1. Startseite
  2. Lokales
  3. Landkreis Diepholz
  4. Stuhr

Zu wenig Plätze in den Krippen der Gemeinde Stuhr

Erstellt:

Von: Andreas Hapke

Kommentare

Für die Betreuung in den kommunalen Einrichtungen sind 1416 Kinder angemeldet.
Für die Betreuung in den kommunalen Einrichtungen sind 1416 Kinder angemeldet. © Marijan Murat/dpa

Ausreichend Kapazitäten für die Kindergartenkinder, zu wenig Plätze in den Krippen: Dies ist die Situation nach der Anmeldung von 1416 Kindern für die kommunalen Einrichtungen. Erstmals mussten die Eltern ihren Nachwuchs über ein Online-Portal registrieren. Laut Rathaus hat sich das Verfahren bewährt.

Stuhr – 1416 Kinder und damit 54 mehr als im Vorjahr sind für das kommende Kindergartenjahr in den Einrichtungen der Gemeinde Stuhr angemeldet. In den Kita-Gruppen dürften die Kapazitäten laut Verwaltung knapp ausreichen, während im Krippenbereich Engpässe nicht zu vermeiden sind. Mit der Bildung von Gruppen in den kommunalen Kindertagesstätten beschäftigt sich der Ausschuss für Jugend, Freizeit, Kultur und Soziales am Donnerstag, 16. März.

Krippe: 45 Kinder nicht berufstätiger Eltern gehen leer aus

Wie aus einer Beschlussvorlage des Rathauses hervorgeht, sind für die Kita-Gruppen i nsgesamt 1022 Mädchen und Jungen angemeldet. Für sie stehen 995 Plätze zur Verfügung. Dass dieses Angebot trotzdem reichen müsste, liegt an Doppelanmeldungen: In 40 Fällen haben Eltern ihren Nachwuchs sowohl bei kommunalen Einrichtungen als auch bei Einrichtungen freier Träger registrieren lassen. In den Kitas der freien Träger könnten diese Sprösslinge auch großteils unterkommen, heißt es in der Vorlage weiter.

Anders sieht es für die Krippengruppen aus, wo 394 Anmeldungen 255 freien Plätzen gegenüberstehen. Die Verwaltung geht aber davon aus, dass im Laufe des Kindergartenjahres insgesamt 349 Kinder betreut werden können. Als Grund führt sie die „umgehende Wiederbesetzung der Plätze“ nach dem Wechsel des Nachwuchses von der Krippe in die Kita an. Damit gehen allerdings immer noch 45 Kinder nicht berufstätiger Eltern leer aus. Für sie setzt die Verwaltung einerseits auf „die Vermittlung von noch verfügbaren Tagespflegeplätzen“. Andererseits verweist das Rathaus auf die in Heiligenrode und Brinkum eingerichteten Eltern-Kind-Treffs an zwei Nachmittagen pro Woche. Ein solcher Treff sei auch für Stuhr in Vorbereitung. So stehe „zumindest ein alternatives Betreuungsangebot zur Verfügung“.

Eine Aufnahme der Kleinsten in die gewünschte Kindertagesstätte kann die Kommune nach eigener Auskunft weiterhin nicht gewährleisten. Wartezeiten von bis zu sechs Monaten seien unumgänglich, da viele Krippenplätze aufgrund des Wechsels von Kindern in den Kindergarten erst im Laufe des Jahres frei werden.

Erheblicher Personalmangel: Nicht alle Bedarfe können gedeckt werden

Der Trend, dass immer mehr Kinder bereits mit Vollendung des ersten Lebensjahrs angemeldet werden, setzt sich fort. „Dies führt zu einer längeren Verweildauer der Kinder in den Krippengruppen und damit zu einer geringeren Aufnahmequote.“

Nach wie vor hat der laut Vorlage „erhebliche Personalmangel“ zur Folge, dass nicht alle Bedarfe wie angemeldet berücksichtigt werden können – oder dass Eltern dafür einen Gruppen- beziehungsweise Einrichtungswechsel in Kauf nehmen müssen. Dies betreffe sowohl Frühdienste als auch den Spätdienst bis 15 Uhr sowie die ganztägige Betreuung.

Die aus Elternsicht schmerzhaften Einschnitte sind allerdings schon in der Vergangenheit passiert. Zum Start des laufenden Kindergartenjahrs hatte sich das Rathaus aus personellen Gründen gezwungen gesehen, die Betreuung in neun Kita- und Krippengruppen nur noch bis 14 oder 15 Uhr statt bis 16 Uhr anzubieten.

Diesmal halten sich die negativen Auswirkungen in Grenzen. Lediglich in Varrel wird eine Ganztagsgruppe in eine Gruppe mit verlängerter Betreuungszeit umgewandelt. Verbesserungen ergeben sich für die Einrichtung an der Jahnstraße in Brinkum, wo wieder alle vier Krippengruppen als Ganztagsgruppen laufen. In der Kita Brinkum-Marsstraße wird aus einer der beiden Fördergruppen mit verlängerter Betreuungszeit eine Förder-Ganztagsgruppe.

Schritt zur Online-Anmeldung hat sich bewährt

741 der 995 Kita-Plätze ermöglichen eine fünf- bis achtstündige Betreuung inklusive Mittagessen, in der Krippe sind es 239 von 255 Plätzen. 98 Prozent der unter Dreijährigen werden länger als vier Stunden betreut.

Übrigens: Erstmals mussten Eltern ihre Kinder über das Online-Portal Kita NH des Nordholz EDV Planungsbüros anmelden. Die Gemeinde bewertet die Premiere positiv, zumal auch das Verwaltungsprogramm der Firma seit einigen Jahren genutzt werde und dies eine „barrierefreie Implementierung der Anmeldedaten“ ermögliche. Dies habe den Ausschlag gegenüber einer Mehrsprachigkeit des Portals gegeben.

Die überwiegende Zahl der Sorgeberechtigten habe die Eingaben problemlos vornehmen können, nur wenige hätten die Hilfe der Kita-Leitungen oder der Verwaltung benötigt. „Das neue Verfahren hat bei den Leitungen zu einer erheblichen Entlastung geführt“, schreibt die Verwaltung. Der Schritt zu einer ausschließlichen Online-Anmeldung habe sich bewährt und keinerlei Einschränkungen für die Eltern bedeutet.

Auch interessant

Kommentare