Frühjahrsmarkt lockt viele Gäste am verkaufsoffenen Sonntag an

Viel zu gucken und Zeit zum Klönen. So lässt sich der Frühjahrsmarkt zusammenfassen, der am Sonntag mit zahlreichen Ständen und Geschäften Besucher anlockte.
Kirchweyhe – Ein bisschen ließ sich die Sonne dann doch noch auf dem Weyher Frühlingsmarkt am Sonntag blicken. Bei ansonsten einstelligen Temperaturen hatten jede Menge Besucher den Weg dorthin zum Gucken und Klönen gefunden. Begleitet wurde die Veranstaltung mit einem verkaufsoffenen Sonntag sowie einer Flanier- und Futtermeile.
Neben dem Kirchweyher Marktplatz war ein Großteil der Bahnhofstraße für den Verkehr gesperrt und mit Buden und Ständen bestückt. Der Weyher Gewerbering organisierte das Frühjahrsfest und freute sich, nach langer Zeit wieder den Markt ausrichten zu dürfen.
Bei den Besuchern schien der Frühlingsmarkt, sowie der neue Spielplatz nebenan, auf ein durchgehend positives Echo zu stoßen. „Immer gut!“, befand Gerda Krugjohann. „Solange das Essen schmeckt und das Bier, kommen wir gern“, fügte ihr Ehemann Manfred hinzu. „Wir nutzen den Tag immer und kochen dann nicht zu Hause“, verriet Gerda mit einer Köstlichkeit in der Hand.

Vom verkaufsoffenen Sonntag versprach sich unter anderem der Unverpacktladen der Delmewerkstätten einen Vorteil. „Dann schauen vielleicht Leute vorbei, die sonst noch nicht zu unseren Kunden zählen“, sagte Gruppenleiterin Irene Jacobsen. „Vielleicht können wir ja neue Stammkunden gewinnen.“ Und tatsächlich schob sich eine Gruppe nach der nächsten in den relativ neuen Laden.
Neben Küchenmessern, Echtledergürtel, Handy-Hüllen und Taschen gab es auf der Flaniermeile unter anderem auch Helium-Luftballons, eine Hüpfburg und zahlreiche Getränkestände.
Schwierig hatte es zu Beginn jedoch die Cocktail-Shuttle-Bar in der Sina Hämmerling die Stellung hielt. „So früh trinkt noch keiner Cocktails, das geht erst gegen Abend los“, sagte sie. Die Leute würden mittags erst mit Bier vortrinken.
Wieder mit dabei waren der Förderverein der Feuerwehr Kirchweyhe, der öffentlichkeitswirksam eine Löschaktion vorführte. Aber keine Sorge, der DRK Kreisverband Diepholz stand nicht weit. Dazu präsentierte die Wasserrettung der DLRG das Rettungsboot „Condor“ und wer wollte, konnte den Rettungswurfleinen-Wurf üben.

Exotisch war es am Stand von „Falun Dafa“. Die vorgeführte ostasiatische Meditationsbewegung faszinierte einige Besucher. Gleichsam wurde es dort ernst. Die Standbetreiber wollten in einer Unterschriften-Petition an den Bundestag auf Missstände in China aufmerksam machen. So behaupten sie, dass im Reich der Mitte erzwungene Organentnahmen stattfänden. Betroffen seien neben Dissidenten, Uiguren und Tibeter auch „Falun Dafa“-Praktizierende.
Politisch blieb es auch am Stand des vor Kurzem gegründeten Klimanetzwerks Weyhe. Kristina Edert stellte dort Ideen vor, wie eine klimagerechte Zukunft in Weyhe bis zum Jahr 2030 aussehen könnte. Besucher konnten außerdem ihre eigenen Vorschläge an eine Tafel aufschreiben.
Ganz ökologisch – und ökonomisch – stellte das Autohaus Brandt konventionelle und elektrisch betriebene Fahrzeuge auf dem Marktplatz zur Schau.
Doch nicht jeder Wirt hatte gut zu lachen wie Andreas Bernhard mit seiner Curry-Würstchen-Bude. Marc Ballasch, der sich „Oldtimer“ nennt, verkauft hauptsächlich Lebkuchenherzen. Der „Run auf Zuckerwatte“ sei vorbei und Sorge bereite ihm die zunehmende Preisentwicklung. „Da werden sich so manche noch umsehen“, prophezeit er. Wie es für ihn selbst weitergeht, da wagt er keine Prognose.