Auch in Niedersachsen: Bundesweite Razzia gegen „Letzte Generation“
Ermittler haben bundesweit Räume der Klimaaktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ durchsucht. Auch in Niedersachsen gab es Razzien.
Hannover – Bundesweiter Schlag gegen Mitglieder der Klimagruppe „Letzte Generation“. An insgesamt elf Orten in Deutschland durchsuchten Ermittler Wohnanschriften der Aktivisten, zitiert die Bild-Zeitung einen Sprecher der Staatsanwaltschaft im brandenburgischen Neuruppin.

Auch an zwei Orten in Niedersachsen schlugen die Einsatzkräfte zu. Doch wo genau in Niedersachsen, dazu machte die Staatsanwaltschaft auf Nachfrage keine Angaben. Die Razzien richteten sich laut einem Sprecher gegen „etwas mehr als elf Personen“. Der Vorwurf: Störung öffentlicher Betriebe. Aber auch der Verdacht der Bildung einer kriminellen Vereinigung werde geprüft.
Bundesweite Razzia gegen „Letzte Generation“ – wegen Attacke auf Raffinerie
Hintergrund sind mehrere Attacken von Klimaaktivisten seit April auf Anlagen der Raffinerie PCK Schwedt. Dabei hätten sie unter anderem die Ölzufuhr unterbrochen. In einigen Fällen sei es beim Versuch geblieben. Der Verdacht der Bildung einer kriminellen Vereinigung könne dadurch gegeben sein, wenn sich Beschuldigte wiederholt zu Straftaten verabredeten.
Die Gruppe „Letzte Generation“ sprach in einem Tweet von einem „Einschüchterungsversuch“. „Wir stehen mit Gesicht und Namen für das, was wir tun – wenn der Wunsch nach Informationen besteht, braucht es keine Hausdurchsuchung“, erklärte die Gruppe darin.
Straßen-Blockaden, Flughafen-Stürmung: „Letzte Generation“ macht von sich reden
PCK Schwedt ist mit 1200 Arbeitsplätzen die wichtigste Raffinerie zur Versorgung der ostdeutschen Tankstellen mit Treibstoff. Wegen des geplanten Öl-Embargos gegen Russland ab dem kommenden Jahr bemühen sich Bundes- und Landesregierung seit Monaten um alternative Versorgungswege für die Raffinerie.
Immer wieder machen die Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ auch mit Blockaden von Straßen von sich reden, bei denen sie sich auf dem Asphalt ankleben. Nach dem Eindringen von Klimaaktivisten auf Rollfelder war auch der Flugverkehr an den Flughäfen in Berlin und München gestört. In zahlreichen Museen besprühten Aktivisten Kunstwerke mit Flüssigkeiten und klebten sich dort an, um auf ihr Anliegen für mehr Klimaschutz aufmerksam zu machen. (mit Material der dpa)