„Sensationell“: Stuhrer Schüler sammeln 1.600 Euro für Erdbebenopfer

Schülerinnen und Schüler der Lise-Meitner-Schule in Stuhr haben durch Kuchenverkauf 1.600 Euro für die Opfer des Erdbebens in der Türkei und Syrien gesammelt – innerhalb von zwei Tagen.
Moordeich – Eine außergewöhnliche Solidarität mit den Erdbebenopfern in der Türkei und in Syrien haben jetzt die Schülerinnen und Schüler der Lise-Meitner-Schule (LMS) bewiesen: Sie beteiligten sich an einer Spendenaktion ihrer Schülervertretung (SV), bei der insgesamt 1600 Euro zusammenkamen. Das Geld wurde bereits an das Deutsche Rote Kreuz (DRK) überwiesen.
An zwei Tagen, in jeweils zwei Pausen, haben die Schülerinnen und Schüler selbst gemachte Muffins, Brownies und Kuchen verkauft. Dazu Hunderte Tüten zum Valentinstag, die etwa mit Lollies, Herzkerzen und Herzluftballons befüllt waren.
Die Jugendlichen hatten in den sozialen Netzwerken mitbekommen, dass schon bei diversen Aktionen Spenden für die Erdbebenopfer gesammelt worden waren. „Jeder hat über die Katastrophe geredet. Da wollten wir auch etwas unternehmen“, so die Jugendlichen.
Also haben die Mädchen und Jungen sowie einige ihrer Eltern fleißig gebacken. Die Schule hat zudem Hunderte von Capri-Sonnen zur Verfügung gestellt, die zusammen mit dem Gebäck verkauft wurden. „Wir sind vorher durch die Klassen gegangen und haben für die Aktion getrommelt“, berichten die Zehntklässler im Alter von 15 bis 17 Jahren.
Eine besondere Motivation für die Spendenaktion hatte die Schülerin Selena Siemens. Ihre Familie ist unmittelbar von der Katastrophe betroffen. Einige ihrer Verwandten würden in Izmir leben, Tanten, Onkel, Großcousinen. „Da waren auch mehrere Beben“, erzählt Selena Siemens. Der Verwandtschaft gehe es zwar gut, aber ihre in Deutschland lebenden Großeltern waren am Freitag kurz davor, in die Region aufzubrechen. „Da macht man sich natürlich Sorgen.“
Die Beratungslehrer der Schülervertretung, Peter Willemer und Stefan Noack, haben dafür gesorgt, dass das gespendete Geld an der richtigen Stelle ankommt. Sie loben den Nachwuchs für dessen außergewöhnliche Leistung. „Wir haben schon viele Aktionen gehabt, zum Beispiel Spendenläufe. Aber so viel Geld in einer solchen Zeit zusammenzubekommen, ist sensationell“, sagt Willemer. Zumal die Jugendlichen nur drei Tage benötigt hätten, bis alles organisiert war.
„Wir sind am Ende nur die Handlanger. Die Schülerinnen und Schüler geben das Tempo vor“, stellt Willemer fest. Dass sich der Nachwuchs so mit dem Weltgeschehen auseinandersetze, „macht auch stolz“.
Die Mädchen und Jungen dahingehend unterstützen, dass sie selbstständig werden – das ist laut Noack die Intention der Beratungslehrer. Das ist in diesem Fall gelungen.