„Stuhr räumt auf“: Aktionsbündnis sucht Freiwillige

„Stuhr räumt auf“: Aktionsbündnis aus der gesamten Gemeinde bittet Bürger um Hilfe
Stuhr – Sie müssen nicht lange suchen: Auf einer Fläche von etwa 40 Quadratmetern rund um das Stuhrer Rathaus liegen Filter von gerauchten Kippen, eine Zigarettenschachtel und Reste von Verpackungsfolien. Beherzt betätigen sie ihre Teleskop-Greifer und packen die Dinge in einen großen, grauen Sack. Mit ihrem kurzen Einsatz werben Uwe Ellmers vom Heimatverein Heiligenrode und Irmtraud Schröder vom Förderverein Gut Varrel um Mitstreiter. Sie geben einen Vorgeschmack darauf, was die Teilnehmer am Samstag, 18. März, erwartet: Müll, der achtlos weggeworfen worden ist.
Ebenso wie die beiden Vereinsvertreter hoffen Bürgermeister Stephan Korte und Andrea Kelp von der Wirtschaftsförderung, Unterstützung aus den Reihen der Vereine, Organisationen, Verbände und aus der Bevölkerung zu finden. Ziel ist es, an diesem Müllsammelaktionstag in der Zeit von 10 bis 13 Uhr in allen Ortsteilen gemeinsam zuzupacken. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass bis zu 400 freiwillige Helfer unterwegs sein werden, um das Gemeindegebiet vom Unrat zu befreien.
Wer Lust hat, an dieser Aktion teilzunehmen, sollte sich anmelden. Das ist zum Beispiel bei einem der Vereine möglich, der für einen Ortsteil die Organisation übernimmt. Es ist aber auch möglich, sich auf der Internet-Seite der Gemeinde für diese Aktion zu registrieren. Die Aktion wird von der Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) Bassum unterstützt, die für diesen Tag spezielle Müllsäcke sowie Warnwesten zur Verfügung stellt. Neben Handschuhen stehen in begrenztem Umfang ebenfalls einige Greifzangen, wie sie bereits Uwe Ellmers und Irmtraud Schröder vor dem Rathaus benutzt haben, zur Verfügung.
Ein gemeinsames Zusammensein bildet den Abschluss. „Die gemeinsame Suppe ist das Wichtigste“, findet der Bürgermeister.
Die Gemeinde Stuhr lädt zum siebten Mal zu dieser Aufräumaktion ein. Irmtraud Schröder vom Förderverein Gut Varrel erinnert daran, dass es der Heimatverein Heiligenrode war, der mit dem regelmäßigen Flächenputz angefangen hat. „Wir haben es nachgemacht.“
Was sie erwartet? So manche Grünkohl-Fahrer werfen nicht nur ihre Zigaretten weg, sondern auch Flaschen und Verpackungen. Früher hätten die Vereinsmitglieder und weitere Helfer „größere Brocken“ gefunden wie ganze Motorräder. Jetzt sei es deutlich sauberer.
Kelp glaubt, dass so mancher Stuhrer durch die Aktionen sensibilisiert wurde. Sie berichtet von einem Opa, der mit seinem Enkel spazieren ging und einen Müllbeutel dabei hatte. Rauchern empfiehlt sie, einen kleinen Aschenbecher aus Metall mitzuführen. Imtraud Schröder ergänzt: Bis die Natur die Filter verwesen lässt, dauere es einige Jahre. Außerdem seien darin Giftstoffe, die im Boden freigesetzt würden.
Die Gemeinde möchte an die Erfolge der zurückliegenden Jahre anknüpfen: Seit 2016 gibt es den Müllsammeltag in allen Stuhrer Ortsteilen. Zusammen mit engagierten Bürgern hätten die Organisatoren nicht nur „fleißig Müll gesammelt“, sondern darüber hinaus auch einen „großartigen Beitrag zum Umweltschutz geleistet“.
Wegen der Corona-Pandemie wurde die Aktion in den vergangenen zwei Jahren als Umweltspaziergang über eine Zeitspanne von 14 Tagen deklariert. „Das war nicht so der Hit“, sagt Uwe Elmers. „Von uns ist immer einer zum Backhaus hingefahren und hat gewartet, ob jemand kommt. Meistens kam niemand“, sagte er. Dennoch sei das Sammelergebnis gut gewesen. Von einem „Erfolg“ ist auch die Gemeindeverwaltung ausgegangen. Allerdings habe der gemeinsame Abschluss gefehlt.
„Die Bereitschaft der Organisatoren vor Ort, sich für diese Aktion zu engagieren, ist ungebrochen. Nun hoffen wir sehr, dass auch die Stuhrer Bürger Lust haben, sich mit Schwung und guter Laune an ,Stuhr räumt auf’ zu beteiligen“, so Bürgermeister Stephan Korte.