„Brauchen wir in Okel einen zusätzlichen Verein? Ja!“

Initiative möchte Jugend- und Altenprojekte, Heimatpflege und bürgerschaftliches Engagement im Ort finanzieren.
Okel – Der „Geldsammelverein“, wie Schriftführer Mario Dänekas es ausdrückte, hatte Okeler Bürger in den Schützen- und Reiterhof eingeladen. Knapp 40 waren gekommen. Die Plätze im Saal waren gut besetzt. Der im März 2022 von zwölf Okelern gegründete Verein möchte Gutes für die Ortschaft tun, „ohne selbst eine Hand zu rühren“. Zum Ende der Veranstaltung dürften einige Mitglieder hinzugekommen sein.
Der aus Marlene Früchtenicht (Vorsitzende), Maike Kasten (stellvertretende Vorsitzende), Mario Dänekas (Schriftführer) und Jörn Kirbach (Kassenwart) bestehende Vorstand hofft auf wenigstens jeden fünften Einwohner als Mitglied. Bei zwölf Euro Mindest-Jahresbeitrag hätte der Verein dann etwa 2.500 Euro pro Jahr zur Verfügung.
Damit sollen Jugend- und Altenprojekte, Heimatpflege und bürgerschaftliches Engagement oder auch die Flüchtlingshilfe im Ort finanziert werde. Marlene Früchtenicht erklärte, „der Verein plant keine eigenen Projekte. Wir sehen unsere Aufgabe nur darin, von Vereinen oder Privatpersonen initiierte Projekte finanziell abzusichern“. Antragsberechtigt sind nach ihren Worten sowohl Vereine als Privatpersonen. Dabei soll es auch keine Rolle spielen, ob die Antragsteller Mitglied im Verein sind oder nicht.
Die auf den Tischen ausliegende Vereinssatzung sei beim Vereinszweck bewusst breit gefächert gefasst worden, um möglichst viele Ideen umsetzen zu können. Der Verein ist mittlerweile im Vereinsregister eingetragen und vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt.
Jörn Kirbach wies darauf hin, dass durch die Anerkennung des Finanzamtes Spenden und auch die Mitgliedsbeiträge an den Verein steuermindernd in der Einkommensteuererklärung geltend gemacht werden könnten. Bis 300 Euro pro Jahr reicht nach seinen Worten der Überweisungsbeleg als Nachweis. Bei Beträgen über 300 Euro stellt der Verein Spendenbescheinigungen aus.
Die eingangs von Marlene Früchtenicht gestellte Frage „brauchen wir in Okel einen zusätzlichen Verein?“ beantwortete sie sich selbst – mit einem klaren Ja. Gleichzeitig wies sie darauf hin, dass der neue Verein keinem vorhandenen Verein Konkurrenz machen will. Nach ihrer Schilderung wolle der Ortsrat etwas organisieren. Spender wollten Geld dazu geben. Der Ortsrat durfte die Spende nach ihren Worten aber nicht annehmen. Da springt jetzt der Verein in die Bresche.
Bei der Verwendung der Mittel hoffen sie auf viele Ideen. Einige Vorschläge kamen schon von den Zuhörern. Kinder- und Jugendfreizeiten oder auch ein Frühstücksangebot für Senioren seien denkbar. Es müsse nur jemand den sprichwörtlichen Hut aufsetzen, das heißt, die Organisation übernehmen und einen Antrag beim Verein „Wir für Okel“ stellen. Der Vorstand stellt sich vor, dass die Mitglieder in Basisdemokratie über derartige Anträge entscheiden.
Denkbar wäre nach Ansicht von Mario Dänekas auch, dass Mitglieder den Vorstand ermächtigten, bis zu einer bestimmten Höhe selbst zu entscheiden, was mit den Geldern geschieht. Wenigstens eine jährliche Mitgliederversammlung sei vorgesehen. Die diesjährige soll am Freitag, 10. März, ab 19 Uhr im Schützen- und Reiterhof stattfinden.