Kulinarisch-kulturelles Treffen mit buntem Programm beim Landfrauen-Frühstück

Wagenfeld - Von Gerhard Scheland. Wenn es um die Selbstdarstellung geht, denken Vorstand und Mitglieder des Landfrauenvereins Diepholz modern. „Wir bewegen etwas, wir setzen uns ein“, war am Samstagvormittag auf einem farbigen Roll-up zu lesen. Und weiter: „In der Region verwurzelt, in der Welt vernetzt.“ Die Landfrauen setzen aber nicht nur auf Zukunft, sondern halten auch an Bewährtem fest. Und haben damit schon seit Jahrzehnten großen Erfolg. Wie mit dem traditionellen Landfrauen-Frühstück beispielsweise.
Annähernd 160 Frauen aus allen Südkreis-Kommunen füllten am Samstagvormittag beim Start ins neue Jahr den Saal des Central-Hotels Friesecke in Wagenfeld bis auf den letzten Platz. Aus gutem Grund: Wurst, Käse, Marmelade, weitere Auflagen und dazu Kaffee oder Tee, die Besucherinnen konnten kulinarisch wieder aus dem Vollen schöpfen. Und taten das auch.
Die in Wagenfeld wohnende Vorsitzende Ulrike Meyer und ihr Vorstandsteam hatten für das kulinarisch-kulturelle Treffen wieder ein buntes Programm vorbereitet, bei dem es den Besucherinnen nie langweilig wurde. Schon während der frühmorgendlichen Begrüßung kündigte die Vorsitzende den von Leta Henderson geleiteten Pop-Chor und die Autorin Ilka Silbermann an, die den Landfrauen ihre Erstlingswerke vorstellte.
Trips nach Dresden und Slowenien
Zudem gab Meyer einen kurzen Überblick über die in den nächsten Wochen und Monaten anstehenden Veranstaltungstermine und warb für die beiden Mehrtagesfahrten in diesem Jahr. Für die Zeit vom 25. bis 28. Mai planen die heimischen Landfrauen einen Vier-Tage-Trip nach Dresden, und die längere Sommerfahrt führt die Landfrauenvom 22. September bis 1. Oktober ins landschaftlich reizvolle Slowenien. „Von den julischen Alpen bis zur slowenischen Adria“, ist der Sommerausflug überschrieben.
Im Zusammenhang mit den nächsten Aktionstagen aus dem Winterprogramm machte die Vorsitzende auf eine Terminverschiebung aufmerksam. Das für Donnerstag, 18. Januar, geplante Seminar „Social Media: Facebook, Instagram, WhatsApp & Co.“ Beginnt erst eine Woche später (Donnerstag, 25. Januar) um 19 Uhr in den Räumen der Wagenfelder Auburg. Für den Vortrag sind ebenso noch Anmeldungen möglich wie für das „Kreative Schweißen“, das am 27. Januar und 24. Februar in den Deula-Werkstätten in Nienburg stattfindet. Die beiden kulinarischen Kurse „Brunchbüfett selbst zaubern“ sind dagegen schon seit Wochen ausgebucht.
Kaum enden wollender Applaus für den Wagenfelder Popchor
Abschließend wies Meyer auf ein zweitägiges Seminar der Agrarsozialen Gesellschaft (ASG) hin, das am 12. Und 13. Februar in der Freudenburg in Bassum läuft. „Lust aufs Dorf – Gemeinsam älter werden und versorgt sein“ steht über der Veranstaltung. „Das Büfett ist eröffnet“, läutete die Vorsitzende zum Schluss ihrer Begrüßung das opulente Frühstück ein.
Zwischenzeitlich hatten sich die überwiegend weiblichen Stimmen des Wagenfelder Popchores mit ihrer Leiterin Leta Henderson einen Weg bis zur Bühne gebahnt und für ihren Auftritt bei den Landfrauen modernes Liedgut mitgebracht. Nach dem schwungvollen Auftakt mit einem Medley aus der Abteilung deutsche Erfolgsschlager folgte ein Kurzausflug in die englischen Charts, bevor es im Sauseschritt in die deutschen Hitparaden zurückging. Der berühmte Funke sprang sofort über. Die Landfrauen klatschten rhythmisch mit und bedankten sich mit einem kaum enden wollenden Schlussapplaus bei den musikalischen Gästen. Ulrike Meyer, selbst im Pop-Chor aktiv, nutzte die kurze Umbaupause für einen Werbeblock: „Der Pop-Chor sucht dringend weitere männliche Mitstreiter…“.
Humorvolle Liebeserklärung an Ostfriesland
Die 1957 in Kamen (NRW) geborene Autorin Ilka Silbermann präsentierte sich von Beginn an als Frohnatur. Besonders humorvoll fiel die verbale Liebeserklärung an ihre Wahlheimat Ostfriesland aus, wo sie seit gut 20 Jahren mit ihrer Familie lebt. „Als ich schließlich nach dem Auszug der erwachsenen Kinder mit meinem Mann und allerhand Tieren allein im Nest zurückblieb, habe ich meine Solokarriere als Geschichtenschreiberin und Vorleserin gestartet. Zwei Herausforderungen, die nicht nur mich, sondern glücklicherweise auch meine Leser und Zuhörer erfüllen.“
Einen tieferen Einblick in ihr Leben gibt die 60-Jährige in ihrem Erstlingswerk „Meines Mannes Rippe – die bin ich“. In ihren charmant, witzig, geistreich und voller Lebensfreude geschriebenen Alltagsgeschichten werden die Leser Zeuge der Wandlung einer Persönlichkeit.
Leseprobe live
Auch die knapp 160 Zuhörerinnen, die am Samstag eine längere Leseprobe live miterlebten, immer mucksmäuschenstill waren und sich erst zum Schluss mit einem donnernden Applaus bedankten.
Nach einer Idee von Helga Geßner ist im Sommer vergangenen Jahres der zweibändige Roman „Eigentlich Prinzessin“ entstanden. Die Geschichte spielt im Nachkriegsjahr 1951. Im Mittelpunkt der Handlung steht die Kriegswitwe Helene mit vier Kindern, die sich in den Prinzen Karl Eugen verliebt. Als sie mit ihrem Geliebten ein weiteres Kind erwartet, erfährt sie, dass der Adlige verheiratet ist und aus verschiedenen Gründen nicht zu ihr stehen kann…
Im zweiten Band fällt der gemeinsamen Tochter Helga Patrizia die Hauptrolle zu. Sie begibt sich auf die nicht immer ungefährliche Suche nach der Wahrheit der Vergangenheit.