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Equal-Pay-Day im Heidekreis: Frauen müssen noch mutiger werden

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Von: Klaus Müller

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Fast 70 Frauen waren zum Equal Pay Day in das Hotel Leverenz nach Neuenkirchen gekommen. Sie verlangten eine bessere finanzielle Leistung für ihre Arbeit.
Fast 70 Frauen waren zum Equal Pay Day in das Hotel Leverenz nach Neuenkirchen gekommen. Sie verlangten eine bessere finanzielle Leistung für ihre Arbeit. © Klaus Müller

Sozialverband-Heidekreis blickt auf Equal Pay Day.... Klare Ansagen und die Forderung nach gleicher und gerechter Bezahlung....

Neuenkirchen/Heidekreis – Es war eine Kreislandfrau, die den bemerkenswertesten Spruch auf dem Treffen des Sozialverbandes Heidekreis sprach, mit Blick auf den Equal Pay Day, der in ganz Deutschland begangen wurde. „Wir Frauen müssen endlich mutiger werden“, fordert die Vorsitzende des Kreislandfrauenvereins Soltau, Edith Schröder, die besonders herzlich begrüßter Gast beim SoVD war. „Lassen wir uns nicht entmutigen, gehen wir unseren Weg weiter, damit wir endlich bezahlt werden wie die Männer. Gleiches Geld für gleiche Leistungen, die wir tagtäglich erbringen“, so Schröder

Und es war der Wunsch des Neuenkirchener Bürgermeisters Carlos Brunkhorst an SoVD-Kreisfrauensprecherin Annette Krämer zum Ende seines Grußwortes; „Ich würde mich freuen, wenn Sie eine solche Veranstaltung in Zukunft nicht mehr durchführen müssten, um für die Rechte der Frauen einzutreten. Dann, wenn endlich eine Gleichstellung erreicht werden würde.“

Eintreten für die Rechte der Frauen im Heidekreis

Bei Leverenz fanden sich am Samstagmorgen fast 70 SoVD-Damen mit zahlreichen Ehrengästen zusammen, um eine von Annette Krämer glänzend geplante Veranstaltung zu besuchen. Selbst ein heftiger Schneesturm in der Nacht hatte zu keinen Absagen geführt.

Geboten wurde vor allem Fachkompetenz fast rund um die Uhr und eine Veranstaltung, die landesweit einzig sein dürfte. Die Zuhörerinnen erlebten einen Landrat, der vielen aus dem Herzen sprach und persönliche Erlebnisse mit dem aktuellen Thema gut verbinden konnte. Jens Grote wies auf die Bemühungen in seiner Kreisverwaltung hin, wo die Frauenquote mehr als stimmig ist, kritisierte aber auch, dass es in der Gesamtgesellschaft noch nicht angekommen sei, dass Frau und Mann für gleiche Leistungen das gleiche Geld bekommen müssten. Notfalls müsse der Gesetzgeber ran, so der Landrat.

Kreisfrauensprecherin Annette Krämer (l.) begrüßte die neue Kreisfrauenvorsitzende des SoVD Verden, Marlies Hoffmann.
Kreisfrauensprecherin Annette Krämer (l.) begrüßte die neue Kreisfrauenvorsitzende des SoVD Verden, Marlies Hoffmann. © Klaus Müller

Pastor Matthias Winkelmann wies auf die gleichberechtigte Beziehung zwischen Frau und Mann schon in der Bibel hin. Aynur Colpan, Kreisvorsitzende der SPD, setzte sich für mehr Rechte für die Frau ein und forderte eine Gleichbehandlung. Und Annette Krämer sagte, es gehe nicht an, dass ein Mann und eine Frau, die am selben Fließband arbeiteten, unterschiedlich bezahlt werden. „Wir sind seit dem vergangenen Jahr in diesem Bereich kein Stück weitergekommen“, bedauerte die Kreisfrauensprecherin.

In dem Bereich kein Stück weitergekommen

Landesfrauensprecherin Roswitha Reis, die an diesem Morgen auf „Irrwegen“ mit mehreren ausgefallenen Zügen von Göttingen in die Heide gekommen war, hatte selbstkritische Bemerkungen zum Thema mitgebracht. „Ich habe mit jungen Frauen gesprochen, die eigentlich weiterhin nur in Teilzeit arbeiten wollen und eben nicht über eine gute Rente nachdenken.“ Schon darum komme es zu finanziellen Unterschieden bei der Bezahlung. Allerdings fehlten nach wie vor Frauen in führenden Positionen. Und Carlos Brunkhorst fand es „entsetzlich,“ dass der Verdienst der Frauen gegenüber dem der Männer noch immer um sieben Prozent zurückliege. Das müsse sich ändern.

Der Ruf nach gerechter Politik in diesem Land

Der Ruf nach gerechter Politik in diesem Land wurde immer wieder artikuliert, auch von den Männern, die als fast stille Zuhörer die Veranstaltung verfolgten. Bleibe zu hoffen, dass der Ruf des SoVD nach mehr Gerechtigkeit für alle gehört wird und dass man daran arbeitet, besser zu werden, so der Tenor des Treffens. Der Landrat, der Landkreis gehen hier schon bessere Wege in eine vernünftige Zukunft.   mü

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