Verein Rund ums Syker Rathaus: „Wir wollen nur Menschen zusammenbringen“

Syke - Von Detlef Voges. Ein Café ist ein Café – und manchmal auch mehr. Wie das Café an der Waldstraße, das von 30 freiwilligen Helfern getragen wird. „Wir sind aber nicht nur Kaffee und Kuchen“, öffnet Johannes Huljus, Chef des Betreiber-Vereins Rund ums Syker Rathaus, dann immer eine Tür ins Mehr. Nämlich in das Programm, das unter dem Dach des alten Fachwerkensembles abläuft.
Seit 2010 heißt das Stichwort neben Kaffee und Kuchen „Erzähl-Café“, garniert mit Kulturellem, Interkulturellem, Politischem und Menschlichem. Auch das Frühjahrs- und Sommerprogramm 2017 folgt diesem Kurs. Das erfrischende Konzept präsentiert keine professionellen Großkopferte, sondern Menschen wie du und ich aus Syke und der Region. Die haben aber etwas zu erzählen, weil sie irgendwie und irgendwo Rädchen bewegen, in einem Waisenhaus mitarbeiten oder Hilfstransporte organisieren, kurz: etwas Besonderes umsetzen.
„Wir sind kein Unterhaltungsbetrieb. Wir wollen nur Menschen in unserem Café zusammenbringen, die aus ihrem Leben erzählen“, betont Huljus und äußert sich zufrieden über das aktuelle Programm. Am Anfang stehe immer die Skepsis („hoffentlich fällt uns was ein“), am Ende stets das Gefühl: „Es hat doch wieder alles gut geklappt.“
Neue Erzählform „Hidden Champions“
Das 20-Punkte-Programm steht auf drei Säulen: Den internationalen und interkulturellen Abenden sowie den Vortragsreihen „Syker Portraits“ und „Unser Europa“. Die Angebote versprechen attraktive Themen.
Bei den Syker Portraits führen die Gastgeber unter dem Titel „Hidden Champions“ eine neue Erzählform ein. Unternehmer aus Syke und umzu berichten über ihre Arbeit. Oliver Kastens über seine Firma OKS Event Security und die Frage „Ist Sicherheit bei Großveranstaltungen möglich?“ Über die unternehmerische Chance Windenergie erzählen Dierk Peperkorn (Pionier), Uwe Wehrenberg (Investor), Antje Kiel (Offshore Marketing) und Klaus Göken (Patentanwalt).
Auch die Reihe „Unser Europa“ klingt bunt. Zu Gast ist der Neurologe Dr. Hermann Munzel von der Biker-Brummi-Hilfe Weyhe. Er organisiert Hilfsaktionen für Krankenhäuser und soziale Einrichtungen in bedürftigen Regionen Europas.
Philosophie im Café Alte Posthalterei
Das interkulturelle Buch schlägt Christian Gerds musikalisch auf mit Eindrücken zwischen Norddeutschland und Brasilien. „Den Kreislauf der Armut durchbrechen – Zukunft gestalten“ heißt es bei dem Kinderprojekt CSF in Thailand. Darüber referieren Dorothe Janßen und ihr Mann. Beide arbeiten in dem Projekt mit.
Was gibt es sonst noch im Café Alte Posthalterei? Wie wäre es mit Philosophie? Ute Hopp-Meyer lädt zum Plaudern ein über die Liebe, den Humor und die Menschenwürde. Noch bis April zu sehen ist eine Ausstellung mit Fotos von Karl-Heinz Wiechers über Venedig. Geplant sind zudem Collagen von Silvia Zsockelt zu den Themen Gesellschaft, Natur und Esoterik. Die Fotokünstlerin Gaby Paul zeigt unter dem Titel „Culture Bridge“ in einer Dokumentation Bilder amerikanischer und deutscher Künstler.
Fest verankert im Programm sind das Sprachen-Café der Volkshochschule und das Reparatur-Café der Bürgerstiftung.
Der Garten ist Forum von Konzerten. Es musizieren die Gruppen „Blues am Dienstag“ (Blues und Boogie) und die „Schoolhouse Seven“ (Dixie-Jazz). Das gedruckte Programm mit allen Terminen im Detail gibt es im Internet, im Café und in Geschäften.
Mehr Infos online: www.cafe-syke.de