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Schüler- und Lehrervertreter der KGS Brinkum kritisieren undurchsichtige Kommunikation

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Von: Edgar Haab

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Schüler- und Lehrervertreter kritisieren die Kommunikation zur Neubau-Verzögerung der KGS Brinkum. Symbolfoto: Sigi Schritt
Schüler- und Lehrervertreter kritisieren die Kommunikation zur Neubau-Verzögerung der KGS Brinkum. © Symbolfoto: Sigi Schritt

Schüler- und Lehrervertreter der KGS Brinkum kritisieren die undurchsichtige Kommunikation seitens der Schulleitung und der Gemeindeverwaltung. Viel früher hätten sie ihrer Meinung nach über die Verzögerungen des Neubaus an ihrer Schule informiert werden müssen. Auch der Beschluss im Rat zu einem vorgezogenen Neubau an der Lise-Meitner-Schule (wir berichteten) sei aus ihrer Sicht kaum nachvollziehbar.

Stuhr – „Die Kommunikation ist das zentrale Problem an vielen Schnittstellen der Schule. Wären Schüler, Lehrer, Eltern frühzeitig informiert, hätten wir sicher auch anders reagieren können. Auch fehlt es einfach klar an Transparenz“, sagt Jonas Ring, Schülervertreter an der KGS Brinkum.

Erst nach der Empfehlung des Schulausschusses, einen Anbau an der Lies-Meitner-Schule zu priorisieren, habe ihr Lehrer Björn Siemers (Mitglied des Schulausschusses) die Schülervertretung darüber informiert. Im Anschluss habe die Schulleitung ein Schreiben an alle Schüler geschickt – wenige Tage vor dem Beschluss im Rat der Gemeinde.

„Die Kommunikation hat gar nicht stattgefunden. Ob die Schulleitung angemessen informiert wurde, kann ich nicht beurteilen. Was ich aber sagen kann, ist, dass mit uns niemand gesprochen hat“, so Ring weiter.

Lehrervertreter übt Kritik an der Transparenz im Schulausschuss

Björn Siemers, der als Lehrervertreter der KGS Brinkum im Schulausschuss sitzt, übt Kritik hingegen an der Transparenz im Schulausschuss: „In der Vorlage zum Tagesordnungspunkt ,Entwicklung der Schülerzahlen‘ steht, dass die Verwaltung empfiehlt, das Bauvorhaben an der Lise-Meitner-Schule zu priorisieren. Abgestimmt wurde allerdings lediglich darüber, ob der Ausschuss dem Rat empfiehlt, die Zahlen zur Entwicklung der Schülerschaft zur Kenntnis zu nehmen. Über die Verzögerung an sich wurde nicht diskutiert, sondern sie eben als logische Folge präsentiert: Großer Bedarf in Moordeich, neue Räume müssen her. Bedarf in Brinkum, neue Räume sollen her – aber eben erst danach.“

Siemers habe sich bei einem weiteren Tagesordnungspunkt zu Wort gemeldet und nachgehakt; „Ich war tatsächlich sehr überrascht. Meine Frage formulierte ich dahingehend, dass ich der Ansicht sei, dass ,die Mobilbauten das Ende ihrer Lebenszeit erreicht‘ haben, da sie ja als Provisorien für einen kürzeren Zeitraum gedacht waren.“

Gemeindeverwaltung will Schulleiter informiert haben

Die Verwaltung der Gemeinde Stuhr erklärt auf Nachfrage der Kreiszeitung, dass sie die Schulleitung der KGS Brinkum bereits im Herbst 2022 darüber informiert habe, dass der Ausbau der KGS Moordeich den Baumaßnahmen an der KGS Brinkum vorgezogen werden müsse. Sie habe daraufhin weitere Gespräche angeboten. Das Angebot habe die Schulleitung allerdings nicht in Anspruch genommen. Erst im Rahmen eines Gespräches mit der Schulleitung, nach dem Schulausschuss, sei bekannt geworden, dass die Schulleitung die Planungsänderung nicht wahrgenommen hat. Daher sei auch die Information an die Schulgremien bis zu diesem Zeitpunkt nicht erfolgt, die üblicherweise die Schulleitung vornehme.

Mirko Truscelli, Schulleiter der KGS Brinkum, verweist in einer Stellungnahme auf ein Schreiben, dass er nach der Sitzung des Schulausschusses an den Schulvorstand der KGS Brinkum gerichtet hatte. Darin schreibt er unter anderem: „Als ich über die Presse davon erfahren habe, dass der Bau eines Oberstufengebäudes für die KGS Brinkum auf dem Campus Brunnenweg in der Priorisierung verschoben wird und somit hinter eine Erweiterungsbaumaßnahme der KGS Moordeich rutscht, war ich genauso irritiert wie viele von Ihnen.“

Schulleiter findet Information der Gemeinde nicht transparent genug

Ob er bereits im vergangenen Herbst von der Gemeinde über die Verzögerung informiert worden sei, könne er weder bejahen noch verneinen. Gleichwohl glaube er aber, dass die Gemeinde nicht die Unwahrheit spricht und ihn in einem Gespräch über die Veränderung der Priorisierung informiert habe. „In diesem Kontext ist es, meiner Meinung nach, weniger wichtig ob, sondern eher wie mich die Gemeinde informiert hat. Und hier bin ich der Überzeugung, dass die Information der Gemeinde zur Veränderung der Priorisierung der Baumaßnahmen nicht ganz so adäquat und transparent war, wie die Gemeinde dies wahrgenommen hat“, äußert sich Schulleiter Mirko Truscelli.

Mittlerweile habe es zwischen der Gemeinde und Truscelli einen „konstruktiven Austausch“ gegeben. Es sei vereinbart worden, dass ein „intensiverer Austausch mit dem Ziel einer Verbesserung der Kommunikation“ helfen soll, um zukünftig mehr Transparenz und eine bessere Zusammenarbeit zu gewährleisten.

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