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Ein buntes Fest im bunten Stuhr

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Ute Sydow (2.v.l.) engagiert sich als Patin für die Flüchtlinge und feierte an der Allerstraße mit ihnen.
Ute Sydow (2.v.l.) engagiert sich als Patin für die Flüchtlinge und feierte an der Allerstraße mit ihnen. © ak

Brinkum - „Einfach Wahnsinn“, entfuhr es Fathma Atenhahn am späten Freitagnachmittag angesichts der vielen Gäste, die zum Sommerfest am Flüchtlingsheim an der Allerstraße gekommen waren.

Die meisten Stuhrer wüssten nichts von den dortigen Flüchtlingsheimen, so Atenhahn, Mitorganisatorin der Veranstaltung. Einige Gebäude sind am Ende der Allerstraße neu entstanden, sicherlich nicht immer zur Freude zur Freude der ortsansässigen Bewohner. Um diese mit den Neuankömmlingen in Kontakt zu bringen, hat sich die Flüchtlingshilfe mit Unterstützung von Kirche, Gemeinde, der Freiwilligen Feuerwehr sowie vielen Sponsoren und Privatpersonen „Stuhr ist bunt“ auf die Fahne geschrieben.

„Jeder soll etwas zum Fest mitbringen“, lautete die Aufforderung. Rouven, Malcom und Stefan aus Heiligenrode hatten mit Kochen oder Backen nichts am Hut. Die 18- bis 20-Jährigen absolvieren zurzeit ein freiwilliges soziales Jahr und zauberten aus ihren Jackentaschen zum Erstaunen der Flüchtlingskinder kleine Dosen mit Seifenblasen, die den grauen Himmel mit Regenbogenfarben bereicherten.

Marlene und Arno Büchel aus Moordeich trafen beim Begegnungsfest auf viele Freunde. Das Ehepaar hat bereits Erfahrung gesammelt, als es sich um eine syrische Familie gekümmert hat. Diese habe es mit Hilfe der Moordeicher nach einem schwierigen Anfang geschafft, sich in der Gemeinde zu integrieren.

„Mama Somalia“, Ute Sydow, wurde gleich nebenan geherzt und geküsst und hatte kaum Zeit für ein Gespräch. Angefangen hat das Engagement der Seckenhauserin, als sie eine Frau mit einem bunten Kleid sah. Ihr Mut, die Asylantin anzusprechen, hatte positive Folgen. Als Patin organisiert sie nun Fahrten zum Deutschunterricht und begleitet die Neuankömmlinge bei Arztbesuchen.

Es brauche viel Geduld, ehrenamtliche Helfer zu finden, weiß Athenhahn. Und manchmal ergebe sich wie bei Ute Sydow durch Zufall eine verlässliche Patenschaft. „Wir wollen euch, wir wollen ein Stück zusammen rücken“, lautet der Tenor bei „Stuhr ist bunt“.

Die Schlange am Buffet, das Köstlichkeiten verschiedener Nationen bereithielt, war lang, und beim Warten ergaben sich viele neue Kontakte. Die Männer standen am Grill, die Kinder spielten, und zunehmend kamen die Besucher bei dem Sommerfest miteinander ins Gespräch.

So war es am Freitagnachmittag an der Allerstraße ein gelungener Anfang, sich näher kennenzulernen.

ak

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