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Ungerahmtes und Ungeplantes auf Papier in Sulingen

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Von: Harald Bartels

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Eine Frau steht mit zwei von ihr gefertigten Kunstwerken vor einem Fachwerkhaus.
Ihre Ausstellung „(Un)gerahmt“ präsentiert Dagmar Eiteljörge an den drei kommenden Sonntagen im Fachwerkhaus am Meierdamm. © Bartels

Sulingen –  Aquarelle verbinden viele Betrachter mit Landschaften oder Stillleben als Motiven. Dass diese Maltechnik aber auch ganz andere Ansichten offenbaren kann, zeigt Dagmar Eiteljörge nun: Unter dem Titel „(Un)gerahmt“ stellt sie in Kooperation mit dem Verein „Kunst in der Provinz“ am 7., 14. und 21. August im Fachwerkhaus am Meierdamm in Sulingen aus.

Sie habe 1998 mit der Aquarellmalerei begonnen, berichtet die Wagenfelderin, aber schnell seien auch andere Malmedien hinzugekommen: „Ich hatte Glück mit meiner Maldozentin, dass sie in jedem Malmedium zuhause war, so habe ich viel Input bekommen.“ Ebenso verwendet sie Acrylfarben, Öl- und Pastellkreiden, aber auch Sand und Pigmente – und das in unterschiedlichen Kombinationen. „Man kann Aquarell und Acryl gut verbinden“, erklärt die 60-Jährige, „da gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten.“

Als Untergrund beschränkt sie sich nicht nur auf Leinwand, sondern nutzt gerne auch Malpappe und Papier. Das lasse sich platzsparend verstauen und sei äußerst robust, wenn es entsprechend grundiert werde.

Mix verschiedener Maltechniken

Bei den 19 Werken, die sie in Sulingen zeigt, handelt es sich überwiegend um experimentelle Arbeiten, und der Großteil davon entstand im vergangenen Sommer. Zum Teil verwende sie dabei dialogische Techniken, in denen beispielsweise Flächen in Beziehung gesetzt werden mit Linien, mit Farben oder Schrift, zum Teil sind es Werke, die durch das Übermalen älterer Arbeiten entstanden.

Ihre Bilder seien oft schichtweise aufgebaut: Sie arbeite nicht mit einer festen Bildidee von Anfang an, sondern es ergebe sich durch das Hinzufügen oder Entfernen. „Man muss sich vom Moment leiten lassen“, betont sie, „und im glücklichsten Fall tritt man in Interaktion mit seinem Werk ein.“ Das Schwierigste dabei sei, den Moment zu erkennen, in dem das Bild fertig ist.

Ausstellung öffnet sonntags von 14 bis 18 Uhr

Gerne arbeite sie auch in Serien, sagt Eiteljörge. So lasse sich parallel an mehreren Werken arbeiten: „Da kann man viel ausprobieren, aber man muss auch mal etwas verwerfen.“

Ebenso ungewöhnlich ist auch die Art der Präsentation: Einige Arbeiten sind, wie von anderen Ausstellungen gewohnt, gerahmt und hinter Glas. Die Mehrzahl findet sich jedoch wieder auf recycelten Holzplatten, befestigt mittels Streifen aus Packpapier, und ein Werk hat einen Platz auf alten Holzbrettern gefunden. Ohne das Passepartout des Rahmens, das vieles kaschiere, lasse sich der Rand sehen, ob übermalt oder unbearbeitet, zum Teil mit kleineren Macken.

Die Ausstellung ist geöffnet an den drei kommenden Sonntagen, jeweils von 14 bis 18 Uhr.

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