Stuhrer Verwaltung will Ortswehren zukunftsfähig ausstatten

Wie soll die Feuerwehr in Stuhr in Zukunft aufgestellt sein? Der sogenannte Feuerwehrbedarfsplan macht dazu Vorschläge. Er soll in der Gemeinde umgesetzt werden. Michaela Schierenbeck, Fachdienstleiterin für Verkehr und Feuerwehr im Stuhrer Rathaus, gab kürzlich einen Sachstandsbericht.
Stuhr – Größere Projekte seien die Verlagerung und der Neubau der Gerätehäuser der Ortsfeuerwehren Heiligenrode und Stuhr. Für Heiligenrode gebe es bereits einen politischen Beschluss zum Ankauf eines geeigneten Grundstücks, so Michaela Schierenbeck. Das Grundstück sei aber noch nicht im Besitz der Gemeinde. Wenn der Kauf abgeschlossen sei, werde die Bauleitplanung weitergeführt. In Heiligenrode sei man weiter als in Stuhr. Derzeit würden Gespräche mit Eigentümern geeigneter Flächen geführt.
In Seckenhausen soll durch Umbau und Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses ein Hygienezentrum entstehen. Architekten hätten Varianten entwickelt, wie dies aussehen könnte. Diese wurden vor wenigen Tagen den Orts- und Stadtbrandmeistern vorgestellt. Die Umbaumaßnahme soll im Jahr 2025 abgeschlossen sein.
Geplant ist, in den künftigen Haushalten Budgets für die Instandhaltung und Sanierung der Feuerwehrhäuser fest zu verankern – mit dem Ziel, den baulichen Standard für alle Ortsfeuerwehren zu verbessern. Zu diesem Zweck hatte die Politik das jährliche Budget auf 150 000 Euro erhöht. Was unter anderem bereits angeschafft oder zumindest in Auftrag gegeben wurde? Im vergangenen Jahr wurde die Installation von Brandmeldeanlagen in Auftrag gegeben, deren Signale in der Leitstelle auflaufen. Die Installation verzögerte sich, weil laut Schierenbeck einige Teile schwer zu beschaffen waren. Die Brandmeldeanlagen für Stuhr und Heiligenrode würden im Neubau realisiert.

Jeder Standort soll übrigens mit einem Notstrom-Aggregat ausgestattet werden. Dieser Prozess laufe gerade. Es gibt aber eine Ausnahme: Das Stuhrer Haus werde durch das Rathaus versorgt. Ein weiteres Thema für alle Gerätehäuser ist die Geschlechtertrennung. An den Standorten Brinkum und Stuhr sei das Thema bereits umgesetzt. In Seckenhausen und Heiligenrode müssten die Einsatzkräfte den Um- und Neubau abwarten. Erst wenn die Kleiderkammer umgezogen sei, könne für Fahrenhorst ein Haken gesetzt werden. Das Projekt für das Haus in Groß Mackenstedt sei derzeit noch offen. Es müssten noch Termine vor Ort vereinbart werden.
Nachdem im vergangenen Jahr die Feuerlöschbrunnen durch eine externe Firma überprüft wurden, sollen diese Brunnen in diesem Jahr erneut kontrolliert werden. Brunnen, die derzeit nicht oder nur eingeschränkt nutzbar sind, sollen in diesem Jahr saniert oder neu gebaut werden. Pflegemaßnahmen wie Grünschnitt, Beschilderung und Anfahrschutz würden in den kommenden Monaten umgesetzt, kündigte die Fachdienstleiterin an. Außerdem müsse die Gemeinde schauen, wo durch Neubauten neue Brunnen/Hydranten notwendig würden. Zudem werde die Gemeinde zwischen 2025 und 2029 acht neue Fahrzeuge in den Dienst stellen.
Ausbau der Digitalisierung ist ein wichtiges Ziel
Ein wichtiges Ziel sei der Ausbau der Digitalisierung und die Bereitstellung der dafür notwendigen Ressourcen. Dazu soll eine digitale Kommunikationsplattform angeschafft werden, die laut Michaela Schierenbeck derzeit ausgeschrieben wird. Außerdem werde das Löschwasserkataster von der Verwaltung aktualisiert. Demnächst würden Tablets angeschafft, mit denen jeweils das zuerst ausrückende Fahrzeug einer Ortswehr ausgestattet wird. Für die Anwendung des Programms FeuerOn würden die Einsatzkräfte geschult. Für die zusätzliche Alarmierung müsse ein externer Server angemietet werden. Dies sei bereits geschehen, so Schierenbeck.
Als strategisches Ziel soll die Gewinnung neuer Kräfte nachhaltig verfolgt werden. Unter anderem sollen ein Leitbild und ein Slogan entwickelt werden. Darüber hinaus soll der Feuerwehr künftig ein Werbestand zur Verfügung stehen.