Syke: Coworking-Arbeitsflächen bleiben in Wessels Hotel

Die Coworking-Arbeitsplätze in Wessels Hotel sollen erhalten bleiben. Das bestätigt Wirtschaftsförderer und Erster Stadtrat Thomas Kuchem auf Nachfrage.
Syke – Seit Ende November betreibt die Stadt Syke im ehemaligen Kleinen Saal des Hotels Coworking-Arbeitsplätze. Das sind im Prinzip zeitlich flexible Arbeitsplätze, die sich mehrere Menschen teilen. Zum Beispiel Freiberufler oder Start-ups, die eine feste Firmenadresse benötigen, aber keine eigenen Geschäftsräume finanzieren können. Oder auch Angestellte, die keine Möglichkeit zum Homeoffice haben, aber auch nicht ständig pendeln möchten. Solche Coworking-Spaces zählen zu den sogenannten „neuen Arbeitsformen“.
Von der EU gefördert: Coworking-Arbeitsplätze in Wessels Hotel in Syke
Der Coworking-Space in Wessels Hotel wird von der EU gefördert im Rahmen des Projekts „Perspektive Innenstadt“. Betreiber ist die Stadt Syke, Projektpartner und quasi ausführender Dienstleister ist die Genossenschaft Coworkland aus Verden. Dieses Projekt läuft planmäßig zum 28. März aus.
In einem Workshop haben sich jetzt die Projektbeteiligten Gedanken gemacht, wie es danach weitergehen kann. Und sind laut Thomas Kuchem zu handfesten Ergebnissen gekommen. „Es haben sich in der Runde vier Leute gefunden, die bereit sind, das Projekt weiterzuführen“, sagt Kuchem und betont: „Die machen das ehrenamtlich und keiner von ihnen hat einen wirtschaftlichen Vorteil davon.“ Die Stadt wird die bisherigen Räume in Wessels Hotel bis auf Weiteres kostenlos dafür zur Verfügung stellen.
Nachnutzungspläne für Wessels Hotel in Syke noch in ferner Zukunft
Wie berichtet, plant die Stadt eine Nachnutzung des früheren Hotels als Bibliothek und Begegnungsstätte. Die Umbaupläne sind aber noch nicht konkret. Kommenden Donnerstag sollen im Rat der Stadt zum ersten Mal die Architektenentwürfe dafür vorgestellt werden. „Bis der erste Handwerker da auch nur das erste Steinchen wegnimmt, werden Minimum noch 24 Monate vergehen“, schätzt Thomas Kuchem. Und so lange würde die Stadt auf jeden Fall die Räume als Coworking-Space zur Verfügung stellen.
Und danach? Darüber kann Kuchem nur spekulieren. Mehrere Möglichkeiten wären denkbar: Die Stadt könnte in der Zwischenzeit andere Standorte finden. „Vielleicht kommt ja auch jemand, der das wirtschaftlich betreiben möchte. So was gibt’s ja.“ Und eine dritte Option wäre: Die Coworking-Plätze bleiben auch nach dem Umbau in Wessels Hotel. „Wenn wir das räumlich hinbekommen ...“, lässt Kuchem das Ende des Satzes offen.
Viele Buchungen für Coworking-Arbeitsplätze in Syke
Der Bedarf an solchen Arbeitsplätzen scheint jedenfalls vorhanden: Während der vergangenen knapp vier Monate nutzen 49 verschiedene Personen das Angebot und buchten insgesamt 140 Termine – wobei nicht näher unterschieden wird, ob eine Buchung sich über wenige Stunden oder mehrere Tage erstreckt. „Das ist sehr, sehr viel“, zitiert Thomas Kuchem den Coworkland-Koordinator Hans-Albrecht Wiehler aus dem Workshop. „Er hat gesagt, so viele Buchungen hätte er in Verden in zwei Jahren nicht gehabt.“
Rein rechtlich wäre es übrigens kein Problem, wenn die Stadt sich dauerhaft als Betreiber engagiert. „Das ist eine besondere Form der Wirtschaftsförderung“, sagt Thomas Kuchem. „Solange wir niemandem Konkurrenz machen, der es wirtschaftlich betreiben wollte, dürfen wir das.“
Das ist eine besondere Form der Wirtschaftsförderung. Solange wir niemandem Konkurrenz machen, der es wirtschaftlich betreiben wollte, dürfen wir das.
Um das Angebot lückenlos aufrecht erhalten zu können, muss die Stadt jetzt erst mal ganz schnell Büromöbel und Bildschirme auftreiben. Die jetzige Ausstattung hatte Coworkland als Projektpartner mitgebracht. „Und die fangen am 27. an aufzuräumen.“