wenn im Betrieb „physischer Kontakt“ zu anderen nicht ausgeschlossen werden kann, soll der Zutritt nur mit Impf- oder Genesenennachweis oder tagesaktuellem Test (oder maximal 48 Stunden altem PCR-Test) möglich sein.
Firmen sollen das täglich kontrollieren und dokumentieren. „Dazu müssen alle Arbeitgeber auch über entsprechende Auskunftsrechte gegenüber den Arbeitnehmern verfügen“, heißt es in dem Beschluss. Die Arbeitgeber bieten mindestens zweimal pro Woche kostenlose Corona-Tests an. Derweil soll ab kommenden Mittwoch auch die 3G-Regel im Bus und Bahnverkehr kommen.
„Die Vorgaben hätten klarer ausfallen können“, meint der baden-württembergische Datenschutzbeauftragte Stefan Brink. Es bleibe viel Spielraum – etwa, ob Arbeitgeber täglich alle Beschäftigten kontrollieren müssten oder Stichproben genügten. Unscharf sei auch, ob Sichtkontrollen reichten, Listen angelegt würden oder ein Abgleich mit dem Personalausweis nötig sei. „Die Unklarheit geht zulasten der Beschäftigten“, kritisiert Brink. Bei der Dokumentation seien ferner Strichlisten denkbar oder Kopien von Impfnachweisen. * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.