Syker Familiensonntag zugunsten der Erdbebenopfer ein voller Erfolg

Etwa 500 Besucher sind zum Familiensonntag auf dem Syker Rathausplatz gekommen. Sie wollen spenden für die Erdbebenopfer aus der Türkei und Syrien.
Syke – Als sich gegen halb vier sogar die Sonne zeigte und ein prächtiger Regenbogen sich für einige Momente über den Hinrich-Hanno-Platz vorm Rathaus spannte, war es fast schon ein bisschen dick aufgetragen mit der Symbolik.
Alle Erlöse gehen als Spende an die Erdbebenopfer aus dem Südostern der Türkei und dem Norden Syriens
Sonne und Regen, lachende Gesichter trotz des tragischen Anlasses: Fast ein Dutzend Musik-Acts, Dutzende Helfer und rund 500 Besucher machten den Benefiz-Familiensonntag zugunsten der Opfer des Erdbebens in der Türkei und Syrien zu einem durchaus bemerkenswerten Erlebnis.
Der Nachmittag stand, vorsichtig ausgedrückt, perspektivisch nicht unter einem Glücksstern, was das Wetter anging. Allen Vorhersagen zum Trotz hatte sich das Wetter bis in die Mittagsstunden zwar gehalten, pünktlich zur Eröffnung gegen 14 Uhr war es dann aber vorbei mit der Trockenheit. „Lassen Sie sich vom Wetter nicht verdrießen!“, rief Bürgermeisterin Laue von der Bühne aus den Besuchern zu Beginn des Nachmittags zu. „Lassen Sie uns feiern, essen und Musik hören!“

Und die Gäste folgten ihrem Appell. Auch Wetterkapriolen konnten der guten Stimmung unter den Besuchern nicht viel anhaben: Als das Musical-Orchester (MO) des Gymnasiums gerade auf der überdachten Bühne in Aktion war, ging ein veritabler Hagelschauer auf das Publikum herunter. Und was machten die Zuschauer? Schüttelten sich kurz – und hörten weiter dem Titel zu: „I Gotta Feeling“.
Dieses gute Gefühl transportierte sich in alle Ecken des Rathausplatzes und ins Foyer des Rathauses. Viele Familien hatten den Weg dorthin gefunden, nutzten die Begegnungen zum Schnacken, versorgten sich mit Kaffee und Kuchen oder herzhaften Speisen, ließen Kindergesichter schminken oder Ballonfiguren herstellen. Der gesamte Erlös der mit ziemlich heißer Nadel gestrickten Veranstaltung (wir berichteten) soll an die Opfer der verheerenden Erdbeben gehen, die vor einem Monat den Südosten der Türkei und den Norden Syriens erschütterten.
Initiatoren Can Atalan und Emma Brötzmann sind sehr zufrieden
Die Anmoderation der Künstler auf der Bühne hatte Can Atalan übernommen: Der Gymnasiast war gemeinsam mit seiner Mitschülerin Emma Brötzmann der Initiator der Veranstaltung gewesen. Und blickte noch während des Nachmittags hochzufrieden auf das, was aus der Idee geworden war. „Alles läuft wie geplant“, so sein Zwischenfazit. Musikalisch warte ein breites Spektrum von türkischer Volksmusik bis HipHop, von Pophits bis zu orientalischen Rhythmen auf die Zuhörer.

Schon zu Beginn war der Platz recht gut gefüllt, im Laufe des Nachmittags herrschte zeitweise angenehmes Gedränge zwischen den Buden mit Lahmacun, Börek oder Pizza. Häufiger hörte man an den Ständen ein „Stimmt so“ von den zahlenden – oder besser spendenden – Kunden. Die Höhe des gesamten Erlöses sei ihm dabei eigentlich ziemlich egal, versicherte Can Atalan. „Hauptsache, wir machen überhaupt was. Hauptsache, wir spenden.“
Sykes Stadtjugendpfleger Abdelhafid Catruat hatte die beiden Ideengeber in den vergangenen drei Wochen bei der Organisation unterstützt. Nun betrachtete er geradezu verzückt das Ergebnis der gemeinsamen Bemühungen. „Ich genieße das einfach nur“, sagte er lächelnd am Nachmittag, blickte sich auf dem Platz um und fügte hinzu: „Ein gutes Gefühl.“