Minimalistisch: Diese Tiny-House-Dörfer gibt es in Niedersachsen
Minimalistisch leben im Tiny House. Für viele eine Alternative zum Einfamilienhaus. Es gibt inzwischen ganze Tiny-House-Dörfer, auch in Niedersachsen.
Celle – Häuser gibt es deutlich billiger zu kaufen als vor zwei Jahren, dafür sind die Zinsen gestiegen. Heißt für Hauskäufer: Es bleibt teuer. Entsprechend rückend Alternativen in den Fokus. Eine davon ist der Kauf eines Tiny Hauses. Darunter versteht man ein Minihaus, welches transportiert werden kann. Inzwischen haben sich Tiny-House-Dörfer entwickelt. Auch in Niedersachsen gibt es solche Dörfer. Was einfach klingt, ist rechtlich nicht ganz so einfach. Oft werden Campingplätze umgenutzt.
So auch im Tinydorf Duxbachtal nahe Bremervörde. Dort stehen 100 Grundstücke für Tiny Houses on Wheels bereit. Die Grundstücke haben eine Fläche von 200 bis 300 Quadratmetern. Zunächst wird der Vertrag für ein Jahr abgeschlossen. Das bietet allen Parteien die Möglichkeit, zu schauen, ob es „passt“. Fällt das Fazit danach positiv aus, wird der Vertrag ganz individuell und je nach Wunsch verlängert, heißt es auf der Seite Wohnglück.de.
Minimalistisch: Diese Tiny-House-Dörfer gibt es in Niedersachsen
Neben Niedersachsen gibt es auch Tiny-House-Dörfer in Schleswig-Holstein. Der Campingplatz am Itzstedter See wurde ebenfalls umgewandelt. Auch dort ersetzen bis zu 65 Tiny Houses den klassischen Wohnwagen. 17 Tiny Houses stehen auf einem Campingplatz in Wittenborn am Mözener See, bei Bad Segeberg. Vor den Toren Hamburgs gibt es ein weiteres Tiny-House-Dorf und zwar in Hollenbek. In der Nähe von Zeven (Landkreis Rotenburg) soll der „Landsitz Zeven“ entstehen. Laut der Seite rolling-tiny-house.de stehen zehn Minigrundstücke zur Verfügung.
Die Umnutzung eines Campingplatzes ist eine Möglichkeit. So kann die vorhandene Infrastruktur weiter genutzt werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Ausweisung von Baugebieten für Tiny Häuser. In Celle hat die Stadt ein 11.000 Quadratmeter großes Baugebiet ausgewiesen, in dem die „Tiny House Siedlung Steinfurt“ entstehen soll. Geplant sind dort 18 Häuser. Ob Bremen auch Tiny-House-Standort wird, ist noch in der Schwebe. Ein entsprechender Antrag lag auch dem Rat in Riede (Landkreis Verden) vor.
Projekte wie das in Celle sind noch die Ausnahme. Doch immer mehr Städte und Gemeinden überlegen, solche Baugebiete auszuweisen. Wer vorab einmal testen möchte, ob das Leben im Tiny House etwas für einen ist, der kann beispielsweise Urlaub in einem solchen Haus machen. Viele Übernachtungsbetriebe bieten inzwischen eine solche Möglichkeit an.
Tiny House ist transportabel, darf aber nicht überall stehen
Auch wenn eine Tiny House transportabel ist, so darf man es nicht überall auf der grünen Wiese hinstellen und drin wohnen. Die Verbraucherzentrale schreibt dazu: Die Aufstellungserlaubnis wird nur unter ganz bestimmten Bedingungen von der Bauaufsichtsbehörde bewilligt. Zunächst muss das gewünschte Grundstück durch die Stadt oder Gemeinde explizit für den Zweck Wohnen ausgewiesen sein. Das heißt beispielsweise auch, dass Sie ein Tiny House draußen in der grünen Idylle in den allermeisten Fällen nicht aufstellen dürfen.
Oft gibt es auch für ein Baugebiet einen Bebauungsplan, den die Kommune erstellt hat. Diesen darf jede Person einsehen und er beschreibt unter anderem, was im betreffenden Baugebiet erlaubt ist und was nicht. Dazu kann auch die Art der zugelassenen Gebäude gehören. Es ist sogar möglich, dass ein Tiny House aufgrund seiner Form oder Größe in einem Wohngebiet nicht aufgestellt werden darf.

Doch es gibt eine Reihe von Ausnahmen. Ein Tiny House einfach aufstellen darf man auf einem Wochenendplatz. Dies ist ein ausgewiesener Camping-Platz, der offiziell fürs Ferienwohnen (nicht fürs Dauerwohnen) bestimmt ist und es hat eine Grundfläche von höchstens 50 Quadratmetern und ist höchstens 3,50 Meter hoch.
Oder das Tiny House wird nur als Wohnwagen in der Freizeit benutzt, mit oder ohne fest angebaute Räder, und es hat einen festen, ausgewiesenen Stellplatz für die nutzungsfreie Zeit.