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Ambulanz soll sexualisierte Gewalt unter Jugendlichen verhindern

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Von: Fabian Raddatz

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Auch mit Fällen massiver häuslicher Gewalt ist die JAS-Mitarbeiterin an der Mittelschule immer wieder befasst.
Laut Bundeskriminalamt haben die Verbreitung, der Erwerb, Besitz und die Darstellungen sexualisierter Gewalt gegen Kinder durch Minderjährige stark zugenommen. © dpa

Um sexualisierte Gewalt unter Jugendlichen zu verhindern, hat die Medizinische Hochschule Hannover ein neues Gesprächs- und Therapieangebot gestartet.

Hannover – Die neue Ambulanz mit dem Namen „180 Grad“ richtet sich an 14- bis 18-Jährige, die befürchten, ihre sexuellen Impulse nicht mehr kontrollieren zu können. Sie erhalten anonym und kostenlos therapeutische Hilfe unter Schweigepflicht, wie die Universitätsklinik am Donnerstag in Hannover mitteilte.

Zielgruppe seien zum einen Menschen, die im jugendlichen Alter merkten, dass sie sich zu präpubertären Kindern hingezogen fühlen, sagte Professor Tillmann Krüger, Leiter des Arbeitsbereichs Klinische Psychologie und Sexualmedizin. Zum anderen gehe es um Jugendliche, die unter ihren sexualisierten Gewaltfantasien leiden, schon Grenzen überschritten oder gar sexuelle Gewalt ausgeübt hätten.

Ambulanz soll sexualisierte Gewalt unter Jugendlichen verhindern

Die Psychologen wollen zudem mit jungen Menschen ins Gespräch kommen, die ihren exzessiven Pornokonsum als Problem sehen. Wenn Kinder im Internet Opfer von sexuellen Übergriffen werden, sind die Täter oft auch noch minderjährig.

Laut Bundeskriminalamt haben die Verbreitung, der Erwerb, Besitz und die Darstellungen sexualisierter Gewalt gegen Kinder durch Minderjährige stark zugenommen. Das neue Projekt an der Medizinischen Hochschule Hannover in Niedersachsen wird vom niedersächsischen Sozialministerium mit 300.000 Euro für drei Jahre finanziert.

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