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„Demokratie-Labor“ im MGH in Stuhr: Teilnehmer beim Brainstorming nicht zu bremsen

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Von: Horst Meyer

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Bei der Premiere des „Demokratie-Labors“ haben die Teilnehmer die Weichen für weitere Veranstaltungen gestellt.
Bei der Premiere des „Demokratie-Labors“ haben die Teilnehmer die Weichen für weitere Veranstaltungen gestellt. © Horst Meyer

Bei der Premiere des „Demokratie-Labors“ im Mehrgenerationenhaus haben sich die Teilnehmer auf Schwerpunkte für weitere Veranstaltungen verständigt. Der Besuch einer Ratssitzung oder Gerichtsverhandlung sei denkbar, ebenso ein Termin mit einem Vertreter des Verfassungsschutzes oder der Polizei. 

Brinkum – Daniela Gräf und ihr Team vom Mehrgenerationenhaus (MGH) Brinkum hatten ins „Demokratie-Labor“ eingeladen. Die Vermittlung von Wissen in allen möglichen Varianten als Grundlage für eine fundierte Meinungsbildung ist Ziel der Veranstaltungsreihe. Der frühe Freitagabend stand unter dem Motto „Was interessiert wirklich?“.

Angeregte, teilweise kontroverse Diskussion

Für ihre Einleitung nahm Daniela Gräf in der alten Backstube Anleihen beim bekannten Kabarettisten Sebastian Pufpaff. Dieser hatte sich in einem Programm Gedanken über den Beruf des Politikers gemacht. Für ihn ein unterbewerteter Beruf, wie man ihn auch in der Pflege oder in der Bildung vorfindet. Er hält uns den Spiegel vor und endet, nachdem er in Form von Stammtischparolen Politiker kräftig kritisiert hatte, mit den Worten: „Wenn Sie jetzt denken, was redet der denn da vorne, dann habe ich noch Hoffnung.“

Hoffnung hatte auch Gräf. Zusammen mit ihrem in weißen Kitteln auftretenden „Laborteam“ – bestehend aus Holger Zindler, Oliver Müller und Charlotte Richter – erforschte sie, was die Teilnehmer mit dem Begriff Demokratie verbinden. Insbesondere wollte das Quartett herauskitzeln, was von besonderem Interesse ist und in späteren Veranstaltungen intensiver behandelt werden könnte. Im Brainstorming war das überwiegend ältere und offensichtlich politikinteressierte Publikum kaum zu bremsen. Ehe man sich versah, befand man sich in angeregter Diskussion, die teilweise auch kontrovers geführt wurde.

Die Moderationswand füllte sich mit Begriffen, positiven wie negativen Erscheinungsformen von Politik und mit Wünschen an diese. In einem zweiten Schritt einigten sich die Teilnehmer auf Themenschwerpunkte, die sich aus den zuvor gesammelten Begriffen ergaben. Daraus entwickelte Daniela Gräf mit den Besuchern abschließend Aufgaben, die sie und ihr Team mitnahmen, um daraus jetzt weitere Veranstaltungen vorzubereiten. Unter anderem soll Kommunalpolitik vor Ort erlebbar gemacht werden. Der Besuch einer Ausschuss- oder einer Ratssitzung sei denkbar, ebenso ein Termin zum Thema Sicherheit mit einem Vertreter des Verfassungsschutzes oder der Polizei. Denkbar sei auch der Besuch einer Gerichtsverhandlung. Mit Redakteuren örtlicher und überörtlicher Medien könnte zudem die Funktion der freien Presse beleuchtet werden.

Fahrt zum niedersächsischen Landtag

Einen breiten Raum nahmen in der Diskussion auch die Einbindung jüngerer Menschen, die Gleichbehandlung von Frauen und Männern sowie die von einigen Teilnehmern bemängelte Altersdiskriminierung ein. Die gesammelten Aufgabenbereiche betreffen unterschiedliche Ebenen von Legislative, Exekutive und Judikative. Man darf gespannt sein, was sich aus dieser Premierenveranstaltung weiter entwickelt. Den Folgeveranstaltungen wünschte eine Teilnehmerin „einige Besucher mehr“. Gemeint war damit sicher auch ein etwas breiterer Querschnitt der Altersgruppen.

Ab heute sind Anmeldungen für den am 24. März geplanten Ausflug zum niedersächsischen Landtag möglich. Dabei ist auch ein Treffen mit Ministerpräsident Stefan Weil vorgesehen. Für einen Kostenbeitrag von acht Euro haben Teilnehmer die Möglichkeit, mit Landespolitikern ins Gespräch zu kommen. Anmeldungen unter 0421/80 60 98 74. In der Veranstaltungsreihe wird die Politiklehrerin und Stand-up-Comedian Tarja Meyerholz am 17. März Grundlagen der Demokratie im MGH kurzweilig präsentieren.

Von Horst Meyer

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