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Rethem – Bevor sie nicht Informationen „aus erster Hand“, also von der Verwaltung erhalten hätten, wollten sich die beiden Fraktionsvorsitzenden im Samtgemeinderat eigentlich nicht so gerne zum Thema Sozialamt äußern. Die Reaktionen der Politiker fallen entsprechend zurückhaltend aus.
„Offiziell weiß ich dazu noch gar nichts“, sagt Wolfgang Leseberg, SPD-Fraktionsvorsitzender. „Natürlich habe ich schon von einzelnen Betroffenen gehört, dass es da extreme Defizite gibt“, sagt Steffen Meyer, Vorsitzender der CDU-Fraktion, auf Nachfrage.
Meyer trifft das Ganze aber nicht völlig unerwartet: Er sei selbst auf Facebook Mitglied der entsprechenden Gruppen, in denen sich Samtgemeindebürger über ihre Probleme mit dem Sozialamt ausgetauscht haben. Als er festgestellt habe, wie groß der Unmut tatsächlich ist, habe er auch persönlich Kontakt zu einigen Betroffenen gesucht. „Wir wollen natürlich jetzt so schnell wie möglich die Verwaltung hören und hoffen auf umfassende Informationen. Und auch auf Vorschläge, wie wir das Problem konstruktiv angehen können.“ Es sei der Politik bis jetzt lediglich bekannt gewesen, dass es in jüngster Zeit einen hohen Personalwechsel im Sozialamt gegeben habe. „Dass es da aber so dermaßen hakt, dass Menschen über Monate hinweg keine Hilfen bekommen – das wurde in diesem Ausmaß nicht kommuniziert.“ Wolfgang Leseberg: „Nein, von dieser Intensität wussten wir nichts. Aber wir hören uns das jetzt an und gucken, wie es weiter geht.“ Eins sei aber klar, betont der SPD-Politiker: Jedem Wunsch nach neuem Personal, den die Verwaltung in jüngster Zeit geäußert habe, sei die Politik auch nachgekommen. „Das ist doch klar, wir erwarten ja schließlich auch eine gewisse Leistung.“
Dass eine Mitarbeiterin aus dem Sozialamt Kommentare gegen Hartz-IV-Empfänger „geliked“ hat, ist nicht an Steffen Meyer vorbeigegangen. „Ja, ich habe das leider auch gesehen, weil ich die Unterhaltung dort verfolgt habe. Für mich ist das ehrlich gesagt schon ein wenig beschämend, wenn sich Verwaltungsmitarbeiter öffentlich so äußern, auch wenn sie das in ihrer Freizeit tun.“ rei