Bauausschuss bringt Kulturzentrumsbau auf den Weg

Weyhe - Von Philipp Köster. Der Bauausschuss hat am Dienstagabend eine weitere Etappe auf dem Weg zum neuen Kultur- und Bildungszentrum Leeste (KBL) am Henry-Wetjen-Platz genommen. Das Gremium empfahl dem Rat, den Bürgermeister zu bemächtigen, eine Architekturfirma mit der weiteren Bearbeitung zu beauftragen. So das formelle verwaltungstechnische Prozedere.
Das Büro Hübotter + Stürken + Dimitrova Architektur & Stadtplanung, Hannover, hatte, wie berichtet, einen Preiswettbewerb gewonnen und sich gegen mehr als 40 Konkurrenten mit teils internationalem Renommee durchgesetzt, hatte Stadtplaner Christian Silberhorn vergangene Woche im Rahmen der Gemeindepressekonferenz erläutert.
Eine Stunde vor der Bauausschusssitzung eröffnete Bürgermeister Andreas Bovenschulte am Dienstagabend eine Ausstellung mit den Entwürfen der zwölf Architekturbüros, die in der engeren Auswahl gelandet waren. Interessierte können sich die Schau noch bis Mitte Oktober im Rathaus ansehen. Laut Silberhorn hat nicht nur die Jury einstimmig entschieden. Auch die künftigen Nutzerinnen, die Gemeindebibliothek und die Volkshochschule, hätten bis auf Kleinigkeiten, wie ein umgesetztes Waschbecken, keine Änderungswünsche. Noch 2019 soll mit dem Bau begonnen werden. Parallel soll auch die Platzgestaltung, projektiert durch die Firma Frenz + Römer Landschaftsarchitekten über die Bühne gehen, jedoch in zwei Bauabschnitten mit einer „Schnittstelle“ zum KBL-Bau hin. Noch 2019 sollen nach der Vorstellung von Silberhorn und Bürgermeister Andreas Bovenschulte 80 Prozent der Platzgestaltung beendet sein.

2021 muss alles fertig sein. Daran sind die Fördergelder durch das Land Niedersachsen in Höhe von rund drei Millionen Euro gebunden. Das Gebäude umfasst neben VHS und Bücherei auch einen gemeinsam genutzten Computerraum sowie eine öffentliche WC-Anlage, darunter eine 24 Stunden am Tag geöffnete, von außen zugängliche Toilette. Die Kosten für den Bau des VHS-Teils sind übrigens nicht in die Kostenschätzung einbezogen – der Gemeinde verbleiben lediglich 300 000 bis 500 000 Euro Eigenanteil. Denn der Landkreis als Betreiber werde sich beteiligen, man sei in Gesprächen, sagte Bovenschulte. Klar sei, dass sich die Gemeinde ohne Förderung das Gebäude in der jetzt geplanten Form nicht leisten könnte.
Beim Wettbewerb hatten am Ende zwei Büros die Nase vorn, und zwar deutlich gegenüber der Konkurrenz, so Silberhorn. So deutlich, dass es nur einen vierten und keinen dritten Preis gab. Der zweitplatzierte Entwurf (kgb Architekten Olenburg) bestach Silberhorn zufolge durch eine auffällige Walmdachstruktur. Das Siegermodell habe am Ende die Jury überzeugt, weil es mit schönen Fensteröffnungen im ersten Stock mit schräg gestellten Blickrichtungen zur Marienkirche hin sowie stufenweiser Geschossigkeit und einer Dachterrasse aufwarten kann.