Syke bekommt neuen Skatepark

Der Skatepark am Jugendhaus in Syke ist nicht nur Sportanlage, sondern auch Treffpunkt für Jugendliche. Und er ist in die Jahre gekommen. Deshalb hat der Verein Rund ums Syker Rathaus nun sein nächstes Projekt angekündigt, das er mit der Stadt und vielen Helfern noch in diesem Jahr umsetzen möchte: Einen komplett neuen Skatepark zu bauen.
Syke – Sykes Stadtjugendpfleger Abdelhafid Catruat bringt es auf den Punkt: „Das ist eine Investition in die Jugend für die nächsten 30 Jahre“, sagt er und lässt seinen Blick schweifen. Über die altgedienten Rampen, die Halfpipe und die marode Holzbank. Beim Ortstermin auf dem Skatepark Syke haben er, die Stadt Syke und der Verein Rund ums Syker Rathaus ihre Pläne für die Modernisierung der Anlage vorgestellt. Und die klingen ambitioniert.
„Alle alten Geräte kommen raus“, stellt Projektmanager Theodor Lanfermann direkt klar, dass nicht nur ein paar Schönheitsreparaturen vorgenommen werden sollen, sondern der Skatepark am Jugendhaus am Lindenhof von Grund auf erneuert wird. Sogar der Asphaltboden soll entfernt und durch eine frische und zum Skaten besser geeignete Teerdecke ersetzt werden. Das Gelände soll zudem ein wenig in der Größe wachsen. Denn die Vision verschlingt Platz.
Jugendliche werden eingebunden
Aktuell stehen den Skatern in Syke genau drei Elemente zur Verfügung: eine kleine Halfpipe, eine Rampe (Quarterpipe) und eine Funbox. Nach dem Umbau sollen es ganze acht Elemente sein, darunter auch ein leerer Pool, der die Halfpipe ersetzen soll. „Das ist die Grobplanung. Die Detailarbeit kommt noch, da werden wir auch die Nutzer einbeziehen“, betont Theodor Lanfermann.
Die Nutzer, das sind beispielsweise Jasper Slotosch, Antonia Wahsner und Lars Meyer. Die drei Gymnasiasten haben klare Vorstellungen davon, wie sich ihr Skatepark mit simplen Mitteln noch weiter aufwerten lassen könnte. Etwa mit mehr Sitzmöglichkeiten und einem überdachten Unterstand. Das Trio verbringt viel Zeit auf der Anlage. Nicht nur zum Skaten, sondern auch, um sich dort mit Freunden zu treffen.
Johannes Huljus geht sogar noch einen Schritt weiter. Der erste Vorsitzende des Vereins Rund ums Syker Rathaus sagt selbstbewusst: „Wir wollen den schönsten Skatepark des Landkreises bauen.“ Und weil Schönes nun mal häufig nicht kostenlos ist, betont er: „Jeder Euro zählt!“
Fertigstellung noch in diesem Jahr
Das Geld für den Umbau – eine Summe nennt Johannes Huljus nicht – soll zu Teilen aus den Mitteln des Vereins, zu Teilen aus städtischen Mitteln und zu Teilen aus der Bevölkerung kommen. Ein Bürgerprojekt soll es werden, sagt er. So sei ein Crowdfunding geplant, und bei Firmen in der Region habe der Verein bereits erfolgreich Klinken geputzt und einige Zusagen erhalten.
Einen konkreten Zeitplan haben sich die Verantwortlichen allerdings nicht gesetzt, wollen aber so bald wie möglich beginnen. „Wir drängeln“, sagt Johannes Huljus. Es entsteht der Eindruck, die Verantwortlichen würden am liebsten sofort die ersten Spaten in die Erde rammen und mit den Arbeiten beginnen. Schließlich sollen noch in diesem Jahr die ersten Skateboards, Inliner, BMX-Räder und Scooter über die neue Anlage rollen.
Viel Eigenarbeit, noch mehr Rückhalt
Doch auch wenn viel Eigenarbeit auf den Verein und die Unterstützer zukommt, so stellt Theodor Lanfermann klar, dass vor allem Expertise gefragt ist. „Wir brauchen Fachfirmen, aber davon gibt es nur wenige.“ Der Name Titus Dittmann fällt. Man wolle den Münsteraner Skateboard-Pionier, der als Unternehmer Skateboard-Equipment vertreibt und auch schon mehrere Skateparks gebaut hat, mit ins Boot holen, so die Vision. „Eine Koryphäe“, adelt ihn Theodor Lanfermann.
Der Rückhalt für das Projekt ist spürbar. Die Mitglieder des Stadtrats, die sich zum Pressetermin eingefunden haben, sind Feuer und Flamme. Inga-Brita Thiele (Grüne) ist voll des Lobes: „Wir freuen uns über das Engagement des Vereins, ohne das Syke ärmer wäre.“ Für Andreas Schmidt (FWG) sind die Planungen ein „Vorzeigeprojekt“. Und Wilken Hartje (CDU) hebt gut gelaunt hervor, dass es ein Projekt für die Jugendlichen ist: „Wir würden uns hier wohl nur die Beine brechen.“

Dass ein solcher Skatepark nur dann entstehen kann, wenn „viele Räder ineinander greifen“, erklärt Bürgermeisterin Suse Laue. „Ein sehr spannendes Projekt“ resümiert sie, „natürlich setzt sich die Stadt Syke dafür ein“. So will die Stadt Gelder für den Neubau der Anlage im noch nicht beschlossenen Haushalt einplanen. Die Summe, über deren Höhe Suse Laue noch Stillschweigen bewahrt, soll dann in zwei Tranchen über zwei Jahre ausgeschüttet werden. „Wir möchten mit der Unterstützung ein Signal senden“, sagt sie. Das Signal, dass Jugendarbeit in Syke ernst genommen wird.
Nicht das erste Großprojekt des Vereins
Es ist nicht das erste Großprojekt, dass der Verein Rund ums Syker Rathaus in den vergangenen Jahren unter erheblichem Aufwand zum Abschluss gebracht hat. Erst im Oktober übergab er der Stadt den renovierten Lindhof-Spieker direkt am Jugendhaus, nur einen Steinwurf vom Skatepark entfernt. Auch das Café Alter Posthalterei und der Spieker in Wachendorf wurden vom Verein restauriert und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Und nun lag es, laut Johannes Huljus, nahe, „dass wir auch das hier vorantreiben“.