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Mit 30 Kilometer Pipeline: LNG-Terminal in Wilhelmshaven soll ans Erdgasnetz gehen

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Von: Bjarne Kommnick

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Das Flüssigerdgas-Terminal in Wilhelmshaven soll an das Gas-Fernleitungsnetz angebunden werden. Deshalb entsteht in Friesland bis Ende 2022 eine 30 Kilometer Pipeline.

Wilhelmshaven – Um die Abhängigkeit von russischen Rohstoffen zu verringern, soll das geplante Importterminal für Flüssigerdgas (LNG) in Wilhelmshaven laut Niedersachsens Energieminister Olaf Lies bis Ende 2022 an das Gas-Fernleitungsnetz angebunden werden. Deshalb soll im Landkreis Friesland noch in diesem Jahr eine 30 Kilometer Pipeline entstehen, damit zusammen mit einer schwimmenden Plattform, über die das verflüssigte Gas angelandet und regasifiziert wird, spätestens Anfang 2023 mit dem Flüssigerdgasimport in Wilhelmshaven gestartet werden könne. Die Pläne dazu stellten Lies und der Gasnetzbetreiber Open Grid Europe (OGE) am Freitag in Hooksiel vor.

StadtWilhelmshaven
Fläche106,9 km²
Bevölkerung76.278
Höhe3 m

LNG-Terminal im Wilhelmshaven geht bis Anfang 2023 ans Erdgasnetz

Dafür habe Bundesregierung mehrere Spezialschiffe gechartert, die flüssiges LNG in Erdgas wandeln können. Bereits im kommenden Winter sollen sie in Wilhelmshaven erste Flüssiggasimporte in das deutsche Gasnetz einspeisen. „Das ist eine unglaubliche Notsituation“, erklärt Lies gegenüber sat1media. „Die Frage ist nicht, wann wir fertig sein wollen, sondern wann wir fertig sein müssen.“ Zuletzt erklärte Wirtschaftsminister Robert Habeck, dass es aktuell keine Gasversorgungs-Engpässe geben würde.

LNG-Tankbehälter.
Eine 30 Kilometer Pipeline soll das LNG-Terminal in Wilhelmshaven an das Erdgasnetz anbinden. © dpa/Federico Gambarini

Mit 10 Milliarden Kubikmeter Kapazität soll das Terminal die Gas-Abhängigkeit zu Russland bekämpfen: „Was sich daraus entwickelt ist eine neue Deutschland-Geschwindigkeit, wie Verfahren auch ineinander greifen können, besser abgestimmt sind, wie wir natürlich auch bauen können, ohne das die Genehmigung schon endgültig vorliegt“, beschreibt Lies.

Energieministerium: Fest installierte LNG-Terminals frühestens 2025 einsatzbereit

Laut Energieministerium in Hannover könnten fest installierte Terminals jedoch frühestens 2025 betriebsbereit sein. Deshalb sollen in Wilhelmshaven sogenannte Floating Storage and Regasification Units (FSRU), also schwimmende Anlande- und Speicherplattformen, verwendet werden. An diesen FSRU könnten LNG-Tanker festmachen und ihre Fracht verladen.

Der Bund wolle in Deutschland deshalb vorerst drei dieser schwimmenden Terminals installieren. Unweit des Jade-Weser-Ports in Wilhelmshaven stehe die Umschlaganlage Vosslapper Groden für eine FSRU bereit. Dort seien neben der 30 Kilometer-Pipeline nur noch wenige Umbau-Arbeiten fällig, damit das schwimmende Terminal in Betrieb genommen werden könnte. Die Anfangskapazität von 10 Milliarden Kubikmeter könnte mittelfristig auf 22 Milliarden erhöht werden.

Zwei neue LNG-Terminals: Olaf Scholz kündigt Wilhelmshaven und Brunsbüttel an

Auch Olaf-Scholz hatte als Reaktion auf den Ukraine-Krieg* zwei LNG-Terminals in Deutschland angekündigt. Dabei habe er auch die Standorte Wilhelmshaven und Brunsbüttel genannt. Auch in Stade würden Planungen für ein Flüssigerdgas-Terminal laufen. Die EU würde bisher noch die Hälfte des Erdgasbedarfs mit Rohstoffen aus Russland decken. Das soll aufgrund der Krieges in der Ukraine reduziert werden. * kreiszeitung.de und 24hamburg.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.

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