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„Nichts geht ohne den Landkreis“

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Protestieren mit Sicherheitsabstand: Gemeinsam formten die Teilnehmer ein großes „NEIN“ auf dem Sportplatz in Dorfmark.
Protestieren mit Sicherheitsabstand: Gemeinsam formten die Teilnehmer ein großes „NEIN“ auf dem Sportplatz in Dorfmark. © Drohne

Dorfmark – Mit einem großen „NEIN“ in Form einer Menschenschlange drückten vor Kurzem Gegner des Gasbohrens in der Heide eindrucksvoll ihre ablehnende Haltung aus. 237 Teilnehmer, die überwiegend aus den Dörfern der Region kamen, waren dabei. Aber auch von weiter weg kamen die Leute auf den Sportplatz in Dorfmark. Das Symbolbild, das dabei entstand, wurde von einer Drohne aufgenommen. Aktionssprecher Hans-Heinrich von Hofe unterstrich, dass es keine weiteren Bohrungen in der Region mehr geben dürfe.

Er erinnerte daran, dass der Druck der Öffentlichkeit gegen Bohrungen ständig wachse und die Betreiber sich nach und nach zurückziehen würden. Das kanadische Unternehmen Vermilion Energy habe beispielsweise immer noch nicht mit den Bohrungen begonnen. „Erreicht haben wir bisher einen erheblichen Zeitverzug. Und besonders das frühe Einbinden der Kommunen und des Landkreises, mit entsprechenden Resolutionen, hat dazu beigetragen“, so der Sprecher des Aktionskomitees, Hans-Heinrich von Hofe. Wenn sich Vermilion nicht von alleine zurückziehe, sei der Landkreis der Schlüssel zum Erfolg, denn der würde die Bohrungen nicht genehmigen. Ein aktuelles Schreiben von Dr. Bernd Althusmann an Lars Klingbeil bestätige, dass in den letzten 30 Jahren keine Entscheidung für eine Bohrung gegen den Willen eines Landkreises erfolgt sei.

„Ich denke, dass die Corona-Zeit die Menschen mehr zum Nachdenken gebracht hat“, meint von Hofe. Wie man gegen Corona ein Medikament oder einen Impfstoff zur Behandlung suche, brauche man auch ein Mittel, um das Klima zu retten. Dafür sei schon viel auf den Weg gebracht worden und es werde mit einem immensen Tempo an einer Lösung gearbeitet.

Schon heute speisen laut von Hofe 35 Biogasbetriebe ihr Gas in das ganz normale Netz ein. Und dieser Anteil werde stetig wachsen, ist von Hofe überzeugt. Trotz der auslaufenden Einspeisevergütungen für Biogasanlagen 2030.

Die gesamte Protest-Aktion über mussten die Teilnehmer einen Mundschutz tragen und Sicherheitsabstand zueinander einhalten. Ordner wurden gestellt. Das „NEIN“ wurde mit Bindfäden und Pfählen aufgebaut, alle anderthalb Meter wurden Markierungen aufgezeichnet.

„Wir wollen vor dem Petitionsausschuss sprechen und unser Anliegen vortragen, das ist unser Ziel“, so von Hofe abschließend. Interessierte können auch mit einem QR-Code an der Petition teilnehmen. Von Hofe kündigte außerdem an, dass für die Petition ein Werbefilm gemacht werde, der in Berlin gezeigt werden soll.  mü

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