Projektwoche der Sulinger Carl-Prüter-Schule – fast wie früher

Sulingen – Von Montag bis Freitag stand in der Sulinger Carl-Prüter-Schule statt des regulären Unterrichts eine Projektwoche an. So weit, so gewöhnlich – in diesem Jahr jedoch hatte sie einen besonderen Schwerpunkt: Die Klassengemeinschaft sollte nach den Monaten des Distanz- und Wechselunterrichts wieder gestärkt werden.
Bei der Einteilung der Klassen in A- und B-Gruppen für den Wechselunterricht sei darauf geachtet worden, wer sich mit wem verträgt, sagt Schulleiter Christopher Axmann. Aber es seien auch befreundete Schüler „auseinandergerissen“ worden. Nun freuten sich die Klassen, dass wieder alle zusammen sind. Allerdings: „Wir merken schon, dass manchen Schülern nicht mehr so viel Aufmerksamkeit gewidmet werden kann wie in den kleineren Gruppen des Wechselunterrichts.“
Klassen- oder Tagesfahrten waren in den vergangene Monaten nicht möglich, daher habe man sich entschieden, die Projekte diesmal stark eingegrenzt nur im Klassenverband anzubieten statt für einen oder mehrere Jahrgänge übergreifend. In einer Klassenvertreterversammlung zu Beginn des Schuljahres sei das Konzept den Sprechern der einzelnen Klassen vorgestellt worden mit dem Auftrag, es in die Klassen zu tragen und Ideen für Projekte zu sammeln. Auffällig gewesen sei eine hohe Nachfrage nach sportlichen Angeboten; das und die Hygieneauflagen hätten vor allem dazu geführt, dass die Projektwoche um ein halbes Jahr verschoben wurde. Man habe versucht, so viele der Ideen wie möglich umzusetzen, sagt Christopher Axmann: „Was nicht möglich war, behalten wir im Hinterkopf für die kommenden Jahre.“

Dennoch gab es eine große Bandbreite an Themen: Unter Stichworten wie „Teambildung“, „Bewegen in der Gruppe“ oder „Erkundung von Freizeitmöglichkeiten“ besuchten mehrere Klassen das Sulinger Freizeitbad, waren mit dem Rad unterwegs oder machten eine Kanutour. Die Klasse 8 c kümmerte sich darum, die Bänke vom Schulhof wieder aufzuarbeiten und mit einem neuen Anstrich zu versehen. Zur Veranschaulichung der Plattentektonik fertigte die Klasse 7 d ein Holzpuzzle, das um Bergketten und Vulkane sowie von den Schülern eingesprochene Erläuterungstexte erweitert wurde. Das Modell werde, so Fachlehrer Henning Bagge, künftig im Unterricht eingesetzt.
Die Schwerpunktklasse Musik 7 a nahm unter der Leitung von Andreas Hoppe ein Video auf. Weil sie in diesem Schuljahr keine Auftrittsmöglichkeit hatte, konnten die Schüler so zeigen, was sie einstudiert haben, ergänzt um Spielszenen aus dem Alltag, die zeigen, dass die jungen Musiker ein Klassenverband sind.

Der Unterricht in der kompletten Klasse sei besser, weil auch die Freunde wieder da sind, findet Kyan (zwölf Jahre alt) aus der 7 a: „Dann können wir in der Pause wieder miteinander spielen.“ Das Miteinander in der Klasse habe ihr auch gefehlt, bestätigt Lea (14), andererseits habe ihr der Wechselunterricht auch gefallen, weil in der Gruppe gut gearbeitet werden konnte und „die ,Kasperköppe‘ nicht dabei waren.“ In der Gruppe sei es zwar ruhiger gewesen, berichtet Oliwia (12), aber „es ist besser, wenn alle zusammen sind, dann kann man mehr unternehmen und hat mehr Spaß.“
Eine öffentliche Präsentation der einzelnen Projektergebnisse wird es nicht geben. Stattdessen sollen sie in Fotos und kurzen Filmen in Kürze auf der Schul-Homepage zu sehen sein.
Projektwoche im Klassenverband einfacher zu organisieren
Durch die Organisation im Klassenverband lasse sich die Woche mit einem kürzen Vorlauf umsetzen, stellt der Schulleiter fest. Der organisatorische Aufwand reduziere sich, weil die Zuteilung der Schüler zu Projektgruppen entfällt und es somit mehr Planungssicherheit gibt. „Es bleibt im Nachhinein einzuschätzen, ob das in der Summe auch künftig gewünscht wird.“ Unabhängig davon könnten Klassen auch jederzeit eigenständig Projekttage oder -wochen durchführen, denn durch fachlich gebundene Projektarbeit ließen sich unter Umständen auch Lernrückstände aufholen.