1. Startseite
  2. Lokales
  3. Niedersachsen

2G im Einzelhandel: Aldi, Edeka und Lidl fordern Ende der Corona-Regel

Erstellt:

Von: Yannick Hanke

Kommentare

Ein Schild weist auf die geltende 2G-Regel im Modegeschäft Primark hin. Darum herum sind die Logos von Aldi, Edeka und Lidl platziert.
2G im Einzelhandel wird weiterhin kontrovers diskutiert. Die Corona-Regel bringt Vertreter von großen Supermarktketten wie Aldi, Edeka und Lidl dazu, einen Brief an die Politik zu schreiben. (kreiszeitung.de-Montage) © Jens Kalaene/dpa/Gottfried Czepluch/Michael Gstettenbauer/imago

Wie lange gilt noch 2G im Einzelhandel? Mit einem offenen Brief wollen Supermarktketten wie Aldi, Edeka und Lidl der Corona-Regel ein Ende setzen. Die Argumentation.

Berlin – 2G, 2G Plus*, 3G – die Corona-Pandemie bringt einiges an Abkürzungen mit sich. Infolge eines sich immer wieder verändernden Infektionsgeschehens muss die Politik mal härter durchgreifen und mal vertretbare Lockerungen vornehmen. Die Omikron-Variante* hatte bereits im Dezember 2021 zu einer Verschärfung der Maßnahmen geführt. Im Supermarkt darf dennoch weiterhin jeder einkaufen. Im Gegensatz zum restlichen Einzelhandel, der nun von Aldi, Edeka und Konsorten unterstützt wird.

2G im Einzelhandel: Corona-Regel erhitzt die Gemüter – Aldi, Edeka, Lidl und Rewe mit Brief an die Politik

Es sind Rufe, die nicht abklingen wollen, sondern kontinuierlich mehr und vor allem lauter werden. Die 2G-Regel* im Einzelhandel ist vielen ein Dorn im Auge. Nicht zuletzt bei den Betroffenen selbst sitzt der Stachel tief. Ergo wird die Abschaffung der Corona-Regel gefordert.

Eine Umfrage des Handelsverbandes Deutschlands (HDE) hatte bereits ergeben, dass 2G im Einzelhandel hohe finanzielle Verluste zur Folge hat. Das haben auch die vier großen Lebensmittelhändler in der Bundesrepublik registriert – und schreiten zur Tat. Aldi, Edeka, Rewe sowie die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) wenden sich laut einem dpa-Bericht per Brief an mehrere Spitzenpolitiker.

2G im Supermarkt: Corona-Regel greift nicht bei Aldi, Edeka oder Lidl – doch diese setzen sich für den Einzelhandel ein

Auf diesem Wege würden die Vertreter der großen Supermarktketten ein Ende der Zugangsbeschränkungen im Einzelhandel in Form der 2G-Regel fordern. Ein bemerkenswerter Schritt, wird berücksichtigt, dass die Lebensmittelhändler selbst nicht von der 2G-Regel in ihren Supermarkt-Filialen betroffen sind.

Über eine mögliche Einführung von 2G im Supermarkt wird immer wieder diskutiert. In die Tat umgesetzt wurde in dieser Angelegenheit jedoch noch nichts. Sehr zum Wohlwollen von Lebensmittelhändlern wie Aldi, Edeka oder Lidl, die in solch einem Szenario mit drastischen Einnahmeeinbußen rechnen. Im restlichen Einzelhandel, wo die Corona-Regel greift, trifft dies bereits zu.

Finanzminister Christian Lindner (FDP) hinterfragt Sinnhaftigkeit von 2G im Einzelhandel: „Da entsteht ein wirtschaftlicher Schaden“

Deswegen kommen auch bei FDP-Chef und Bundesfinanzminister Christian Lindner* Zweifel an der geltenden 2G-Regel im Einzelhandel auf. „Ich stelle mir persönlich die Frage, ob wir wirklich auf Dauer die sehr scharfen Zutrittsbeschränkungen im Handel brauchen“, wird Lindner vom TV-Sender „Welt“ zitiert.

Da entsteht ja ein wirtschaftlicher Schaden. Und da muss eben immer gefragt werden, ob der Schaden in einem richtigen Verhältnis steht zum zusätzlichen gesundheitlichen Nutzen.

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hinterfragt die Sinnhaftigkeit von 2G im Einzelhandel

In eine ähnliche Kerbe schlagen auch die Chefs von Aldi, Edeka, Rewe und der Schwarz-Gruppe, die 2022 übrigens allesamt auf 5D setzen. In ihrem gemeinsamen Schreiben an Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt (SPD) und andere Spitzenpolitiker heißt es: „Auf Basis unserer nunmehr fast zweijährigen Erfahrungen mit der Pandemie können wir feststellen, dass der Einzelhandel mit den geeigneten Hygienekonzepten (maßgeblich Maskenpflicht und Abstandswahrung*) kein Infektionsherd ist“.

Aldi, Edeka, Rewe, Lidl und Kaufland tun sich gegen Corona-Regel zusammen: Lebensmittelhändler fordern Abschaffung von 2G im Einzelhandel

Eine Feststellung der Betreiber von Aldi, Edeka, Rewe, Lidl sowie Kaufland, die unabhängig von den gehandelten Sortimenten gelten würde. Zustimmung über die Corona-Regel dürften die Aussagen der Lebensmittelhändler in Bezug auf 2G im Einzelhandel von den betroffenen Händlern finden. Denn durch die 2G-Regel, die nur Geimpften und Genesenen den Zutritt erlaubt, seien erhebliche Umsatz- und Ergebniseinbußen die traurige Realität für den Einzelhandel*.

Den Unternehmen sollte es jetzt ermöglicht werden, unter Einsatz der hinlänglich bewährten Hygienekonzepte ihre Kundinnen und Kunden ohne weitere Beschränkungen zu empfangen und zu bedienen.

Die Chefs von Aldi, Edeka, Rewe, Lidl und Kaufland fordern in einem Schreiben an Spitzenpolitiker die Abschaffung von 2G im Einzelhandel

Auch darauf verweisen die Lebensmittelhändler kollektiv in ihrem Schreiben. Dementsprechend sei es offensichtlich, dass die Gefahr von tausenden Schließungen insbesondere inhabergeführter Geschäfte und verheerende Auswirkungen auf die Innenstädte bestehen.

2G im Einzelhandel: In welchen Bundesländern die Corona-Regel noch gilt – und in welchen nicht mehr

Von der 2G-Regel ausgenommen sind nur Läden des täglichen Bedarfs, die unter dem Begriff „Grundversorger“ gefasst werden. Hierzu zählen neben den Supermärkten und ihrer exponierten Stellung auch Drogerien, Apotheken oder Tankstellen. Diese Corona-Maßnahme, bei der Ungeimpfte im wahrsten Sinne des Wortes außen vor bleiben, gilt jedoch längst nicht mehr in allen Bundesländern:

Das Einzelhandelsunternehmen Woolworth mit über 480 Kaufhäusern bundesweit war vor Gericht gezogen, um 2G im Einzelhandel zu kippen. Mal mit Erfolg wie in Niedersachsen*, mal ohne Fortune wie in Schleswig-Holstein oder in Nordrhein-Westfalen. Die Diskussion rund um 2G im Einzelhandel wird also vorerst nicht abschwächen. * kreiszeitung.de und 24hamburg.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.

Auch interessant

Kommentare