Familiensonntag am 5. März am Syker Rathausplatz

- Ein Fest der Hilfe
- Spenden sammeln für Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien
- Idee geht auf zwei Schüler des Gymnasiums zurück
Syke – Grade mal drei Wochen von der Idee bis zum Vollzug: Für eine Großveranstaltung ist das ganz schön sportlich. Das Ergebnis ist ein Fest auf dem Rathausplatz am kommenden Sonntag, bei dem von 14 bis 18 Uhr so viele Spenden wie möglich für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien zusammenkommen sollen. Und was alle Beteiligten für besonders bemerkenswert dabei halten: Die Idee dazu hatten zwei Schüler aus dem 10. Jahrgang des Gymnasiums.
„Da muss man doch was machen“, hatte Can Mavin Atala nur immer wieder gedacht, als er in den Nachrichten von der Erdbebenkatastrophe erfuhr. „Meine Familie stammt selber aus der Region“, erzählt er. „Wir haben da noch Verwandte.“ In seiner Rat- und Hilflosigkeit redete er mit seiner Jahrgangssprecherin Emma Brötzmann darüber. Und die hatte dann zwei Einfalle.
Erstens: Schulleiter Knut Wessel ansprechen, ob sie an der Schule einen Spendenaufruf starten dürfte. Und zweitens: Abdelhafid Catruat. Den Jugendpfleger der Stadt Syke kennt sie von früheren Aktionen und weiß, wie erstklassig er vernetzt ist. „Hafid hat sofort gesagt: Ja, klar, da machen wir mit“, erzählt sie. Und dann hat Catruat seine Kontakte spielen lassen. Brötzmann: „Ich bin total begeistert, auf wie viel Zustimmung wir gestoßen sind. Keiner hat Nein gesagt. Und wir kriegen praktisch alles kostenlos gestellt, beziehungsweise gespendet.“
Alles – das umfasst die komplette Ausstattung für einen Familiensonntag mit Live-Musik, Spielangeboten, Essen und Trinken. Firmen aus Syke und umzu bauen auf dem Rathausplatz eine Bühne auf, stellen Licht- und Tontechnik zur Verfügung und sorgen dafür, dass während der Veranstaltung auch alles richtig funktioniert.
Getränkewagen gesucht:
Für den Familiensonntag bräuchten die Veranstalter dringend noch einen Getränkewagen. Wer einen betreibt und ihn für diesen Nachmittag zur Verfügung stellen möchte, wird gebeten, sich mit der Stadt in Verbindung zu setzen. Ansprechpartner ist der Stadtjugendpfleger Abdelhafid Catruat.
Er ist erreichbar unter:
04242 / 164 214 oder
0151 / 7272 6203
a.catruat@syke.de
Auf der Bühne agieren der Syker Songwriter Jan Lüchow mit seiner Band, die Makkas aus Bremen, das David Niedermeyer Oriental Trio, die Syker Sängerin Irini Rafaila Malliachova, der türkische Volksmusik-Chor Gönülden Gönüle, das Musical Orchester des Gymnasiums Ella Fischer, Igor Barbosa sowie RoyTheBoi und SzumY.
Neben der Bühne formt Ballonkünstlerin Susi Ranitz lustige Figuren, es gibt eine Hüpfburg und Kinderschminken. Eine Trommelgruppe von der Erlenschule der Lebenshilfe sorgt darüber hinaus für Stimmung.
Ukrainische Frauen bieten Suppe an. Und Syker Gastronomen sorgen für Pizza, Antipasti und Fingerfood – die hat der Geschäftsmann Naif Düsme zusammengetrommelt. „Keiner hat Nein gesagt“, freut auch er sich über die Hilfsbereitschaft. „Auch ich komme aus dieser Gegend“, erklärt Düsme seine eigene Motivation.
Die AWG veranstaltet einen Tauschmarkt, um damit einen weiteren Anziehungspunkt für möglichst viele Menschen zu schaffen.
Stadt richtet Spendenkonto ein
Damit an diesem Tag möglichst viel Geld zusammenkommt, hat die Stadt Syke ein Spendenkonto eingerichtet:
DE02 291 51700 1110 10558
Verwendungszweck:
„Syke spendet – Erdbebenopfer 2023“
Bürgermeisterin Suse Laue erläutert: „Das Geld, das an diesem Tag zusammenkommt, geht an den Verein Help Dunya. Seine Mitglieder waren unter den ersten Helfern vor Ort. Wir wissen, dass das Geld so auch dort ankommt, wo es hinsoll.“ Abdelhafid Catruat ergänzt: „Der Verein wird Sonntag auch in Syke präsent sein und über sich und seine Arbeit informieren.“
Alle Vorbereitungen sind soweit getroffen. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen, damit möglichst viele Leute kommen. Aber Suse Laue hat auch da noch ein As im Ärmel: „Wenn ganz schlechtes Wetter ist, gehen wir rein. Wir sind so vorbereitet, dass wir zur Not in den Ratssaal, das Foyer und die Bibliothek ausweichen könnten.“
Von Michael Walter