Familie muss weiter warten

Sieben Kinder dürfen immer noch nicht zu ihrer Familie nach Walsrode zurückkehren. Warum sie vom Jugendamt anderweitig untergebracht worden sind, ist unklar. Auch die aus Rumänien angereiste Tante der Kinder konnte bisher nichts ausrichten.
Walsrode – Selbst die Tante der Familie Furdui hatte den langen Weg aus einer Kleinstadt in Rumänien nicht gescheut, um der Familie Furdui zu helfen. „Wir wollen doch allesamt nur erreichen, dass eine vielleicht irrtümlich vom Jugendamt gefällte Entscheidung korrigiert wird und die sieben Kinder der Furduis endlich nach Hause zurückkehren dürfen,“ sagte die 50-jährige Paraschiva Bloju, Schwester von Camelia Furdui und Tante der Kinder.
„Immer noch warten wir auf einen triftigen Grund“, sagte die Familie.
Am Mittwoch hatte sie einen Gesprächstermin im Jugendamt wahrgenommen, um mit der Leiterin des Amtes und Pressesprecherin Cornelia Reithmeier zu sprechen. Alles, um das Drama rund um die Furdui-Kinder zu beenden.
Die rumänische Seite spricht von Missverständnissen seitens des Amtes, darüber, dass man wochenlang allein gelassen worden sei, nachdem in einer Blitzaktion die sieben Kinder aus dem Haus in der Kammererstraße geholt worden waren. „Immer noch warten wir auf einen triftigen Grund“, sagte die Familie.

Mittlerweile ist die Angelegenheit, wie berichtet, an das Familiengericht in Walsrode überwiesen worden. Hier soll es am 14. Februar eine Abschlussverhandlung geben. Die Tante aus Rumänien sieht diesem Termin eher skeptisch entgegen. „Man wird den Aussagen des Jugendamtes möglicherweise mehr Glauben schenken als unseren Vertretern.“ Aber insgeheim hoffte man auf eine faire Lösung, sagte die ausgebildete Übersetzerin.
Das Gespräch in Bad Fallingbostel sei freundlich gewesen. Die Leiterin des Jugendamtes habe zugesagt, dass die Informationen der Tante, die von sehr netten und engagierten Kindern ohne Fehl und Tadel sprach, an die Mitarbeiter weitergegeben werden. Allgemein habe man das Gefühl gehabt, dass beide Seiten das Problem lösen wollen.
„Mir wurde keine Möglichkeit eingeräumt, die Kinder zu treffen.“
„Die Eltern sind sehr betroffen“, schilderte Paraschiva Bloju den Gemütszustand der Furduis, die ihre fröhliche Kinderschar in jeder Minute vermissen würden. Einmal in der Woche finde über 90 Minuten ein gemeinsames Treffen statt. Trotz eines Eilantrages im November ist es bei diesen Treffen geblieben. „Ich leide mit, auch wenn ich am Samstag wieder nach Rumänien fliegen muss,“ sagte Tante Bloju, die spontan auch zum Weihnachtsfest gekommen war, um die Kinder vielleicht treffen zu dürfen. „Aber mir wurde keine Möglichkeit eingeräumt.“
Der Landkreis nimmt auf Anfrage unserer Zeitung zu diesem Treffen und vor allem zu den Inhalten keine Stellung. Er verweist auf das schwebende Verfahren und auf den Datenschutz, der hier anzuwenden sei. mü