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Schon mal etwas von der Tegeley gehört? Das ist ein längst vergessener Ortsteil von Steimke. Auf einer alten Karte von 1773 kann das Areal zweifelsfrei identifiziert werden. Heimatforscher Ulrich Dannemann hat sich intensiv mit der Tegeley beschäftigt. Er kann sogar genau sagen, wo die dazugehörige Gebäudegruppe einmal gestanden hatte.
Steimke – Es gibt sie, die versunkenen Städte, die verschwundenen Dörfer, und es gibt in Steimke den vergessenen Ortsteil. Zur Gemeinde gehören neben Steimke die Ortsteile Lindhof und Hassinghausen, aber wer weiß schon noch, dass es einmal die Örtlichkeit Tegeley (Ziegeley, Tegelei) gab.
Auf einer Karte von 1773 kann Tegeley zweifelsfrei lokalisiert werden. Die im heutigen Steimker Straßenverzeichnis aufgeführte Straße Kurzer Weg ist in etwa identisch mit dem einst kleinen Ortsteil Tegeley.
Heimatforscher Ulrich Dannemann (Heiligenfelde) hat sich mit dem vergessenen Ortsteil seines Heimatortes Steimke beschäftigt. In der Bevölkerung wird Tegeley als Ortsteil der Gemeinde kaum mehr wahrgenommen. Dannemanns Interesse an Tegeley entstammt einem Gespräch mit dem mittlerweile verstorbenen Heimatforscher Albert Gehrke. Von dem Ortsteil Tegeley, wie ihn Gehrke beschrieb, hatte Dannemann selbst als Steimker Junge nie etwas gehört. Und, wie er sagte, haben ihn Rückfragen bei Alteingesessenen in seiner Recherche zur Tegeley nicht weitergebracht.
„Mit den Informationen von Albert Gehrke und historischen Quellen bin ich fündig geworden.“
Was hat das auf sich mit dem sehr kleinen Ortsteil, der in einer Beschreibung des Amtes Syke aus dem Jahre 1798 neben Steimke als Nebenort der Bauernschaft Barrien genannt wird? In der Jubiläumsbroschüre zum 1150-jährigen Bestehens Steimkes (2010) ist Dannemann auf den Ortsteil eingegangen. Im Heiligenfelder Kirchenbuch wird der Ort als „Auf der Ziegelei“ benannt. Es war damals ein Einzelhof mit vier Gebäuden, der den Namen Tegeley trug (später Steimke 6, jetzt Kurzer Weg 7). Ulrich Dannemann geht schon lange der Frage nach, woher dieser Ortsteil seinen Namen hat und ob die Bezeichnung des Areals mit Tegeley damit zu tun hat, dass es dort vor der Gründung der in Erinnerung der Alt-Steimker gebliebenen Dampfziegelei an der Nienburger Straße in Steimke schon eine Ziegelei gab. Immerhin waren im Nahbereich Lehmgruben vorhanden, damit war Material zur Herstellung von Lehmziegel vorhanden. Es wird auch in der Chronik von Clues nachgewiesen, dass auf dem Stück 1659 ein Brinksitzer Johann Thielbar, auch Tegeler genannt, siedelte. Wo er sein Domizil hatte, hieß es noch vor rund 60 Jahren in der Bevölkerung „Tegelers Platz“.
Cluser Heimatchronik hilft bei der Aufarbeitung
Wie Ulrich Dannemann recherchierte, wird der aus dem Niederdeutschen stammende Name Tegeler mit „Ziegler“ oder „Lehmziegelmacher“ übersetzt. Der Heimatforscher mag nicht ausschließen, dass Heinrich Thielbar, der über wenig Getreideerträge verfügte, aber einen für diese Zeiten beachtlichen Viehbestand hatte, als Nebenerwerb Ziegel fertigte.
Der Heimatforscher nennt ein weiteres Indiz aus der Cluser Heimatchronik dafür, dass im Juni 1589 zwölf Dienstpflichtige „Mauersteine von Steimbke“ holten. Albert Gehrke, der über ein fundiertes Wissen in Sachen Heimat verfügte, vertrat die Auffassung, dass davon auszugehen ist, dass es in früheren Jahren tatsächlich eine Ziegelei östlich der heutigen Bundesstraße 6 gab. Dieser Auffassung von Gehrke schließt sich auch Dannemann an. Seine Einschätzung wird dadurch untermauert, dass 1937 der damalige Steimker Bürgermeister Laue erklärte, dass in diesem Bereich im 19. Jahrhundert Lehm zur Herstellung von Ziegeln entnommen wurde.