Unterstützung für das Moor-Juwel bei Ahlden

Das Naturschutzgebiet „Moor in der Schotenheide“ gehört zu den Niedersächsischen Landesforsten. Es liegt in der zum Forstamt Rotenburg gehörenden Försterei Ahlden. Nun wurden die periodisch wiederkehrenden Moorpflegearbeiten im Auftrag von Gerd Jülke, Leiter der Revierförsterei Ahlden, durch den Forstbetrieb Leube aus Rethem durchgeführt, berichten die Landesforsten in einer Pressemitteilung.
Ahlden – Ausbleibende Niederschläge und sinkende Grundwasserstände machen diesem einzigartigen Ökosystem mittlerweile schwer zu schaffen. In den vergangenen Wochen haben die Landesforsten, wie bereits in den Vorjahren, weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserversorgung eingeleitet. Tina Wixwat, Hydrogeologin bei den Landesforsten, ihr Kollege Hauke Klattenberg, Spezialist für Waldökologie und Naturschutz, sowie Revierförster Gerd Jülke stimmten die Arbeiten eng miteinander ab. Bereits im vergangenen Jahr hatten sie die Wasserableitung aus dem Moor unterbunden und alte Gräben, die ursprünglich der Wasserableitung dienten, mit Mineralboden verfüllen lassen. „In einem zweiten Schritt wurden 2022 wertvolle Kernbereiche des Moores von Kiefernaufwuchs und der einwandernden Kulturheidelbeere befreit“, schreiben die Landesforsten.
In diesem Jahr mussten einige alte Kiefern am Rand des Moores gefällt und vereinzelt werden, um den Wasserverbrauch durch die Bäume zu verringern. Wegen der schwindenden Wasserstände im Moorkörper konnten in den Vorjahren viele Bäume im sonst zu nassen Moor Wurzeln schlagen. Im Zuge von regelmäßigen Pflegemaßnahmen, sogenannter Entkusselungen, müssen für die Moorpflege kontinuierlich Bäume abgesägt oder, wenn sie noch nicht allzu sehr verwurzelt sind, herausgezogen werden. „Damit es nicht zu einer Nährstoffanreicherung des Moores kommt, wurden die Bäume mittels Forstspezialschlepper und Seilwinde komplett aus dem Einzugsbereich des Moores herausgezogen.“
Von Sonnentau bis Moosjungfer
Die Ursprünge des Moores in der Schotenheide lassen sich auf die Vorwarmzeit 8100 bis 7000 vor Christus datieren. Der Beginn des eigentlichen Moorwachstums wird auf die Warmzeit 3110 bis 1100 vor Christus datiert. Die Torfauflage erreicht mittlerweile eine Mächtigkeit von über fünf Metern. Vereinzelte Torfstiche, mit Wasser gefüllte Teiche, weisen noch auf eine frühere Nutzung bis in die 50er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts hin.
Seit 1988 steht das Moor mit einer Gesamtgröße von 37 Hektar unter Naturschutz. Der Kernbereich des Moores, der eigentliche Moorkörper, umfasst fünf Hektar Fläche. „Umrahmt von alten knorrigen Kiefern, stellt das Gebiet ein Juwel für den Naturschutz dar“, schreiben die Landesforsten. In dem nur von Regenwasser gespeisten Moor prägen verschiedene fleischfressende Sonnentauarten, weißes und braunes Schnabelried, kleiner Wasserschlauch, schmalblättrige Wollgräser, Glockenheide, Rosmarienheide, Moosbeere, Rauschbeere und diversen Torfmoosarten die Flora der Kernzone. „Zur Paarungszeit der Libellen geht es hier wie auf einem Großflughafen zu.“ 21 verschiedene Libellen-Arten wie zum Beispiel die Gebänderte Prachtlibelle, die Späte Adonislibelle, die Kleine Pechlibelle, die Glänzende Binsenjungfer, die Nordische Moosjungfer, konnten hier in den letzten Jahren nachgewiesen werden. „Die besondere Bedeutung der Moore für den Wasserhaushalt und den Klimaschutz ist mittlerweile unbestritten.“