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Eisenwerk Bassum: Millioneninvestition in den Standort Sulingen

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Von: Harald Bartels

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Ein Mann steht vor einem Bauschild.
Vor dem Bauschild: Geschäftsführer Alexander Beckedorf. © Bartels

Sulingen – Die Bauarbeiten sind nicht zu übersehen: Die Eisenwerk Bassum GmbH errichtet derzeit am Standort Sulingen an der Nienburger Straße eine neue Produktionshalle.

Der Neubau misst 150 Meter in der Länge und 30 Meter in der Breite. Die Fertigstellung sei noch für Juni geplant, sagt Alexander Beckedorf, einer der drei Geschäftsführer des Eisenwerks und verantwortlich für den Standort Sulingen. Ab Juli solle darin ein automatisiertes Blechlager für die Laserschneideanlagen eingerichtet werden. Im November will man hier in die Fertigung gehen.

Kernstück ist das Lager, das die Fläche von einer Größe bis zu vier mal zwei Meter automatisch in die Schneidanlage einlegt und nach dem Zuschnitt wieder entnimmt. Verarbeitet werden können Bleche von bis zu 25 Millimeter Dicke bei Baustahl und bis zu 40 Millimeter Dicke bei Edelstahl. Hinzu kommen aus der vorhandenen Halle Abkantpressen, Entgrat- und Verrundungsmaschinen, Einarbeitung und Versand. Der frei werdende Platz werde umgenutzt damit die Fertigung von Stahlfässern ausgedehnt und ein größerer Edelstahlbereich eingerichtet werden kann, kündigt Geschäftsführer Beckedorf an.

Blick in eine im Bau befindliche Stahlhalle.
Mit 150 Meter ist die neue Halle länger als ein Fußballplatz. © Bartels

Mehr als vier Millionen Euro würden in den Neubau investiert, für die Anschaffung des automatisierten Lagers sei zudem mehr als eine Million Euro zu verbuchen. Auch die beiden dazu passenden neuen Laserschneideanlagen, die die vorhandenen Anlagen ersetzen, hätten einen Stückpreis oberhalb einer Million Euro, zählt Beckedorf auf. „Im Zuge der Kapazitätserweiterung für die eigenen Produkte und die von Drittkunden ist das aber notwendig.“

Die Pläne für eine neue Produktionshalle hätten bereits vor der Übernahme des Betriebs Maschinen Meyer durch Eisenwerk Bassum Anfang 2022 bestanden. „Wir haben sie jetzt fast eins zu eins umgesetzt, nachdem die Integration erfolgreich abgeschlossen ist“, stellt der Geschäftsführer fest. „Die Pläne, die wir vor einem Jahr geschmiedet haben, sind zum Teil schon umgesetzt worden, und Ende 2023 sind alle Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen weitestgehend abgeschlossen.“ Sowohl am Standort Bassum als auch in Sulingen gebe es noch Raum für Erweiterungen, aber aktuell sei kein Bedarf absehbar.

Aufgestockt wurde bisher schon der Mitarbeiterbestand: „Aktuell haben wir an den drei Standorten Bassum, Sulingen und Peenemünde zusammen 255 Beschäftigte.“ Unter ihnen sind auch zehn Auszubildende, jeweils fünf in Bassum und Sulingen. Zusätzlich werden derzeit 15 Mitarbeiter aus Zeitarbeitsfirmen beschäftigt. Es werde aber an allen Standorten und in allen Bereichen noch Verstärkung gesucht – „vom Ingenieur bis zum Quereinsteiger in der Fertigung“, so Beckedorf. Der Betrieb stecke momentan viel Energie in die Mitarbeitersuche, und „ich gehe davon aus, dass wir bis Ende des Jahres etwa 300 Angestellte haben werden – in unbefristeter Festanstellung.“

Für das neue Ausbildungsjahr seien zudem in Bassum und Sulingen noch Plätze offen für die Ausbildungsberufe Konstruktionsmechaniker, Industriemechaniker, Maschinen- und Anlagenführer sowie Industriekauffrau oder -mann. Darüber hinaus sei das Eisenwerk auch Mitglied im Aus- und Fortbildungsnetzwerk „taff!“ für technische Berufe.

„Wir schreiben hier wirklich eine Erfolgsgeschichte“, betont Beckedorf. Dazu gehöre auch die gute Auftragslage: Für Container und Fässer bestehen langfristige Lieferverträge bis Anfang / Mitte der 2030er Jahre, weswegen die Standorte und die damit verbundenen Arbeitsplätze sehr sicher seien. Geschuldet sei diese Situation dem besonderen Bereich Nuklearsicherheit, denn man baue Behälter, die benötigt werden für den Rückbau von Kernkraftwerken. Die Stimmung im Kollegium sei auch deshalb so gut, weil alle die Entwicklung und Investitionen live miterlebten und regelmäßig über Neuigkeiten informiert würden. „Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass der Arbeitgeber so gut mit langfristigen Verträgen ausgestattet ist“, ist sich Alexander Beckedorf sicher.

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