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Spende verändert das Leben einer Familie

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Von: Katharina Schmidt

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Freuen sich über den neuen Caddy: Familie Azu Hassan, Vertreter der Organisationen und Vereine, die gespendet haben sowie Hanz Kaluza (hinterm Zaun, rechts) , der alles ins Rollen brachte.
Freuen sich über den neuen Caddy: Familie Azu Hassan, Vertreter der Organisationen und Vereine, die gespendet haben sowie Hanz Kaluza (hinterm Zaun, rechts) , der alles ins Rollen brachte. © Katharina Schmidt

Ein rollstuhlgerechtes Fahrzeug ermöglicht es der Familie der neunjährigen Nura aus Twistringen, wieder Ausflüge zu unternehmen.

Twistringen – „Glücklich. Sie war sehr glücklich.“ Als die Eltern erzählen, wie sich ihre Tochter Nura bei einem Familienausflug nach Bremen gefühlt hat, fangen sie selber an zu strahlen. Denn solche unbeschwerten Ausflüge waren lange nicht möglich. Nura sitzt im Rollstuhl – und bis vor Kurzem hatte die in Twistringen lebende Familie Azu Hassan kein rollstuhlgerechtes Auto.

Eine Spendenaktion hat ihr Leben verändert.

Mehrere Spender haben zusammengelegt und den Kauf eines rollstuhlgerechten Caddys ermöglicht. 20 000 Euro hat das Fahrzeug gekostet. Ein Viertel davon hatte die Familie selber angespart und dazugegeben, ein Teil wurde gefördert.

Bisher brauchte die Familie Azu Hassan immer ein Taxi, um mit der neunjährigen Nura irgendwo hinzufahren. Für Arztbesuche besteht die Möglichkeit, eines gestellt zu bekommen; aber das Leben sollte schließlich nicht nur aus Arztbesuchen bestehen.

Hans Kaluza brachte die Spende auf den Weg

Hans Kaluza brachte die Spendenaktion ins Rollen. Ehrenamtlich. Er kennt die Familie Azu Hassan, die aus dem Irak kommt, von seiner Arbeit als Sozialarbeiter. Als solcher war er beim Caritasverband tätig, bis er vorletztes Jahr in Altersteilzeit gegangen ist.

Nun begleitet er die Flüchtlingsfamilie ehrenamtlich. Kaluza hat 70 Stiftungen und Organisationen angeschrieben, eine Stellungnahme vom Kinderarzt eingeholt, nach einem passenden Auto Ausschau gehalten („gar nicht so einfach, etwas zu finden“) und mit Sorge die steigenden Fahrzeugpreise im Auge behalten. „Zwischendurch dachte ich: Das kriegst du nicht hin. Das schaffst du nicht“, räumt er ein.

Aber er hat es geschafft, dank der Unterstützung mehrerer Stiftungen und Institutionen. Dieses sind: Die Hornbach Stiftung „Menschen in Not“, die Oberle-Stiftung Staufen, die Bonnik Hansen Stiftung, die Hanna und Wilhelm Ellinghaus Stiftung, der Förderverein Lions Club Bassum Klosterbach-Delme, der Bassumer Verein Ein Tropfen Hoffnung, die Stiftung Hilfe zum Leben aus Bochum, der Eystruper Verein Hafensänger und Puffmusiker, die katholische Kirchengemeinde Twistringen, die Flüchtlingsinitiative Twistringen und die evangelische Martin-Luther-Gemeinde Twistringen.

Mehrere Stiftungen beteiligt

André Bartels, Gründer des spendenfinanzierten Vereins Ein Tropfen Hoffnung, weiß um die Schwierigkeiten, mit denen Familien mit Kindern mit einer Behinderung zu kämpfen haben. „Die Familien haben genug um die Ohren. Die sollen sich nicht auch noch darum kümmern müssen“, sagt er mit Blick auf die teure und schwierige Anschaffung eines rollstuhlgerechten Fahrzeugs.

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