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Ein Musiknachmittag für kleine und große Flüchtlinge

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Von: Sandra Bischoff

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Hussein Moubarak (l.) hört sich die Vorschläge der Neuntklässler an.
Hussein Moubarak (l.) hört sich die Vorschläge der Neuntklässler an. © Husmann

Brinkum - Von Sandra Bischoff. Michelle und Cheyenne planen einen Spieletreff für junge Flüchtlinge vor, den sie einmal im Monat im Mehrgenerationenhaus (MGH) an der Bremer Straße organisieren wollen. Bewerben wollen sie das Angebot über die Zeitungen und Radio. Damit niemand hungrig nach Hause gehen muss, soll es Spaghetti geben. „Die mag jeder.“ Die Neuntklässler der KGS Brinkum hatten im Rahmen ihres Profilwahlfachs Gesundheit und Soziales die Aufgabe, Veranstaltungen für Flüchtlinge im MGH zu konzipieren. Gestern stellten die Realschüler ihre Ergebnisse vor.

„Wir haben das Thema Flüchtlinge aufgegriffen, weil es aktuell ist“, sagte Lehrerin Gudrun Meier. MGH-Leiterin hatte den Anstoß dazu gegeben, weil es in der Einrichtung eben an diesen Angeboten fehle.

Merethe und Jana können sich vorstellen, eine Kindergruppe zu gründen. Die soll nicht nur für Asylsuchende, sondern auch für den deutschen Nachwuchs offen sein. Basteln, spielen und malen sollen zweimal pro Woche nachmittags auf dem Programm stehen. Gräf lobte die Idee. „Das hat ja fast schon den Charakter einer Betreuung. Aber ich kann mir gar nicht vorstellen, dass ihr zwei Mal in der Woche Zeit dafür habt.“

Auch dem Spieletreff von Michelle und Cheyenne konnte sie einiges abgewinnen. „Eine sehr charmante Kombination mit dem warmen Essen.“ Hussein Moubarak als Vertreter der Reisenden Werkschule Scholen, wo er als Netzwerkkoordinator für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zuständig ist, stimmte zu. Vielleicht könne man auch noch jemanden ins Boot holen, um interkulturell zu kochen, schlug er vor. Gräf regte an, wegen der möglichen Sprachbarriere nicht unbedingt Strategiespiele einzuplanen. „Wir dachten an Memory, dann lernen die Teilnehmer auch gleich Vokabeln“, erklärten die Schülerinnen.

Nicos Idee, einen Medienkurs ins Leben zu rufen, fand Gräf zwar gut, aber wegen der Inhalte und der Ausstattung nicht leicht umzusetzen.

Zwei vorgeschlagene musikalische Veranstaltungen will Gräf nun zusammenfassen und gemeinsam mit den Initiatorinnen Nesrin, Liane, Alina und Gena in die Tat umsetzen. „Wir wollen mit Flüchtlingen jeden Alters musizieren und ihnen dadurch unsere Kultur näherbringen“, erklärten die Mädchen.

Auf dem Programm stehen dann einfache Lieder wie „Backe, backe Kuchen“. Ein Beamer wirft die Texte an die Wand. „Es ist toll, dass Eltern mit ihren Kindern gemeinsam herkommen können. Am meisten fehlen diesen Menschen soziale Kontakte“, sagte Moubarak. Er versprach den Schülerinnen, ihnen bei der Umsetzung und Werbung zu helfen.

In der kommenden Woche wollen Gräf und die vier Schülerinnen einen Termin für die erste Veranstaltung finden.

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