Corona an Niedersachsens Schulen: „Wir haben alle die Schnauze voll davon“

Niedersachsen hat zum Beginn des zweiten Halbjahres im Schuljahr 2021/22 die Corona-Regeln verschärft. Jetzt müssen sich fast alle täglich testen lassen.
Hannover – Mit Beginn des zweiten Halbjahres im Schuljahr 2021/22 ist in Niedersachsen das Testregime an Schulen und Kitas verschärft worden. Grund dafür ist die immer stärker um sich greifende Omikron-Variante des Coronavirus und immer höher steigenden Infektionszahlen mit Covid-19 in Niedersachsen. Zuletzt lag die Inzidenz bei den Sechs- bis Elfjährigen in Niedersachsen bei fast 3000, sagte der niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) am Mittwoch während einer Pressekonferenz in Hannover zur Corona-Lage an Niedersachsens Schulen.
Ab sofort müssen sich daher auch geimpfte und genesene Schülerinnen und Schüler täglich zu Hause testen. Ausgenommen davon sind Kinder und Jugendliche mit einer Auffrischungsimpfung, der sogenannten Booster-Impfung.
Corona an Niedersachsens Schulen: geimpfte und genesene Schüler müssen sich täglich zu Hause testen
„Die Schule ist heute wieder im Präsenzbetrieb gestartet, wofür ich sehr dankbar bin. Trotz der Hochinzidenzlage halte ich das für ausdrücklich richtig“, sagte Minister Tonne angesichts von Corona an Niedersachsens Schulen. Und weiter: „Ich verstehe aber sehr gut, dass die hohen Infektionszahlen bei Kindern und Jugendlichen auch für Verunsicherung sorgen und es Ängste bei Schülerinnen und Schülern ebenso wie bei Lehrerinnen und Lehrern gibt. Gleiches gilt für die Kita-Eltern und die Fachkräfte in den Kindertageseinrichtungen.“
Um dem gerecht zu werden, lege man regelmäßig bei der Sicherheit nach, so Tonne. Nach dem freiwilligen Testangebot für Kita-Kinder führt das Land zum 15. Februar 2022 eine Testpflicht ein. Dreimal pro Woche müssen sich die Kinder ab drei Jahren dann vor dem Kita-Besuch oder der Betreuung bei einer Tagespflegeperson auf das Coronavirus testen. Das geht aus der angepassten und aktuellen Coronaverordnung für Niedersachsen hervor.
Corona an Niedersachsens Schulen: rund 5,5 Millionen Tests pro Woche
Minister Tonne erläutert der Corona-Lage an Niedersachsens Schulen: „Es handelt sich dabei um qualitätsgesicherte und kindgerechte PoC-Antigen-Tests zur Selbstanwendung, vorerst als Nasenabstrich. Wir haben aber alles in die Wege geleitet, um auch Lutsch- oder Lollitests als Ergänzung anbieten zu können. Alle durch das Land Niedersachsen beschafften Tests entsprechen den Anforderungen des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) und damit der geforderten Sensitivität von mehr als 75 Prozent.“
Das Land Niedersachsen habe ausreichend Testkapazitäten für die täglichen Schülertestungen im Umfang von landesweit rund 5,5 Millionen Tests pro Woche bestellt. Die Versorgung in den nächsten Wochen sei damit gesichert. Im Logistik Zentrum Niedersachsen (LZN) werde vorbildlich gearbeitet. Sollten die Tests trotzdem ein mal knapp werden, müssen sich die Schulen frühzeitig an das zuständige Regionale Landesamt für Schule und Bildung wenden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich Restbestände von anderen Schulen zu sichern oder die Testintervalle zu reduzieren. Im schlimmsten Fall kann die Schule durch das Gesundheitsamt geschlossen werden.
Corona-Lage an Niedersachsens Schulen: Schüler mit Kontakt zu Infizierten müssen nicht mehr in Quarantäne
Wer nachweislich infiziert ist, muss zehn Tage in häusliche Isolation, kann sich aber nach sieben Tagen über PCR-Test oder zertifizierten Antigentest freitesten, wenn zuvor eine 48 Stundenlang keine Symptome auftraten. Eine weitere Regel, die wegen der Corona-Lage an Niedersachsens Schulen auf Schüler zukommt, betrifft das Verhalten bei Kontakt mit einer infizierten Person. Schülerinnen und Schüler, die der täglichen Testung unterliegen, müssen der neuen Regel nach nicht mehr in Quarantäne. Aber keine Regel ohne Ausnahme: Auf Anordnung des Gesundheitsamtes kann trotzdem eine Quarantäne veranlasst werden.
„Es liegen noch ein paar harte Wochen vor uns. Es ist vorerst noch mit mehr Infektionen zu rechnen. Wir haben alle die Schnauze voll davon und wollen über den Omikron-Berg. Das geht aber nur, wenn auch alle mitmachen, so strapaziös und nervenaufreibend das auch ist! Damit meine ich ausdrücklich die Erwachsenen, die sich zurückhalten und wenn noch nicht geschehen, impfen lassen sollten“, so Minister Tonne zu Corona an Niedersachsens Schulen abschließend. * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.