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Das Schweigen der Kühe beim „Bunten Abend“ in Groß Lessen

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Drei Jugendliche in einer Spielszene eines Theaterstücks.
Mit viel Einfallsreichtum werden die in Schieflage geratenen Finanzen des Hofes bereinigt. © Katrin Fiedler

Groß Lessen – Das 50-jährige Bühnenjubiläum des Bunten Abends der Jugendfeuerwehr Groß Lessen konnte mit drei Jahren Verspätung am Freitag- und Samstagabend doch noch stattfinden.

Im ausverkauften Saal des Gasthauses Husmann in Groß Lessen war die Spannung der Kinder und Jugendlichen deutlich zu spüren. Alle schauten gebannt ihren Freunden und Feuerwehrkameraden zu, die gerade auf der Bühne die langen geprobten Sketche, das große Theaterstück und den abschließenden Showteil aufführten. „19 Kinder und Jugendliche und zwölf Betreuer studieren das Ganze nun seit vier Monaten ein. Maske, Bühnenbild und Kostüme, alles wurde von uns in Eigenregie geplant, gebaut und immer wieder geübt” berichtete Laura Mohrmann, Jugendwartin der Jugendfeuerwehr Groß Lessen, die immer wieder auf alle Abläufe ein Auge hatte.

Die Zuschauer hingegen konnten nach einem reichhaltigen Schnitzelbuffet das Programm in vollen Zügen genießen. Im Publikum saßen unter anderem auch Sulingens Bürgermeister Patrick Bade, der stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwart Stefan Treichel, Ortsbrandmeister Willi Mohrlüder sowie viele Freunde benachbarter Jugendfeuerwehren.

Sechs Jugendliche tanzen auf einer Bühne.
Erinnerungen an frühere „Bunte Abende“ der Jugendfeuerwehr Groß Lessen brachte der Showteil. © Jugendfeuerwehr Groß Lessen

Sie alle hatten sichtliche Freude am turbulenten Bühnenstück um Bauer Rudi Sonnenschein, gespielt von Jannis Ostermann, und seinen Kühen. Die wollen gerade nicht so richtig trächtig werden, obwohl doch Familie Sonnenschein kräftig investiert hat in neues Land und einen neuen Stall. Bauer Rudi schiebt es dem ungeliebten Tierarzt, dargestellt von Jonah Supe, in die Schuhe, der seiner Meinung nach außer dem Schreiben viel zu hohen Rechnungen nichts kann und von korrekter Kuhhaltung keine Ahnung hat. Tochter Emma, verkörpert von Lotte Fischer, sieht das allerdings anders, führt sie doch hinter dem Rücken des bisweilen etwas cholerischen Familienoberhauptes seit Längerem eine Beziehung mit dem Dorfveterinär. Um nun den „Cashflow” der Familie in die Gänge zu bringen, Vaters Steuerhinterziehung zu decken und dem Finanzamt eine Erbschaft zu verschweigen, überlegen Emma und der neue Steuerberater (Tamina Hansing), die leeren Kassen mit ganzheitlichem Kuhgeflüster für gestresste Großstädter aufzubessern. Unterstützt werden sie dabei von Mutter Sonnenscheins chaotischer Sportfreundin (Leni Fischer) und einer yogabegeisterten Touristin (Julia Dietz), die sich brennend für die Frage interessiert: Wie kommunizieren eigentlich Kühe miteinander?

Bis der Familiensegen auf dem Bauernhof wieder gerade hing, gab es vom Publikum für die jungen Schauspieler, die zum Teil das erste Mal auf einer Bühne standen, reichlich Szenenapplaus und jede Menge Gelächter. Mit viel Charme, Wortwitz und teilweise urkomischer Mimik erweckten sie die Protagonisten zum Leben.

Bei der anschließenden Tombola wurden dann insgesamt 1 000 Lose verkauft, deren Erlös, wie auch die Eintrittsgelder der beiden Abende, der Arbeit der Jugendfeuerwehr zugutekommt. Gestiftet wurden die Preise von vielen Sulinger Unternehmen, bei denen sich Laura Mohrmann im Namen aller Kinder und Jugendlichen bedankte.

Mit einer musikalischen Zeitreise wurde dann an die vergangenen „50+3“ Jahre Bühnenarbeit erinnert. Zur Musik von Pur, den Backstreet Boys und Spice Girls ließen alle Kinder und Jugendlichen die Jahre dieser Winterarbeit der Jugendfeuerwehr noch einmal Revue passieren und holten so manch schönen Moment in die Köpfe der langjährigen Betreuer und der Zuschauer zurück.

Mit diesem Abendprogramm treten nun auch die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Groß Lessen an, aus dem Kreisjugendfeuerwehrlager in Weyhe einen der begehrten „Oscars“ mit nach Hause nehmen zu können. Wie die Jury am Ende entscheiden wird, bleibt bis zum Sommer ein mit Spannung erwartetes Geheimnis.

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