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Ukrainische Mitarbeiterin an der Diepholzer Graf-Friedrich-Schule

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Von: Eberhard Jansen

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Die neue GFS-Mitarbeiterin Hanna Cherniakova (sitzend), die sich um ukrainische Flüchtlinge kümmert, mit (von links) Stefanie Plogmann (Bildungskoordinatorin der Stadt Diepholz), GFS-Schulleiter Lars Buse und GFS-Schulleitungsmitglied Eva Schlarmann.
Die neue GFS-Mitarbeiterin Hanna Cherniakova (sitzend), die sich um ukrainische Flüchtlinge kümmert, mit (von links) Stefanie Plogmann (Bildungskoordinatorin der Stadt Diepholz), GFS-Schulleiter Lars Buse und GFS-Schulleitungsmitglied Eva Schlarmann. © Jansen

Die „Willkommensklasse“ hat ausgedient. 35 Jugendliche, die aus der Ukraine geflüchtet sind, besuchen Klassen in unterschiedlichen Jahrgangsstufen des Diepholzer Gymnasiums Graf-Friedrich-Schule (GFS). Problemlos ist das nicht. Aber die Schulleitung hat nun eine große Hilfe: Hanna Cherniakova, die mit ihrem Sohn aus Sumy im Nordosten der Ukraine floh und nach Diepholz kam, ist als nun pädagogische Mitarbeiterin an der GFS angestellt. Die 37-Jährige hat an der Universität ihrer ukrainischen Heimatstadt in den Fächern Englisch und Psychologie gelehrt und ist an der GFS schwerpunktmäßig für die Betreuung ihrer jungen Landsleute und deren Eltern zuständig. Das Diakonische Werk bezahlt ihre neue Vollzeitstelle, die zunächst auf ein Jahr befristet ist.

Diepholz – Die ukrainischen Schüler seien stark in Mathe und Naturwissenschaften, ist die Erfahrung von Eva Schlarmann, Koordinatorin und Mitglied der GFS-Schulleitung, in Englisch seien sie etwas schwächer. Das Hauptproblem, um das sich die neue ukrainische Schul-MitarbeiterinHanna Cherniakova bei ihren Landsleuten kümmern müsse, sei Schwänzen. Die jungen Ukrainer sind gern unter sich – nicht nur in den Pausen, sondern blieben in der Gruppe auch mal Unterrichtsstunden fern. Dann spricht die neue pädagogische Mitarbeiterin umgehend mit den Eltern – und meist ist das Problem schnell gelöst, weil die Ukrainer großen Wert darauf legen, dass ihre Kinder die Zeit in Deutschland für ihre Bildung nutzen. Manche der 35 ukrainischen GFS-Schüler nehmen sogar die Doppelbelastung in Kauf und nutzen nachmittags online Unterrichtsangebote ihrer Heimatschule.

Gemeinschaftsprojekt gestartet

Bislang kamen alle ukrainischen Flüchtlinge, die zwischen 10 und 17 Jahre alt sind, in Diepholz zunächst zur Graf-Friedrich-Schule. Doch die Schulform Gymnasium passt selbstverständlich nicht für alle. So haben die GFS, das Bildungsbüro der Stadt Diepholz, der Schulträger und das Diakonische Werk jetzt ein Gemeinschaftsprojekt gestartet. Die neuen jungen Flüchtlinge aus der Ukraine – in der vergangenen Woche kamen zwei – nehmen nun an einem „Kompetenz-Feststellungsverfahren“ teil.

330 Ukrainer in Diepholz

In Diepholz leben derzeit 330 Flüchtlinge aus der Ukraine. In der vergangenen Woche kamen nach Auskunft der Stadt vier dazu (die in die 330 eingerechnet sind), zwei davon sind 12 beziehungsweise 14 Jahre alt und durchlaufen noch das „Kompetenz-Feststellungsverfahren“ für weiterführende Schulen an der GFS. Die jüngeren Flüchtlinge werden an der jeweiligen Grundschule ihrer Wohnung/Unterkunft eingeschult

„Kompetenz-Feststellungsverfahren“

Bei dem mehrstündigen Test, der online abläuft, helfen Hanna Cherniakova, Stefanie Plogmann vom städtischen Bildungsbüro und GFS-Koordinatorin Eva Schlarmann bei Verständnis- und Sprachproblemen. Das Ergebnis des vom niedersächsischen Kultusministerium angebotenen „Kompetenz-Feststellungsverfahrens“ wird online ausgewertet. Den Schülern aus der Ukraine – aber auch Flüchtlingen aus anderen Ländern – wird anhand des Ergebnisses eine Schulform empfohlen. „Entscheidend ist aber der Elternwille“, erklärt GFS-Leiter Lars Buse. Vom Verständnis her ist das für die Eltern manchmal schwierig, denn in der Ukraine ist jede weiterführende Schule ein „Gymnasium“.

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