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In Syke-Ristedt wurde an der Schützenstraße ein kleiner Wald abgeholzt. Angeblich sollten doch Häuser gebaut werden. Rechtlich ist dies jedoch gar nicht möglich.
Ristedt – Merkwürdige Dinge gehen seit einiger Zeit in Ristedt vor: Zwei nebeneinander liegende Grundstücke an der Schützenstraße sind großflächig gerodet worden. Die Nachbarn munkeln: Da soll gebaut werden – aber das ist dort gar nicht erlaubt.
Vom Grundstückseigentümer selbst haben sie nichts erfahren. „Der Baggerfahrer meinte, es kommen wohl Baugrundstücke, vielleicht aber auch nicht“, sagt eine Anwohnerin. „Und als ich fragte, wo er denn aufhört, sagte er nur: Mal gucken, ob es da hinten weitergeht. Und dabei zeigte er rund um unser Haus. Wir und alle Nachbarn finden das hier sehr, sehr komisch.“
Bäume in Syke-Ristedt für Baugebiet gerodet: Bauen aber verboten
Die Stadtverwaltung hat erst nach Hinweisen aus dem Ort von der Sache erfahren. Erster Stadtrat Thomas Kuchem, der unter der Woche selbst in Ristedt wohnt: „Das Grundstück ist vor einiger Zeit verkauft worden. Streng genommen, sind es eigentlich zwei. Das Haupt-Grundstück ist 9.090 Quadratmeter groß, und ein direkt anliegendes Grundstück ist 720 Quadratmeter groß, insgesamt 9.810 Quadratmeter.
Den Gerüchten nach sollen dort 15 Bauplätze entstehen. Der neue Besitzer beruft sich dabei anscheinend auf irgendeine Absprache mit dem Vorbesitzer. Das Problem ist bloß: Der konnte ihm gar nichts zusagen. Denn Bauen ist dort gar nicht erlaubt.“ Bürgermeisterin Suse Laue ergänzt: „Der Flächennutzungsplan sagt, das ist eine nicht zu überbauende Fläche. Bauen geht dort nicht.“
Baumfällarbeiten an der Schützenstraße in Syke-Ristedt
Erlaubt ist hingegen die Nutzung als forstwirtschaftliche Fläche, sprich als Wirtschaftswald. Das heißt: Mit dem Abholzen hat der Grundeigentümer eindeutig nichts Verbotenes getan. Aber auch da gibt es einen entscheidenden Pferdefuß. Thomas Kuchem: „Er darf die Bäume dort zwar fällen – aber er muss die Fläche anschließend wieder aufforsten.“
Die Stadtverwaltung bestehe darauf, dass das auch geschieht, unterstreichen Suse Laue und Thomas Kuchem. Deshalb habe sie die Kreisverwaltung in Diepholz über den Vorfall informiert. „Der Landkreis ist die sogenannte untere Naturschutzbehörde und damit für solche Sachen zuständig“, erklärt Kuchem. „Vor diesem Hintergrund haben wir den Landkreis Diepholz um die Ergreifung geeigneter Maßnahmen in eigener Zuständigkeit gebeten.“