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Hospizverein Stuhr sucht Mitstreiter für Vorstandsarbeit

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Von: Andreas Hapke

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Würden sich über Verstärkung für die Vorstandsarbeit im Hospizverein freuen: (v.l.) die zweite Vorsitzende Angela Reibert, der scheidende Vorsitzende Claus Kloppenburg und Beisitzerin Daniela Pursche.
Würden sich über Verstärkung für die Vorstandsarbeit im Hospizverein freuen: (v.l.) die zweite Vorsitzende Angela Reibert, der scheidende Vorsitzende Claus Kloppenburg und Beisitzerin Daniela Pursche. © andreas hapke

Der Hospizverein Stuhr steht vor einem Wechsel in seiner Führungsetage: Vorsitzender Claus Kloppenburg hat angekündigt, bei den Vorstandswahlen am 20. April nicht mehr zu kandidieren. „Ich werde noch in diesem Jahr 80, jetzt darf gerne mal ein Jüngerer ran“, begründet Kloppenburg.

Stuhr – Der Verein sucht nicht zwangsläufig einen Nachfolger für Kloppenburg. Freuen würden sich die Hospizler generell über jeden, der sich für die Arbeit im Vorstand interessiert. „Das würde möglicherweise Neuerungen bringen, zum Beispiel im digitalen Bereich“, sagt die stellvertretende Vorsitzende Angela Reibert. Sie weiß aber auch: „Das Thema Hospiz ist nicht so beliebt. Es ist eher etwas schwierig und geht mit einer gewissen Hemmschwelle einher. Wenn man gezielt nachfragt, heißt es oft: So weit bin ich noch nicht.“ Dabei könne eigentlich jeder den Job im Vorstand machen. „Man müsste sich nur trauen.“

Kloppenburg erinnert sich daran, wie er Mitte März 2019 selbst bei der Übernahme des Chefpostens gezögert hatte. Der Kontakt war über seine Frau entstanden, die noch heute in der Sterbebegleitung tätig ist. Seinerzeit hatte der Hospizverein vor einem Umbruch gestanden. Knapp fünfeinhalb Jahre nach seiner Gründung wurde die Vorsitzende Ursula Krafeld hauptamtliche Koordinatorin – ein Schritt, den der Verein von Beginn an als Ziel ausgegeben hatte. Ihren Posten übernahm der Moordeicher Claus Kloppenburg. „Ich wollte, dass die Arbeit weitergeht“, erklärt er. „Ich bin in eine Runde von engagierten und interessanten Leuten geraten. Ich habe erfahren, wie sinnvoll und lebensnotwendig die Hospizarbeit ist.“

Finanzierung ist immer ein Thema

Kloppenburg hat sich auf rechtliche Aspekte, repräsentative Aufgaben und das Einwerben von Spenden konzentriert, denn allein durch die Beiträge der Mitglieder kann sich der Hospizdienst nicht finanzieren. Durch das Anmieten von Räumen und eine hauptamtliche Koordinatorin entstünden laufende Kosten, sagt Kloppenburg. „Und seit eineinhalb Jahren unterhalten wir ein Trauercafé, vollständig auf ehrenamtlicher Basis. Der Bedarf ist da.“

Finanzierung sei immer ein Thema, sagt der scheidende Vorsitzende. „Mit vier Vorstandssitzungen im Jahr ist die Arbeit jedenfalls nicht erledigt. Das ist eine Illusion.“ Neue Aufgabengebiete, neue Begegnungen: „Für mich war die Tätigkeit eine Bereicherung. Ich habe in dieser Zeit viel gelernt.“

Ansprechpartnerin ist die hauptamtliche Koordinatorin

Neben Angela Reibert komplettieren zurzeit Schatzmeisterin und Protokollführerin Ingrid Silberborth, Beisitzerin Christina Zeiss sowie Daniela Pursche, Hospizbegleiterin, Beisitzerin und Betreuerin des Trauercafés, den Vorstand. Erste Ansprechpartnerin ist die hauptamtliche Koordinatorin Ursula Krafeld.

Dass Angela Reibert auf den Chefposten nachrückt, ist ihrer Auskunft nach kein Automatismus. „Aber wir machen auf jeden Fall weiter, auch wenn wir keinen neuen ersten Vorsitzenden finden“, kündigt sie an.

Daniela Pursche hofft, dass sich der Verein mit einer Verstärkung zukunftsorientierter aufstellen kann. „Digitalisierung ist ein Thema, und auch bei der Öffentlichkeitsarbeit können wir Unterstützung gebrauchen.

Kernaufgabe ich die Begleitung schwerstkranker Menschen

Kernaufgabe des Hospizvereins ist und bleibt die Begleitung schwerstkranker Menschen in ihrer letzten Lebensphase sowie die Entlastung der Angehörigen. Dafür bietet er in jedem Jahr aufs Neue eine Qualifizierung an. „Leider ist selten ein Mann dabei“, bedauert Kloppenburg. „Die Nachfrage nach Begleitungen ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen.“

Laut Angela Reibert ist die Weiterbildung zur Hospizbegleiterin keine Voraussetzung für die Arbeit im Vorstand: „Alles, was man benötigt, ist ein gesunder Menschenverstand, Empathie und die Bereitschaft, sich einzulassen. Sich mit seinen Möglichkeiten und Fähigkeiten einzubringen.“

Einblick in die Arbeit bei Treffen

Seine Treffen setzt der Vorstand nach eigener Auskunft alle zwei Monate an, in einem überschaubaren Zeitfenster von zwei bis drei Stunden. Dort können Interessierte vorab einen Einblick in die Arbeit erhalten – oder sie vereinbaren ein Informationsgespräch unter Telefon 0151 / 75012431. Eine offene Sprechstunde gibt es jeden Donnerstag von 15 bis 17 Uhr an der Bahnhofstraße 14 in Brinkum.

In den vergangenen zehn Jahren, seit Bestehen des Hospizvereins, waren Ehrenamtliche ungefähr 160-mal im Einsatz. In Pflegeheimen und in privaten Haushalten haben sie den Betroffenen zugehört. Sie haben ihnen ihre Zeit und „ihr Dasein“ geschenkt, wie es in einer Mitteilung des Hospizvereins steht.

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