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Olga Gaumann ist neue Schulleiterin der Haupt- und Realschule Twistringen

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Von: Katharina Schmidt

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Schulleiterin Olga Gaumann
Die neue Schulleiterin der Haupt- und Realschule Twistringen, Olga Gaumann. Sie wechselt von der KGS Brinkum, wo sie Hauptschul-Zweigstellenleiterin war, nach Twistringen, um sich neuen Herausforderungen zu stellen. © Schmidt

Olga Gaumann ist die neue Leiterin der Haupt- und Realschule Twistringen (HRS). Sie ist eine Frau mit einer spannenden beruflichen Laufbahn und lehrte unter anderem in Afghanistan. Zuletzt war sie viereinhalb Jahre lang Hauptschulzweigleiterin an der KGS Brinkum. Nun will sie sich neuen Herausforderungen Stellen. 

Twistringen – „Wenn es viel zu tun gibt, viel zu bewegen, dann bin ich dabei!“ In Olga Gaumanns Stimme schwingt Entschlossenheit mit. Und Vorfreude. Sie ist die neue Leiterin der Haupt- und Realschule Twistringen (HRS).

Olga Gaumann ist eine Frau mit einer spannenden beruflichen Laufbahn. Sie kommt ursprünglich aus der Ukraine, wo sie als Russischlehrerin arbeitete. 1994 zog sie nach Deutschland. „Ich sprach kein Deutsch. Null“, erzählt sie. „Irgendwie wurde mir dann langweilig. Und wenn mir zu langweilig ist, fange ich irgendetwas sehr Schwieriges an.“ Also meldete sie sich an der Uni Vechta als Gasthörerin an. „Das erste Seminar, was ich besucht habe, war Tristan und Isolde auf Mittelhochdeutsch.“

An der Uni Vechta studierte sie letztlich Deutsch, Geschichte und Erdkunde auf Lehramt. Sie hatte eigentlich gar nicht vor, in Deutschland wieder Lehrerin zu werden. „Aber wenn man einmal Lehrer ist, ist man irgendwie immer Lehrer. Es hat nicht lange gedauert, da stand ich wieder in der Schule“, blickt sie zurück.

Olga Gaumann war früher schon einmal an der Haupt- und Realschule Twistringen

Olga Gaumann absolvierte ihr Referendariat in Barnstorf. Daran schloss sich eine Stelle im Schulzentrum Twistringen an. Jetzt wieder an diese Schule zurückzukommen, fühlt sich für sie an wie Nachhausekommen. „Ich fand die Schule früher immer schon wunderschön!“

Damals war sie mit 40 Jahren die jüngste Lehrerin. Inzwischen hat sich das Kollegium deutlich verjüngt. „Wir haben ein sehr motiviertes Team“, freut sich die neue Rektorin.

Zuletzt war sie viereinhalb Jahre lang Hauptschul-Zweigstellenleiterin an der KGS Brinkum – nun ist es für sie aber Zeit für eine neue Herausforderung. Noch sind die Wände in ihrem Büro in Twistringen kahl. Bilder von Kabul, der Hauptstadt Afghanistans, sind aber bereits bestellt.

Drei Jahre lang hat Gaumann dort im Auslandsschuldienst gearbeitet, als Deutschlehrerin an einer Mädchenschule. „Die Zeit hat natürlich geprägt... Der Krieg, die Anschläge.“

Auch der Krieg in ihrem Heimatland beschäftigt sie. Als er ausbrach, schnappte sie sich einen Bulli und fuhr kurzerhand los, um einen Schwung Ukrainer nach Deutschland zu holen. Sie betreut die Geflüchteten noch immer. Auch zu den Schülern, die im vergangenen Jahr nach Deutschland gekommen sind, hat sie nicht zuletzt durch ihre Sprachkenntnisse einen guten Draht.

Logo der hrs
Die Haupt- und Realschule Twistringen (HRS) hat ein neues Logo. Es stammt von Tsvetelina Petkova, die es im Rahmen eines Schulwettbewerbs entworfen hat. An dem Wettbewerb haben 23 Schüler und Schülerinnen teilgenommen. Der Förderkreis der Schule der Siegerin überreichte ihr als Preis einen Gutschein und ein Etui, gesponsert von der Firma Daulsberg. Die restlichen Teilnehmer erhielten von der Eisdiele Centralcafé aus Twistringen jeweils einen Eisgutschein. © HRS

Olga Gaumann ist 58 Jahre alt, hat zwei erwachsene Töchter und wohnt eigenen Worten zufolge „tief in der Walachei neben Bassum“. Ihre größte Leidenschaft ist das Reisen. In ihrem Büro steht ein Globus aus Kork. Kleine Stecknadeln markieren all die Orte, an denen sie schon einmal war. Es sind etliche.

„Ich bin Backpackerin“, erzählt die Rektorin. Einfach ein Ticket buchen und los – so entdeckt sie am liebsten fremde Länder und Kulturen. „Ich reise ganz selten in Länder, in denen ich schon einmal war.“ Indien und Marokko haben ihr jedoch so gut gefallen, dass sie da gerne Ausnahmen macht.

Demnächst würde sie gerne nach Georgien. „Aber im Moment steht erst einmal Arbeit an, denke ich“, sagt sie. „Wir haben viele Pläne, Visionen und Träume. Und wir werden auch Vieles verwirklichen können, ganz sicher.“ Mit der Konrektorin Miriam Bastin im Team könne man Berge versetzen. Miriam Bastin hatte die Schule im vergangenen Jahr kommissarisch geleitet.

Ein Plan ist, die HRS zu einer Ganztagsschule zu erweitern. Dabei hofft die Schulleiterin auch auf die Zusammenarbeit mit Vereinen. Ihr Ziel ist eine „quirlige, lebendige Schule“.

Tolle Voraussetzungen für die Zukunft biete der neue Erweiterungsbau. Der Landkreis habe top gearbeitet, lobt sie. „Das ist sehr gut gemacht.“

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