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Ausgediente Tannen: Wenn der Weihnachtsbaum wird zu Biogas wird

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Von: Anke Seidel

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Der Glanz ist vorbei: Nur abgeschmückt dürfen Weihnachtsbäume in die Verwertung gegeben werden. Darauf weist die AWG immer wieder hin.
Der Glanz ist vorbei: Nur abgeschmückt dürfen Weihnachtsbäume in die Verwertung gegeben werden. Darauf weist die AWG immer wieder hin. © Anke Seidel

14 Tage nach dem Jahreswechsel ist die leuchtende Pracht Geschichte.

Landkreis  Diepholz – Für Weihnachtsbäume ist im Landkreis Diepholz mit seinen mehr als 10 000 Haushalten in der Regel die Abfall Wirtschafts Gesellschaft AWG Endstation. Das kreiseigene Entsorgungsunternehmen ist einmal im Jahr Chef-Koordinator für die Vereine und Institutionen, die in den Städten, Gemeinden und Samtgemeinden die Tannenbaum-Abfuhr übernehmen. Der größte Teil der insgesamt 21 Aktionen ist abgeschlossen, die letzten sechs folgen an diesem Wochenende. Nach Erfahrungen der AWG kommen Jahr für Jahr etwa 50 000 Tannenbäume zusammen.

Zum Vergleich: Laut dem Gartenbau-Versicherer Gabot stellen 84 Prozent der Bundesbürger einen Christbaum Zuhause auf. Er ist für fast die Hälfte, sprich 47 Prozent der insgesamt 2 791 Befragten, ein unverzichtbarer Teil der Weihnachtstradition.

30 Kubikmeter Tannengrün

Ehrenamtlich erbringen im Landkreis Diepholz Vereine und Verbände die Dienstleistung der Entsorgung – und legen sich dabei kräftig ins Zeug. Die Jugendfeuerwehr Schwarme und Umgebung habe 649 Tannenbäume zusammen getragen, berichtet AWG-Pressesprecher Dominik Albrecht: „Das ist schon toll.“ Insgesamt fünf Mengen-Rückmeldungen hat er bisher erhalten – zum Beispiel von der Jugendfeuerwehr Gödestorf-Osterholz-Schnepke, die 178 Bäume gesammelt hatte.

Das entspricht 30 Kubikmeter Tannengrün. Genau die gleiche Sammelmenge meldete die Jugendfeuerwehr Nordwohlde-Stühren. Mehr als das Doppelte – sprich 62 Kubikmeter – kamen bei der Sammlung des Fördervereins der Kinder- und Jugendfeuerwehr Barrien zusammen, und 58 Kubikmeter waren es demnach beim Förderverein der Kinder- und Jugendfeuerwehr Gessel-Ristedt.

So kann man seinen Baum privat entsorgen

Die Feuerwehren und ihre Institutionen sind bei den Sammelaktionen stark vertreten, aber auch andere Einrichtungen sind am Start – wie Schützenvereine oder ihre Nachwuchsorganisationen. In Twistringen engagiert sich die katholische Jugend und in Stuhr die Landjugend. In Brinkum sammeln die Pfadfinder. Allem ehenamtlichen Engagement zum Trotz gibt es noch weiße Flecken bei der Tannenbaum-Sammelaktion. So hat sich in Weyhe bisher kein Verein dafür angemeldet, war von Dominik Albrecht zu erfahren.

Wer seinen Baum privat entsorgen muss oder will, hat dafür mehrere Möglichkeiten. Die Tannen können an den AWG-Wertstoffhöfen in Bassum, Diepholz-Aschen, Sulinger Land und Stuhr/Weyhe zu den bekannten Öffnungszeiten kostenlos abgegeben werden – oder an den Grünabfallsammelstellen der AWG. Die Übersicht über die Standorte veröffentlicht das Entsorgungsunternehmen auf seiner Internetseite (www.awg-bassum.de).

Alternative: Entsorgung über die Bio-Tonne

Eine Alternative ist die Entsorgung über die Bio-Tonne, aber nicht als ganzer Baum: „In handliche Stücke zerkleinert kann der Tannenbaum auch über die Bio-Tonne entsorgt werden“, so die AWG. Aber: „Neben den Behälter gelegte Stämme werden nicht mitgenommen.“ Wie viele Weihnachtsbäume in privaten Kompostanlagen landen oder als Beetabdeckung im Garten Verwendung finden, ist unklar.

Bleibt die Frage: Was wird aus den Weihnachtsbäumen, die – teilweise von Vereinen schon geschreddert – bei der AWG landen? „Der größte Teil geht in die Trockenvergärung“, berichtet Dominik Albrecht über die Verwertung. Daraus entsteht Biogas, das in diesen Zeiten besonders wertvoll ist. Per Fernleitung heizt die AWG die Klinik in Bassum damit.

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