1. Startseite
  2. Lokales
  3. Landkreis Diepholz
  4. Syke

Mehr als 300 Feuerwehrleute bekämpfen Brände zwischen Syke und Twistringen

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

null
Die Einsatzkräfte im Einsatz an der Bahnlinie. © Feuerwehr / Kleinert

Syke - Von Michael Walter und Julia Kreykenbohm - Blaulicht, Sirenen und Feuerwehrautos prägten Donnerstag in den Nachmittagsstunden das Bild im Syker Stadtgebiet. Zahlreiche Böschungsbrände entlang der Bahnstrecke Bassum-Bremen hatten gegen 15.30 Uhr einen Großalarm ausgelöst.

Vermutlich durch Funkenflug auf Grund eines Achsdefekts an einem Güterzug hatten sich beiderseits der Gleise eine Vielzahl kleinerer Brandherde entwickelt. Die Feuerwehr stand dadurch vor der Herausforderung, sich auf viele einzelne Einsatzorte aufzuteilen. Das Einsatzgebiet reichte von der Stadtgrenze zu Bassum an der Westermark bis nördlich von Barrien. Der Güterzug wurde in Kirchweyhe auf ein Abstellgleis geleitet und verblieb dort bis Redaktionsschluss.

Alle Syker Ortswehren im Einsatz

Binnen kurzer Zeit waren alle Syker Ortswehren im Einsatz. Die Einsatzleitung forderte Verstärkung aus den Nachbargemeinden an. Alarmiert wurden die Stadtwehren aus Bassum und Twistringen sowie die Gemeindefeuerwehren Stuhr und Weyhe. Insgesamt waren an allen Bränden mehr als 300 Feuerwehrleute mit 46 Löschfahrzeugen im Einsatz.

Eine heikle Situation entwickelte sich auf dem Finkenberg: Dort war das Feuer über die Böschung getreten und hatte innerhalb von Minuten das nebenan liegende Stoppelfeld großflächig in Brand gesetzt. Durch den Wind drohte das Feuer auf den nur einen Steinwurf entfernten Wald überzugreifen. 

Mit mehreren Löschzügen gelang es der Feuerwehr, die Flammen am Waldrand zu stoppen. Ralph Harjes, Pressesprecher der Syker Feuerwehr, richtet einen großen Dank an die Landwirte. Diese seien mit ihren Fahrzeugen Schneisen in die Brände gefahren und verhinderten so eine weitere Ausbreitung. Hätten diese Arbeiten nur fünf Minuten später begonnen, hätten die Flammen den Wald erreicht.

„Der umfangreichen Alarmierung durch die Leitstelle ist es rückblickend zu verdanken, dass das Feuer an allen Stellen gelöscht werden konnte, bevor größerer Schaden entstand“, berichtete Kreisfeuerwehr-Pressesprecher Matthias Thom am späten Donnerstagabend per Pressemeldung.  „Lieber alarmieren wir zu viele Kräfte, als am Ende den Feuern hinter zu rennen.“

null
Der Wind treibt die Flammen auf den Wald zu - die Feuerwehr konnte ein Übergreifen aber verhindern. © Michael Walter

Lage gegen 16.30 Uhr weitgehend unter Kontrolle

Gegen 16.30 Uhr war die Lage weitgehend unter Kontrolle. Nachlöscharbeiten dauerten bis nach 18 Uhr, gegen 19 Uhr kehrten die letzten Einsatzkräfte der Feuerwehr in die Feuerwehrhäuser zurück, resümierte Thom am Abend. Die Landesfeuerwehr ist die Strecke zuvor mit einem Beobachtungsflugzeug abgeflogen, um sicherzustellen, dass keine Brandherde entlang der Strecke zwischen Weyhe und Diepholz unentdeckt blieben.

Auch auf Bassumer Stadtgebiet war die Feuerwehr entlang der Bahn gefordert. Laut Einsatzleitung brannte es an acht Stellen zwischen Bramstedt und dem Bahnhof. Anders als in Syke, blieb es dort allerdings bei reinen Böschungsbränden. Im Einsatz waren alleine dort über 100 Feuerwehrleute aus sechs Bassumer Ortswehren und aus Twistringen.

Weiteren Brand beim Abrücken verhindert

Von der Deutschen Bahn waren am Abend keine Auskünfte zur Brandursache zu bekommen. Der Zugverkehr auf der Strecke Bremen-Osnabrück wurde vorübergehend eingestellt.

Bei Abschluss der Nachlöscharbeiten verhinderte die Feuerwehr einen weiteren möglichen Brand: Beim Abrücken von einem der Einsatzorte auf dem Lindhof, stoppten die Einsatzkräfte eine beladene landwirtschaftliche Zugmaschine – ebenfalls mit funkenschlagender Achse.

mw/jk/kom

Auch interessant

Kommentare