Defibrillator gegen den Herz-Kreislauf-Stillstand

Weyhe – In Deutschland erleiden nach Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit jedes Jahr 60000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses. Das ist die doppelte Anzahl der Einwohner der Gemeinde Weyhe. Jeder könne zum Retter werden, meint das Ministerium. Man müsse sich nur trauen, eine Wiederbelebungsmaßnahme einzuleiten.
Der TSV Blau-Weiß Melchiorshausen hat für diesen Fall vorgesorgt und kürzlich in seiner Sporthalle einen Defibrillator installiert. Das medizinische Gerät befindet sich in der Nähe der Eingangstür und soll im Notfall mithelfen, Leben zu retten. Die Kosten in Höhe von 1200 Euro hat die Firma Elektrotechnik Thoms übernommen. Das Unternehmen habe nicht nur für den Ankauf des Gerätes gesorgt, sondern auch eine Einweisung ermöglicht.
„Ich bin mit dem Verein sehr verbunden“, begründete der Geschäftsführer Mathias Thoms sein Engagement. Als Mathias Thoms in den Verein eintrat, sei er 16 Jahre alt gewesen. „Eltern und Verwandte waren ebenfalls im vereinszugehörigen Orchester. Das hat sich das so ergeben“, sagt er. Er spielte im Blasorchester Saxofon.
Zusammen mit dem Defibrillator in der Sporthalle verfügt das Areal rund um den Rasenplatz über insgesamt zwei Geräte, die in einem Notfall einsetzbar wären.
Weshalb reicht nicht ein einziger Defibrillator aus? Vor dem Aufenthaltsraum des alten Gebäudes befindet sich der Defibrillator, den die Gemeinde Weyhe angeschafft hat. Dieser Raum gehört aber hauptsächlich zu den Tennis- und Fußballkabinen des Vereins. „Nicht immer ist die Tür auf“, so die Vereinsvorsitzende. „Im neuen Gebäude ist viel mehr Betrieb“, ergänzt Birgit Sündermann. Allein zum Reha-Sport kommen 1 000 Personen im Monat in die Halle. „Das Leben findet in der Sporthalle statt.“ Da dort auch der Altersdurchschnitt viel höher sei, sei es richtig, „ein Gerät greifbar zu haben“.
Für die erste Vorsitzende sei es wichtig, dass alle Übungsleiter einen Erste-Hilfe-Kurs belegt haben und auch beim Herzstillstand reagieren können. Falsch könne man nichts machen, sagt Sündermann. Das Gerät überprüfe selbstständig, ob es einen elektrischen Impuls auslösen darf.
Von Sigi Schritt