Schul-Garten und Mobilitätskonzept

Rethem – „Jugend gestaltet nachhaltige Zukunft“ lautete das Thema einer Projektwoche des Jahrgangs 9 der Londy-Schule in Rethem. Das gemeinnützige Institut für Vernetztes Denken Bredeneek (IfVD Bredeneek) führte das Projekt in Kooperation mit der Leibniz Universität Hannover durch.
Das Projekt zielt auf die Förderung der Jugendbeteiligung im Kontext von Bildung für nachhaltige Entwicklung und gilt als eine der größten Partizipationsoffensiven im Norden. Ermöglicht wurde dies durch die Förderung der Leader-Region, der Landkreise und der Klosterkammer Hannover.
Neun Projektideen präsentiert
Gleich neun Projektideen zum Thema „Jugend gestaltet Zukunft“ präsentierten die Neuntklässler der Londy-Schule am Ende ihrer Projektwoche. Sie waren genauso stolz, wie ihre Lehrkräfte und die Schulleiterin Sandra Steinhoff-Schäfer. Vor Ort oder per Video zugeschaltet waren unter anderem Samtgemeindebürgermeister Björn Symank, die stellvertretende Landrätin Tatjana Bautsch, Vertreter der Abfallwirtschaft Heidekreis und Lisa Hitzmann von der Leader-Region Aller-Leine-Tal.
Schüler haben sich selber Themen gesucht
Gelobt wurde das Format. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich selber Themen ausgesucht und diese mithilfe einer Software zur Visualisierung der Zusammenhänge zu Ende denken können. Unterstützt wurden die Jugendlichen in ihrer Arbeit in der Mitte der Projektwoche durch ein Experteninterview, bei dem sich Landrat Jens Grote, Björn Symank, Tatjana Bautsch, Vertreter der AHK und der Leader-Region sehr intensiv mit ihrer Expertise in die Diskussion zu Umsetzungsmöglichkeiten einbrachten.
Vor- und Nachteile von E-Autos
Herausgekommen sind unter anderem folgende Ideen: Ein Flyer wird über den Schulverteiler und Social Media veröffentlicht und klärt über die Vor- und Nachteile von E-Autos sowie die Vorurteile auf. Die Jugendlichen haben folgende Punkte zusammengetragen: Wenn denn überhaupt Auto gefahren werde, sei das E-Auto schon heute die klar bessere und machbare Wahl. Wasserstoff-Autos seien keine Alternative und der ökologische Fußabdruck von Lithium werde meistens falsch berechnet, da das Recycling nicht berücksichtigt werde. Außerdem hielten E-Autos viel länger als geglaubt und seien am Ende auch nicht so teuer.
Bezahlbare Schul-Hoodies
Der Schul-Hoodie soll nach außen sichtbar zeigen, dass er fair und aus nachhaltigen Materialien ist. Ein cooler Slogan soll stolz machen, den Pullover zu tragen und ein Zeichen gegen Fast-Fashion setzen. Eine Info-Kampagne soll über die Vorteile aufklären und Sponsoren erwähnen, die den Pullover für alle bezahlbar machen.
Wiederbelebung des Schul-Gartens
Der Schul-Garten soll wiederbelebt werden. Dazu wird eine Garten-AG gegründet, die attraktiv auch für künftige Klassen Hochbeete und Insektenhotels bauen will. Thomas Heinecke von der Abfallwirtschaft hat zugesagt, die Komposterde zu sponsern.
Nachhaltige Mobilitätskonzepte
Das Thema nachhaltige Mobilitätskonzepte war etwas schwieriger zu bearbeiten, da im ländlichen Raum viele Menschen ein Auto haben und das Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel eher unkomfortabel ist. Dennoch haben sich die Jugendlichen auch hierzu Gedanken gemacht. Ihre Idee: In einem Pilotversuch, zum Beispiel mit der Stadt Walsrode, mehr Busse nach Walsrode fahren zu lassen und dort zum einen zentral eine Ausleihstation für alle möglichen E-Mobile (Scooter, E-Trikes für Senioren oder Lastenfahrräder) anzubieten, und zum anderen eine Ringbuslinie zu starten, bei der zum Beispiel E-Scooter mitgenommen werden können.
Nachhaltige Unterkünfte
Damit sich das Angebot an nachhaltigen Unterkünften verbessert, haben die Neuntklässler einen Fragebogen entwickelt, auf dem die Anbieter der Region gefragt werden, was aus einer Liste von Möglichkeiten schon umgesetzt wird. Vom echten Ökostrom-Anbieter und der Lademöglichkeit für E-Fahrzeuge über Mülltrennung auf den Zimmern und Verwendung ökologischer Reinigungsmittel bis hin zu Lieferanten aus der Region und dem Angebot veganer Speisen reicht die Liste von über 25 konkreten Schritten, die nicht nur für Unterkünfte, sondern für jeden machbar sind.
Ernährungswende als größter Hebel
Weitere Themen waren grüne IT, Energie an der Schule, nachhaltige Ernährung und Lebensmittelverschwendung. Gerade für die junge Generation ist die Ernährungswende der größte Hebel: Kauf und Verzehr von Bio-, aber auch regionalen Produkten, die in den Supermärkten schon in großer Auswahl angeboten werden, erachten die Schülerinnen und Schüler als sehr wichtig.
Für die Umsetzung sind nun die Jugendlichen gefragt – aber auch die Unterstützung durch die Schule, das externe Projektteam der Uni Hannover und natürlich alle anderen, wenn sie die Impulse aufgreifen. bä