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77 Oberschüler feiern Abschluss an Sulinger Carl-Prüter-Schule

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Von: Andreas Behling

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Musikalische Darbietungen der Schüler setzten einen festlichen Rahmen – hier interpretiert die 10c Rihannas „Stay“.
Musikalische Darbietungen der Schüler setzten einen festlichen Rahmen – hier interpretiert die 10c Rihannas „Stay“. © Behling

Sulingen – Man sah es der Aula der Carl-Prüter-Schule am Freitagvormittag nicht an, dass es erst am Vortag „grünes Licht“ gegeben hatte, hier die Schulabgänger 2022 im Beisein ihrer Familien zu verabschieden: Mit einer Fülle von Ballons waren der Eingang der Sulinger Oberschule und die Sitzreihen aufwendig geschmückt. Gekonnte musikalische Darbietungen von Schülerinnen und Schülern der Klassen 9b und 10c und von Solisten trugen ebenfalls dazu bei, einen festlichen Rahmen zu schaffen.

„Von der zumeist sechsjährigen Schulzeit, die ein Großteil von Euch hier verbracht hat, hat ein Drittel der Zeit Corona bestimmt, Euch beschäftigt und beeinflusst“, stellte Schulleiter Christopher Axmann fest. Unterricht und Vermittlung von Inhalten, deren Rückkopplung und Bewertung hätten auf neuen Wegen erfolgen müssen. „Dabei ist für Euch sicherlich etliches auf der Strecke geblieben. Ich vertrete die Ansicht, dass in der Schule viel Beziehungsarbeit geleistet werden muss und auch wird.“ Ein Teil der Schulabsolventen werde eine Ausbildung beginnen – der größere Teil werde sich schulisch weiterqualifizieren. „Möglichst hohes Qualifizierungsniveau erreichen in dem Glauben, dadurch bessere Berufschancen zu haben. Seid Euch gewiss: Dem ist nicht so.“ Der Fachkräftemangel, der Bedarf an gut ausgebildeten Mitarbeitern, werde weiter steigen. Axmann warb dafür, sich beruflich an den eigenen Interessen, nicht an vermeintlich höherer Bezahlung zu orientieren: „40 Stunden Arbeit können sehr, sehr lang werden, wenn man das, was man macht, nicht gerne macht.“

Eine „Premiere“ war es für Sulingens Bürgermeister Patrick Bade, der auch im Namen des ebenfalls anwesenden Siedenburger Samtgemeindebürgermeisters Rainer Ahrens zum Schulabschluss gratulierte: Für sein erstes Grußwort bei einem solchen Anlass hatte er versucht, Tipps aus dem Internet zu bekommen, verriet er schmunzelnd. „Vor Euch liegt das Leben wie ein unbekanntes weites Land und es ist allein Eure Entscheidung, in welche Richtung ihr geht – das ist Freiheit. Freiheit, nach der Ihr Euch vielleicht schon oft gesehnt habt, wenn Euch zuhause oder in der Schule mal wieder alles ein bisschen auf den Keks gegangen ist. Freiheit, ein tolles Gefühl.“ Sie mache manchmal auch ein bisschen Angst. „Wichtig ist, dass Ihr Euren eigenen Weg geht – aber natürlich könnt Ihr jederzeit Eure Eltern, Familie, Freunde bitten, Euch Wege zu zeigen, zu begleiten und zu unterstützen.“

Die besten Gesamtnoten im Abschlusszeugnis haben Emine Sengönül (links) und Zuzanna Sobieska, hier mit Rektor Christopher Axmann.
Die besten Gesamtnoten im Abschlusszeugnis haben Emine Sengönül (links) und Zuzanna Sobieska, hier mit Rektor Christopher Axmann. © Behling

Vieles an Schule habe genervt – aber vieles werde man auch vermissen, stellten die Jahrgangssprecherinnen Aileen Demir und Jasmin Mirzo fest. Das Wichtigste an diesem Tag: „Man kann stolz auf uns sein, wir haben es geschafft.“ Dank für die stete Unterstützung galt den Eltern und den Lehrkräften – die nahmen einige Erlebnisse mit den Schulabgängern im Unterrichtsalltag in Form eines Sketches humorvoll aufs Korn.

Die Klassenlehrer überreichten die Zeugnisse – sechs Hauptschulabschlüsse nach Jahrgang neun, sieben Sekundar-Abschlüsse-I nach Hauptschul-, 33 nach Realschulvorgaben, 31 erweiterte Sekundar-Abschlüsse-I: „Ich denke, das kann sich durchaus sehen lassen“, befand Rektor Christopher Axmann und bekam zustimmenden Applaus.

Ihm oblag es, den Jahrgangsbesten des Hauptschul- und des Realschulzweiges je einen Bildungsgutschein über 100 Euro, gesponsert von der Kreissparkasse Grafschaft Diepholz, zu überreichen: Die besten Gesamtnoten im Abschlusszeugnis haben Emine Sengönül (Hauptschulzweig) mit 2,2 und Zuzanna Sobieska (Realschulzweig) mit 1,5.

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