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Premiere von „Agathe und ich“ im Weyher Theater begeistert Publikum

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Von: Rainer Jysch

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Die Brüder Falk (Marc Gelhart, links) und Klaas Kästner (Kai Hochhäusler) treffen sich zufällig. Falk lässt sich von Schauspielerin Maya Recknagel (Theresa Wollnitzke) ein Autogramm geben.
Die Brüder Falk (Marc Gelhart, links) und Klaas Kästner (Kai Hochhäusler) treffen sich zufällig. Falk lässt sich von Schauspielerin Maya Recknagel (Theresa Wollnitzke) ein Autogramm geben. © Rainer Jysch

Mit äußerst lustigen zwei Stunden erfreute das Ensemble des Weyher Theaters am Freitag das Premierenpublikum mit dem Stück „Agathe und ich“.

Kirchweyhe – Die Reaktionen der Zuschauer im ausverkauftem Haus konnten eindeutiger nicht sein: Lacher im Minutentakt und spontaner Szenenapplaus waren im Weyher Theater der Beweis für wirklich gut gemachte Unterhaltung.

Alle Mitwirkenden auf und hinter der Bühne glänzten in dem Zweiakter, der den Anspruch an eine spaßige Komödie mehr als erfüllt. Die Geschichte aus der Feder von Frank Pinkus wurde im Weyher Theater bereits in der Saison 2005/2006 sehr erfolgreich auf die Bühne gebracht, und jetzt erneut. Das aktuelle Stück hat Marc Gelhart inszeniert.

Klaas Kästner (gespielt von Kai Hochhäusler) hat die Nase voll von Frauen, denn seine große Liebe Anna hat sich einen anderen gesucht. Obendrein ist der Journalist arbeitslos. Dabei schreibt er so wunderbare, sensible Artikel; vor allem über Frauen. Sein Bruder, Falk (Marc Gelhart), ist alleinerziehender Vater. Falk hat die grandiose Idee: Klaas soll doch mal einen Artikel unter dem weiblichen Pseudonym „Klara“ verfassen. Der Trick klappt und David Posselt (Markus Weise), Chefredakteur von „Deutschlands bekanntester“ Frauenzeitschrift „Agathe“, ist von dem Artikel hellauf begeistert. Als Klara Kästner hat der begabte Journalist endlich den erhofften Erfolg.

Die Schwierigkeiten beginnen, als David Posselt dem Autor telefonisch eine Festanstellung anbietet und er sich beim Chefredakteur vorstellen soll. Das Problem: Bei „Agathe“ werden nur Frauen eingestellt. Bruder Falk findet eine Lösung und lässt Klaas in Frauenkleider schlüpfen, die seine drei Ex-Gattinnen zurückgelassen haben.

Komödiantisches Versteckspiel im Weyher Theater

Klaas findet sich nach anfänglichen Schwierigkeiten (die auf der Bühne genüsslich ausgekostet werden) in der ungewohnten Bekleidung zurecht. Beim Antrittsbesuch in der Redaktion nimmt das Chaos allerdings erst richtig seinen Anfang: Chefredakteur Posselt verliebt sich in Klara, die sich nur mit Mühe seinen Avancen erwehren kann. Klara erhält den Auftrag, die junge Schauspielerin Maya Recknagel (Theresia Wollnitzke) aufzusuchen und einen Artikel über sie zu schreiben. Klaas / Klara verliebt sich prompt in Maya. Es beginnt ein komödiantisches Versteckspiel, in dem Klaas als Frau in arge Schwierigkeiten gerät und Maya sich eingestehen muss, dass sie neuerdings auf Frauen steht. Bei den ganzen Täuschungsmanövern gerät später auch Falk Kästner ungewollt in eine Frauenrolle, bis das Gerüst aus Notlügen und Halbwahrheiten zusammenbricht und die ganze Sache auffliegt.

Slapstickartige Clownerien im Weyher Theater

Bei all den slapstickartigen Clownerien kommen auch emotionsgeladene Momente bei dem urkomischen Verkleidungsspaß nicht zu kurz. Insbesondere dann, wenn über das Zusammensein von Mann und Frau, das Leben und die Liebe an sich philosophiert wird. Kai Hochhäusler gelingt es mit Bravour, die Frauenrolle der Klara Kästner zu entwickeln. Überhaupt scheint es, als ob alle vier Charaktere den Schauspielern auf den Leib geschrieben wurden. Die Darsteller gehen komplett in den ihnen zugedachten Rollen auf.

Klares Urteil: Alles richtig gemacht! Nicht enden wollender Schluss-Applaus des stehenden Publikums waren der verdiente Lohn dafür.

Geradezu entzückt ist David Posselt (Markus Weise), Chefredakteur des Frauenmagazins „Agathe“, von Journalistin Klara Kästner (Kai Hochhäusler). Dabei weiß er nicht, dass Klara eigentlich Klaas ist...
Geradezu entzückt ist David Posselt (Markus Weise), Chefredakteur des Frauenmagazins „Agathe“, von Journalistin Klara Kästner (Kai Hochhäusler). Dabei weiß er nicht, dass Klara eigentlich Klaas ist... © Rainer Jysch

Noch bis Sonntag, den 16. April 2023, dann aber letztmalig, gibt es die Gelegenheit, „Agathe und ich“ im Weyher Theater zu genießen.

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