Noch viele Hemmnisse zu beseitigen

Die jungen Sportler von Germania Walsrode sollen das Eckernworth-Stadion gemeinsam mit den Aktiven vom VfB Vorbrück nutzen, die Ciwan-Sportler vorübergehend in Uetzingen unterkommen. Die Vorsitzenden vom VfB Vorbrück und von Ciwan Walsrode äußern sich zur Situation.
Walsrode – Die Wogen rund um die drei Fußballvereine Germania, VfB Vorbrück und Ciwan Walsrode schlagen nach dem Abriss des Grünenthal-Stadions und der gemeinsamen Nutzung des Eckernworth-Stadions nach wie vor hoch. Laut wurde Kritik am Zustand der Anlage geäußert (wir berichteten).
VfB-Vorsitzender Frank Holste sieht bei all den Vorgängen rund um das Eckernworth-Stadion nicht seinen Verein als den Sündenbock: „Wir haben schon vor acht Jahren darauf aufmerksam gemacht, dass die Heizung nicht mehr funktioniert. Niemand hat sich darum gekümmert. Wir haben gesagt, immer wieder, dass die Duschen nicht intakt sind, aber kaum Gehör gefunden. Und nun ist das Kind in den Brunnen gefallen.“
Die Situation: Am vergangenen Sonntag spielten vier Mannschaften in der Eckernworth. Zwei Umkleidekabinen standen zur Verfügung, zwei Duschräume. Holste: „Wir haben sie uns geteilt, mit allen Mannschaften.“ Wo gibt es sonst noch so etwas?
Vor zwei Jahren hat Holste den Vorsitz übernommen. Er weiß, was Ehrenamt bedeutet. Trotz aller Probleme sieht er auch ein wenig Licht am Horizont. „Vielleicht ist durch die Aktionen der Germania-Eltern etwas in Gang gekommen. Heute hat sich der Elektriker angesagt, der nach dem Rechten sehen möchte, ein Gutachter war da, und die Stadt hat mit dem Planer das Stadion besucht, da scheint etwas angelaufen zu sein.“ Der Vorsitzende geht sogar noch ein Stückchen weiter: „Die beiden Jugendteams von Germania und VfB sollen ja erst einmal in der Eckernworth den Spiel- und Trainingsbetrieb aufnehmen. Zwei Jahre lang will man sich gegenseitig ausprobieren. Und vielleicht sind wir dann sogar soweit, dass wir uns zusammenschließen können.“ Vorher sind noch viele Hemmnisse zu beseitigen.
Holste ergreift Partei für Ciwan. Die Sportler des Vereins sollen zunächst einmal nach Uetzingen. „Es ist doch eine Frechheit, den Verein aus dem Eckernworth-Stadion weghaben zu wollen“, zeigt sich Holste verständnislos. Er sagt auch, dass es nicht stimme, dass Kinder in den Wald gehen müssten, wenn sie austreten wollten. „Und Zuschauer finden auch im Stadion noch eine Toilette.“ Allerdings habe man die Heizungsanlage vor einem Jahr komplett abschalten müssen. Und dass dann in den Duschen durch die Feuchtigkeit Schimmel entstehe, habe sogar ein Fachmann bestätigt. 12 000 Euro Ölkosten habe der Verein allein im vergangenen Jahr zahlen müssen, habe die Summe durch Eigenmittel aufbringen können. „Klar, dass wir einige Dinge in der letzten Zeit einfach nur noch hingenommen haben, weil nichts mehr läuft. Aber offiziell weiß ich noch nicht einmal, wie es überhaupt weitergehen soll. Ich glaube aber nicht daran, dass in zwei Jahren eine weitere Sportanlage bei Fulde stehen wird.“
Holste weiter: „Für uns geht es zurzeit einzig und allein um die Walsroder Kinder, die ihre Zukunft in Walsrode behalten sollen, egal, ob bei Germania oder beim VfB.“
Bei Ciwan spielt die leistungsstärkste Herrenmannschaft des Südkreises. In der Eckernworth spielt der Verein seit 1996. Zu den Begegnungen kommen viele Besucher. Die Sportler der vier Mannschaften sind wahre Energiebündel, die bei jedem Wetter trainieren und spielen. „Wir werden bis zum 20. März in Uetzingen trainieren, weil wir hier eine Flutlichtanlage, warme Duschen und vernünftige Kabinen vorfinden“, sagt Teammanager Tahsin Baris. Das Gerücht in Walsrode, dass Ciwan gänzlich nach Uetzingen soll, wies er zurück. „Wir haben in der Eckernworth unsere endgültige Heimat gefunden.“ Im Übrigen betonte Baris, dass Ciwan ein optimal gutes Verhältnis zum VfB habe. Er träume davon, wieder gute Bedingungen mit warmen Kabinen und Duschen auch in der Eckernworth vorzufinden.
Am Dienstag, 13. März, soll es ein weiteres Gespräch mit der Stadt geben