Nächster Hilfstransport für die Ukraine wird vorbereitet

Ein zweiter Hilfstransport für die Ukraine aus Sulingen ist in Vorbereitung. Hilfsgüter kann man hier und in Mellinghausen abgeben.
Sulingen – Die Menschen in der Ukraine leiden weiter unter den schrecklichen Folgen des russischen Angriffs auf ihr Land. Um ihnen zu helfen, bereitet die Spedition Wortmann derzeit den nächsten Transport von Hilfsgütern vor, der voraussichtlich am 5. Mai starten soll.
Wie schon beim ersten Transport (wir berichteten) werden Timo Helander, Disponent des Unternehmens, und Stefan Feldhaus den Sattelzug fahren. Ziel ist erneut das polnische Lublin nahe der ukrainischen Grenze. Erwartet werden sie dort von Dmytro Chechat, der selbst Spediteur ist und sich zusammen mit vielen Freiwilligen auf seinem Betriebsgelände um die Verteilung der Hilfsgüter kümmert.

Am 22. März war der erste Transport am frühen Nachmittag dort eingetroffen. In Lublin übernahmen Helfer das Umpacken der Paletten auf kleinere Transporter, die verschiedene Orte in der Ukraine anfuhren. „Schon in der Nacht waren 27 der 33 Paletten in der Ukraine“, berichtet Helander. Chechat verfüge über ein Netzwerk von kleineren und größeren Hilfsorganisationen, die sich darum kümmern, dass die Güter dort ankommen, wo sie benötigt werden. Zu den Empfängern zähle beispielsweise ein Kinderkrankenhaus mit Geburtenabteilung in der Nähe von Kiew, wo sich Patienten und Personal sehr über die Gaben gefreut hätten.
Selbst seien sie aber nicht über die Grenze gefahren, sagt Helander, denn die Zeitfenster, in denen die Transporte diese überqueren können, seien sehr eng – auch für die „helfenden Hände“ aus der Ukraine, die die Waren abholen. Er habe aber Gelegenheit gehabt, in Lublin mit den Menschen zu sprechen und das ausgiebig genutzt. Es sei ein „unschönes Gefühl“, zu wissen, dass so etwas „um die Ecke“ passiere – „wir haben mit dem Sattelzug 15 Stunden gebraucht, mit dem Flugzeug sind es anderthalb Stunden.“

Was in der Ukraine geschieht, sei ein Drama: „Die Frauen haben eine Stunde Zeit, um einen Rucksack zu packen für sich und die Kinder. Sie wissen nicht, wo es hingeht, und die Männer bleiben zurück und kämpfen.“
Angesichts dieser Umstände habe er kein Verständnis für Menschen, die hier Mehl und Toilettenpapier hamstern, betont Helander. Die Ukrainer hätten einen „sehr guten Draht“ zu ihren polnischen Nachbarn, von denen viele bereits Familien aus dem Kriegsgebiet bei sich aufgenommen hätten.
Lager der Helfer in Lublin sind leer
Schon im März habe Stefan Feldhaus angekündigt, dass es nicht der letzte Hilfstransport sei. In der vergangenen Woche habe man von Chechat den Hilferuf erhalten, dass die Lager in Lublin leer seien, berichtet Timo Helander. Henri Wortmann habe sofort einem erneuten Transport zugestimmt. „Wir sind auch nach unserer Rückkehr von vielen angesprochen worden, wie sie helfen können.“
Mit im Boot sind diesmal auch die Sulinger Handballer: Neben Helander, der 2. Vorsitzender des Fördervereins „Freunde des Handballsports im TuS Sulingen“ ist, kümmern sich Claas Gerdes als 1. Vorsitzender und Michael Rethorn von der Handballabteilung des TuS Sulingen um die Koordination der Spendensammlung.
Handballer und MOMB unterstützen
„Über die Handballer können wir auch ein größeres Netzwerk nutzen“, sagt Helander. Dabei bleibt es nicht: Die Landjugend Mellinghausen-Ohlendorf-Maasen-Brake (MOMB) sei auf ihn zugekommen und nehme nun, organisiert von Niklas Klare und Ann-Christin Brümmer, ebenfalls Spenden entgegen.
Gefragt sind ausschließlich Sachspenden – eine detaillierte Liste, die ständig aktualisiert wird, ist im Internet abrufbar (https://bit.ly/37nUtA4). Darauf finden sich unter anderem Baby- und Kinderbekleidung bis maximal Größe 110, haltbare Lebensmittel wie Nudeln, Reis, Zucker, Kaffee, Tee, Konserven, Babynahrung, Wasser in Plastikflaschen, für die Unterbringung Zelte, Decken oder Matratzen, Hygieneartikel, Kerzen, Taschenlampen und Batterien. Auch medizinische Güter, darunter Verbandsmaterial, Desinfektionsmittel und rezeptfreie Schmerz- und Fiebermedikamente. Nach Möglichkeit sollten die Artikel verpackt werden in einen Karton mit Inhaltsangabe an der Seite.
Sammelstellen für Sachspenden in Sulingen und Mellinghausen
Abgegeben werden können die Spenden an zwei Sammelstellen: Für Sulingen ist sie eingerichtet auf dem Gelände der Spedition Wortmann an der Hans-Hermann-Meyer-Straße 3. Hier ist die Annahme besetzt am Samstag, 23. April, von 8 bis 14 Uhr, am Donnerstag, 28. April, von 17 bis 20 Uhr sowie am Samstag, 30. April, von 8 bis 14 Uhr. Die Annahmestelle in Mellinghausen ist am Sportplatz eingerichtet. Sie öffnet am Sonntag, 24. April, von 14 bis 16 Uhr, am Donnerstag, 28. April, von 17 bis 20 Uhr sowie am Samstag, 30. April, von 10 bis 13 Uhr. Nach Absprache per E-Mail (wirhelfen@handball-in-sulingen.de) könnten auch fertig kommissionierte Paletten mit Hilfsgütern bei den Spendern abgeholt werden, erklärt Timo Helander.