Felicianus-Gemeinde plant Gottesdienst-Reihe für jüngeres Publikum

Gottesdienst, aber anders: Die evangelische Felicianus-Gemeinde möchte mit einer Gottesdienst-Reihe neue Wege gehen, um ein jüngeres Publikum anzusprechen. Der Name ist laut Pastor Gerald Meier Programm: „FeliAnders“.
Kirchweyhe – Der erste Termin, am Sonntag, 12. März, aber nicht morgens, sondern um 18 Uhr, wird zugleich der erste Gottesdienst sein, der wieder in der Felicianus-Kirche abgehalten wird. Für den Winter war sie in die Pfarrscheune ausgewichen.
Thema und Titel des „FeliAnders“-Gottesdienstes stehen bereits fest. Unter der Frage „Heute schon geliked?“ soll es um Freundschaften und Freundlichkeiten und deren Entsprechungen im Internet gehen. Letzteres will man auch hinterfragen, kündigt Meier an. Die Themen, wie „Freundschaft“ zum Auftakt, sollen der Lebenswelt der Menschen entstammen, erläutert Meier.
Moderne Medien sollen zum Einsatz kommen
Wenn möglich, will man moderne Medien wie Beamer einsetzen, aber das sei in der Felicianus-Kirche nicht so einfach. Aber vor allem soll die Musik anders und moderner als gewohnt daherkommen. Die Texte des Liedguts im evangelischen Gesangbuch stammten teils aus dem 15. und 16. Jahrhundert. „Es gibt schöne, neue Kirchenlieder“, stellt Meier demgegenüber fest. Aber eben auch Songs aus der Popmusik, deren Themen in einen Gottesdienst passen können.
Eine Gesangsanlage für die inzwischen gegründete Jugendband hat ein Benefizkonzert im vergangenen Jahr mit ermöglicht. Für Musik, unter anderem mit Songs von den Toten Hosen und Phillip Poisel, soll die Jugendband sorgen. Hinterher lädt das Organisationsteam zum Knabbern und Klönen bei Tee, Saft, Wein und selbst gebackenem Brot ein.
Die Gestaltung ergibt sich im Team
Bei der Gestaltung des Rahmens hat das Team noch Entscheidungsmöglichkeiten: Wer was liest und welche Gebete gesprochen werden, das stand (abgesehen vom obligatorischen Vaterunser) bei der Vorstellung noch nicht endgültig fest. Das ist auch so gewollt. „Die Gestaltung ergibt sich im Team“, so Joseline Afangnivo.
Die 19-Jährige singt in der neuen Jugendband, leistet bei der Gemeinde ihr Freiwilliges Soziales Jahr und ist auch bei We Stamp, der Jugendband der Leester Marienkirche, aktiv. Der Kirche fühlt sie sich also verbunden. Hauptsächlich die Gottesdienste hätten sie aber bisher weniger angesprochen, bestätigt sie. Sie würde sich zum Beispiel wünschen, dass die Leute beim Singen der Lieder nach vorne statt in ihre Gesangbücher schauen. „Ich finde gut, dass wir eine neue Art von Gottesdienst erschaffen“, sagt sie deshalb.
Idee hatte der Pastor schon 2018 im Gepäck gehabt
„Ich bin froh, dass es jetzt losgeht“, sagt Gerald Meier. Die Idee habe der Pastor schon 2018 bei seinem Wechsel nach Weyhe im Gepäck gehabt. Aber war die Corona-Pandemie zunächst dazwischen gekommen.
Zum Organisationsteam der Reihe gehören Meier zufolge 12 bis 15 Personen, vor allem Eltern ehemaliger Konfirmanden. Studien zeigten, dass Konfirmanden und deren Eltern heute einen „ähnlichen kulturellen Habitus“ hätten, also beispielsweise in ihrem Musikgeschmack. Mit dem finden sich beide Generationen im traditionellen Gottesdienst zu wenig wieder, lautet also die Annahme. Das soll „FeliAnders“ ändern.