Veränderungen im Twistringer Stadtbild: Arbeiten am Centralplatz und Bahnhof

Die Umgestaltungsarbeiten auf dem Centralplatz und am Bahnhof in Twistringen schreiten voran. Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität in der Stadt zu steigern. Die Stadt muss nur einen Bruchteil der Kosten selber zahlen.
Twistringen – Der Frühling gilt als Zeit der Veränderungen. Und tatsächlich, im Twistringer Stadtbild ändert sich derzeit einiges: Der Centralplatz und eine Fläche am Bahnhof werden umgestaltet. Die Arbeiten schreiten voran.
Centralplatz in Twistringen: Spielbereich, Bühne und mehr
Der Centralplatz liegt direkt an der B51, im Herzen der Stadt Twistringen. Ziel der Umgestaltung ist, die Aufenthaltsqualität zu steigern. Ein neues Bühnenpodest, auf dem künftig Musiker und andere Künstler auftreten können, ist inzwischen fertig.
Die Bühne wurde um zwei Eichen herum gebaut. Aus der Bevölkerung wurde die Befürchtung laut, die Bäume könnten dadurch womöglich nicht mehr genügend Wasser bekommen. Diesbezüglich erklärt Twistringens Bürgermeister Jens Bley: „Die Konstruktion der Bühnenbretter ist so gewählt, dass das Oberflächenwasser in die Fugen läuft. “ Unterhalb der Bühne sei die Fläche komplett entsiegelt. Damit sei der natürliche Raum der Bäume vergrößert worden. „Zudem sind Eichen Pfahlwurzler und entnehmen das Wasser vermehrt aus der Tiefe.“
Auch neue Jugendbänke sowie Geräte für einen Wasserspielplatz stehen bereits an Ort und Stelle. Etwas Geduld müssen Kinder noch aufbringen, bis Ende April sollen die Spielgeräte laut Bley aber angeschlossen sein. Geplant ist, den Spiel- und Familienbereich mit einer begrünten Pergola mit eingearbeiteten Sitzgelegenheiten von der Kirchstraße abzugrenzen.

Wenn alles glattläuft, kann der Centralplatz vielleicht schon vor Ostern wieder genutzt werden, spätestens aber ab Ende April.
Bei gutem Wetter wird auf dem Centralplatz demnächst eine Solarbank die Möglichkeit bieten, beim Sonne tanken gleichzeitig den Handyakku zu laden.
Neuer Aufenthaltsbereich am Bahnhof in Twistringen
Ende April soll auch der neue Wartebereich am Bahnhof samt digitaler Infotafel und Sitzgelegenheiten schon zum Verweilen einladen. Hinter dem Bauzaun lässt sich erahnen, wie sich später ein Weg durch Beete winden wird. Perspektivisch sollen auf der alten Rampe hinter dem neuen Wartebereich noch Fahrradboxen aufgestellt werden.
Die Stadt Twistringen hat vor Kurzem die Möglichkeit eingerichtet, über eine Internetplattform online Fragen an Bürgermeister Bley zu stellen, Hinweise zu geben oder Ideen vorzuschlagen. Auf dieser Plattform kam die Frage auf, wieso die Stadt die Brachfläche nicht für Parkplätze nutzt, auch mit Blick auf die Auswirkungen der geplanten Zentralklinik.
Aus Bleys Antwort geht hervor, dass der Wartebereich nur auf einem Drittel der Brachfläche entsteht. Falls der Bedarf an Stellplätzen wachsen sollte, gäbe es also noch Platz für zusätzlichen Parkraum – der könnte laut Bley überdacht werden, mit einer Solaranlage, die Strom für E-Autos produziert.

„Gedanklich bewegen wir das Thema bereits“, so der Bürgermeister. „Zurzeit stellen wir allerdings fest, dass der jetzige Park-and-Ride-Platz und der Parkplatz beim Gasthaus Zur Börse ausreichend Raum bieten.“ Die Stadt gehe nicht davon aus, dass sich das durch die Klinik ändere. Berufspendler würden vermutlich eher mit Rad oder Bus vom Bahnhof zur Klinik fahren oder, falls sie ein Auto nutzen, direkt bei der Klinik parken.
Die Kosten für die Umgestaltungsarbeiten in Twistringen
Die Arbeiten am Centralplatz kosten voraussichtlich rund 245 000 Euro, die am Bahnhof 85 000 Euro. Viel Geld – zumal die Stadt andere wichtige Aufgaben vor der Brust hat, etwa die Sanierung oder den Bau von Turnhallen und Kindertagesstätten. Wäre das Geld woanders nicht besser aufgehoben?
Auch auf diese Frage aus der Bevölkerung geht Bley auf der neuen Frage- und Antwortplattform ein. „Gewiss ist es richtig, dass die Stadt Twistringen eigene Gelder investieren muss“, schreibt er. Er verweist jedoch auf die Fördergelder, die die Stadt bekommt: Die Maßnahmen am Bahnhof und am Centralplatz werden zu 90 Prozent durch ein europäisches Programm zur Stärkung von Innenstädten gefördert, an dem sich Twistringen erfolgreich beworben hat. Die Stadt zahlt also nur einen Bruchteil aus eigener Tasche.
Das Förderprogramm ermöglicht es laut Bley, „mit relativ geringen Mitteln viel umzusetzen, was ohne eine Förderung nicht darstellbar gewesen wäre.“ Hätte sich Twistringen nicht beteiligt, hätte der Fördergeber das Geld an andere Kommunen verteilt.
Die Gelder dürfen nur für die Attraktivitätssteigerung der Innenstadt eingesetzt werden. Ein weiterer Grund, warum nicht infrage kam, davon Parkplätze zu bauen.
Zusätzlich zu den Umgestaltungsarbeiten am Bahnhof und am Centralplatz nutzt die Stadt die Förderung für den Aufbau eines digitalen Marktplatzes. Der soll Kunden auf Angebote in Geschäften und Restaurants aufmerksam machen und so in die Innenstadt locken.