- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
Landkreis Diepholz – Überstunden, freiwillige Hilfe nach Feierabend oder Einsatz in der Arbeitszeit: Die Corona-Pandemie hat hauptamtliche Mitarbeiter sowie Ehrenamtliche und Mitglieder des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Kreisverband Diepholz extrem gefordert – und tut es weiterhin. Hand in Hand arbeitet das DRK mit dem Landkreis Diepholz zusammen. Dessen Impfzentrum in der Klinik Bassum ist einsatzbereit – ebenso wie die vier mobilen Impfteams des DRK. Jetzt fehlt nur noch der Impfstoff.
Corona-Infektion oder nicht? Diese Frage gehört für die Mitarbeiter der mobilen Testteams des DRK längst zum Alltag. 4 000 Menschen im Landkreis Diepholz haben die Mitarbeiter in diesen vier Einsatz-Einheiten bereits getestet. Wie das genau abläuft, zeigen Simon Becker, Frank Diephaus und Antje Burdorf beim Pressetermin in der DRK-Zentrale am Dienstag in Syke. Freiwilliger bei der Demonstration eines Corona-Tests: DRK-Kreispräsident Horst Wiesch.
„Es waren sehr schwierige Monate für das DRK“, bilanziert der Präsident des Kreisverbands – und betont: „Ich bin sehr stolz auf das, was geleistet worden ist.“ Das gilt nicht nur für die 20 hauptamtlichen Mitarbeiter aus dem Pflege- und Rettungsdienstbereich, die in den Testteams mitarbeiten. Sondern genauso für die 150 ehrenamtlichen Helfer in den Bereitschaften des DRK im Landkreis. Wie die sprichwörtliche Feuerwehr sind sie zur Stelle, wenn Menschen in Not Hilfe brauchen. Das gilt ebenso für ehrenamtliche Mitglieder in den DRK-Ortsvereinen, die sich genauso engagieren.
Als hauptamtliche DRK-Geschäftsführerin lässt Ulrike Hirth-Schiller keinen Zweifel an einem Ausnahmejahr mit immer wieder neuen Herausforderungen: „So etwas hatten wir noch nie!“ Beeindruckt hat sie vor allem das große Engagement der Ehrenamtlichen und ihre Zuwendung zu den Menschen – wie zum Beispiel beim Hilfseinsatz in einem Seniorenheim in Martfeld.
Die DRK-Bereitschaften haben weitere Aufgaben zu meistern, wie ihr Leiter Thorben Block schildert. Zweimal mussten sie schon die Notunterkunft in Bruchhausen-Vilsen binnen 24 Stunden für Bewohner aus Seniorenheimen bezugsfertig einrichten, die durch Brände obdachlos geworden waren (wir berichteten). Außerdem hatten die Helfer 200 bulgarische Werksvertragsarbeiter in einer ehemaligen Kaserne in Wagenfeld zwei Wochen lang mit Lebensmitteln versorgt. Wegen einer Corona-Infektion in einem Wildeshauser Schlachtbetrieb waren sie dort in Quarantäne.
Auch Menschen, die keine Verwandte vor Ort haben und auf Lieferdienste angewiesen sind, werden von den DRK-Helfern mit Lebensmitteln versorgt. „Wenn es sein muss, rund um die Uhr“, beschreibt Thorben Block die Einsatzbereitschaft. Werktägliche Kurierfahrten zwischen dem Landkreis-Testzentrum im Twistringer St.-Annen-Stift und einem Labor in Minden gehören ebenso zu den Aufgaben der DRK-Helfer, die sie ehrenamtlich und nach Feierabend leisten. Außerdem hatten sie immer wieder Schutzausrüstungen vom Zentrallager zu den Einrichtungen des DRK transportiert.
Landrat Cord Bockhop zeigt sich beeindruckt von dieser vielfältigen Unterstützung: „Das ist unbezahlbar!“, lobt er den Einsatz der Helfer. Das DRK sei eine „ganz wichtige Säule“ für den Landkreis. Ulrike Hirth-Schiller wiederum hat die Arbeitgeber der DRK-Helfer im Blick, die wegen eines Einsatzes immer wieder ihren Arbeitsplatz verlassen müssen. Trotz dieser Belastung hätten alle Arbeitgeber die Hilfseinsätze akzeptiert: „Wir haben nicht eine Zurückweisung gehabt.“
Das DRK mit 1 100 Beschäftigten (in Kitas, Pflegeheimen und Rettungswachen) ist einer der größten Arbeitgeber im Landkreis Diepholz. 4 000 ehrenamtliche Helfer und Mitglieder kommen dazu.
Von Anke Seidel